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Der Raub der Sabinerinnen oder Der kurzsichtige Krieger

Beaverbrook ruft auf

(In einer Volksversammlung in Birmingham hat Lord Beaverbrook die Miß-
erfolge Englands damit erklärt, daß die Engländer noch nicht vom richtigen
Haß gegen den Hauptfeind Deutschland beseelt Seien; sie müßten endlich
anfangen, die Deutschen unerbittlich zu hassen.)

„Wir Briten brauchen, das ist klar,

Damit erreichbar unsre Ziele
In diesem gar so schweren Krieg,
fluch die entsprechenden Gefühle:

Wir müssen alles Deutsche hassen,

Bis wir die Siegespalme fassen.

Warum hat uns denn zugesetzt
Der Feind mit gar so harten Schlägen?

Woran hat leider denn bei uns
Der Mangel an Erfolg gelegen?

Wir ließen eben unsern Seelen
fln Haß noch immer etwas fehlen.

Mißverstanden

„Was Sie da im rechten Auge haben, ist zwar nicht gefährlich, aber
trotzdem sollten Sie 's im Auge behalten!"

„Lieber möchte ich's los sein, Lerr Doktor 1"

Es geht uns sicherlich noch mehr
Bei diesem Kampfe in die Brüche,
Wenn nicht gehörig aufgepeitscht
Des Briten allzu kühle Psyche:

Von Haß viel größere Quantitäten
Sind für den Endsieg uns von nöten.

Und darum auf! Nicht Wut und Groll
Allein kann helfen und Empörung,
Nur stärkere Empfindung bringt
Die Macht des Feindes zur Zerstörung:
Es ist nun mal beim Kriegsgeschäfte
Der Haß die stärkste aller Kräfte.

Wir wollen also unsern Haß
Tagtäglich schüren bis zum Glühen;
Wie Eisen unter’m Hammerschlag
Wird er dann tüchtig Funken sprühen,
Und dieses Fünkensprühen zündet
Das Feuer, das den Sieg verkündet.“

*

Der wilde Haßgesang erschallt;

Er kann uns aber gar nicht kränken,
fln „Oderint, dum metuant,“

Das Wort des Römers darf man denken:
Mag sie ihr Haß auch noch so laben —
Wenn sie uns nur zu fürchten haben.

Der zerstreute Ehemann

„Verzeihung, haben Sie genaue Zeit?"

„Sehr genaue; Punkt zehn Ahr muß ich zu Lause sein!"

„Nrnvld ist gestern vor mir aus die Kniee gefallen."

„Ich habe schon immer gesagt, ihr bohnert und wachst zu glatt."

Kleiner Irrtum

Agathe Knobbe hat auf der rechten Wange, vulgo Backe, einen kleinen
Leberfleck. Er verunziert ihr Gesicht aber keineswegs; er wirkt eher wie ein
Schönheitspflästerchen. Allerdings sie hat sich ihn doch schon oft fortgewünscht.

Agathe Knobbe läßt sich photographieren — beim Photographen Pepusch,
der sich auch Lichtbildkünstler nennt.

So, die Aufnahme hat geklappt. And nun erkundigt sich Pepusch: „Darf
ich mir die Frage erlauben, ob ich das Leberfleckchen fortretuschieren soll?"

Agathe Knobbe ist entzückt. „Das wäre ja großartig, wenn Sie das könnten!
Ich habe schon drei Mittel vergeblich versucht."

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„Bei Roosevelt! Rosige Zeiten für unsere Komplizen,
wenn jetzt die Gummiknüppel ausgehen I"
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Raub der Sabinerinnen oder Der kurzsichtige Krieger" "Bei Roosevelt!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Rainer, Sigi
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 197.1942, Nr. 5061, S. 70

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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