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geprellte Gläubiger

Der

Als Neffe eines Lords bezog
Nohn Llark von diesem eine Rente,

Doch weil sie nicht so recht gereicht.

So hat er gegen viel Prozente
Von Nonas Silverftone gepumpt.

Dem Manne war er schließlich schuldig
Rund tausend Pfund, und Silverftone
Benahm sich nunmehr ungeduldig.

Nohn kriegte Angst. Er sah sich schon
Geworfen in das Schuldgefängnis.

Zu Mister Lobster ging er drum.
Der half vielleicht aus der Bedrängnis.
Cr hatte in der Bonüstreet ein
Geschäft mit seltnen Lhinawaren
Und auch die Kundschaft jenes Lords,
Dem Nohn verwandt, schon oft erfahren.

Als Nohn nun in den Laden trat,
Zand er den Mann in Aergerniffen,
Denn grade hatte ein Kommis
Kostbares Porzellan zerschmissen.
„CD, sehn Sie, Sir!" rief Lobster aus.
„Uralte, edle Lhinaware!

Ein Teeservice für tausend Pfund,
Das seltenste der Eremplare!"

„Sie bringen's ein!" sprach Nohn zum Trost.
„Komm' später ich einmal zum Erben,
Will ich Ihr bester Kunde sein.
Jedoch — was tun Sie mit den Scherben?

Ach, geben Sie mir diesen Kram,

Der nichts mehr nützt und ganz zuschanden,
Und eine Duittung noch dazu,

Als hält' ich das Service erstanden."

Nun, Lobster war dazu bereit.
Dabei war nichts mehr zu verlieren;

Auch dachte er: der junge Mann
Will da ein Späßchen wohl probieren.
Mit Scherben und der Duittung ist
Nohn Llark vergnügt davon gezogen;
Er hatte einen feinen Plan
Bereits mit großer List erwogen.

Er schrieb sofort an Silverftone;
„Besuchen Sie mich gleich! Sie kriegen
Zehn Pfund für meine ganze Schuld;
Dom Rest sei ewig dann geschwiegen." —
Lin schwaches Tischchen stellte er
Dicht an die Zimmertür und legte
Darauf die Scherben, harrend dann,
Daß sich der Manichäer regte.

Da kam er schon voll Wut gerannt
Und klopfte wild, um einzuüringen.
„Um Himmels willen, halt!" rief Nohn,
Und listig ließ er Münzen klingen.
„Aha!" hat Silverftone gedacht,

„Der Lump will noch erst Geld verstecken!"
Er riß die Türe auf — pardautz,

Da gab es einen großen Schrecken.

Er schmiß das Tischchen um; da lag
Verstreut ein ganzer Haufen Scherben.

„G weh!" sprach Nohn. „Durch Ihre Schuld
Mußt' Liese Kostbarkeit verderben.

Ich zahlte tausend Pfund dafür;

Die Duittung können Sie hier sehen."

Und ohne einen Pennp mußt'

Nun Silverftone nach Hause gehen. —o».

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der geprellte Gläubiger"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Claus, Martin
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 197.1942, Nr. 5060, S. 43
 
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