Sw Klnbe Paff»-««
Mas feH ich euch sagen, es wurde eine prüma Reise. Jeder an
Bord gab natürlich sein Bestes, um ihr zu gefallen. Wie auf einem
Diplomatentreffen benahmen sich die Burschen, alles was recht
ist. Der Smuttje, der uns sonst immer mit Erbsen und Speck bis
zur Bewußtlosigkeit abfütkerte, kochte plötzlich bester als der Chefkoch
vom Lotel Atlantic. Mein Steuermann Peterstn, der alte Fuchs,
der sonst immer den Kasten abrutschen ließ, just wenn ich in die
Koje stieg, brachte die „Maria Luise" wie einen Krankenwagen über
den großen Teich, und mein Äeizer Cordes, ein Kerl wie zwei Klei-
derschränke, machte der Christa aus seinen Oberhemden Büxen und
Lemden, weil die Deern ja rein gar nix bei sich hatte . . ."
„Ru ist's aber genug, Brodersen!" schrie Steuermann Pröhl,
indem er mit der Faust auf den Tisch schlug. „Du willst uns wohl
einen Affen aufbinden I"
„Mein Gott, Pröhl, was regst du dich auf!" enkgegnete Brodersen
erstaunt. „Die Geschichte ist wahr von A bis Z."
„Eine Deern an Bord — Büxen und Äemden — und denn nix
passiert! Mann, sowas gibt's ja gar nicht!"
„Bei mir auf der ,Maria Luise^ gibt'H sowas, Pröhl! Lin und
zurück war meine Mannschaft sanft wie ein Lamm, und Christa
hatte sozusagen das Kommando an Bord."
„Kann ich mir vorstellen! Einpacken lasten habt ihr euch alle!
Oder sie ist ein Scheusal gewesen. Kann man sich das selten« Exemplar
hier in Lambnrg mal angucken?"
„Kann man, Pröhl," enkgegnete Brodersen mit breitem Lachen,
indem er sich nach dem Wirt der „Goldenen Kugel" «mdrehte, der
di« ganze Zeit schmunzelnd hinter der Tonbank gestanden hatte.
„Lole unseren blinden Passagier mal her, Karl!"
Der Wirt verschwand, und die Stammtischrunde riß die Augen
wie Mühlräder auf, als er zurückkam — mit seinem kleinen Mädel
auf dem Arm.
„Lier ist der Amerikafahrer, meine Lerren! Meine lütte Deern
Christa, gena» sechs Jahre alt, ehemals Kommandeuse auf der
Maria Luise'."
SPUK IM MUSEUM
HÖHERE GRÜNDE
(Die „Daily Mail“ hat das Publikum ermahnt, die Regierung nicht mit überflüssigen Fragen zu quälen; sie müsse „aus höheren Gründen“ über vieles schweigen.)
Wir Briten pflegen doch sonst
Recht ruhig uns zu verhalten.
Warum denn hört man im Volk
Jetzt ein Geschrei sich entfalten,
Das bessere Orientierung
Will haben von der Regierung?
Den Sowjets geht es sehr schlecht,
Mit denen England verkettet,
Man fragt: Was wird denn getan,
Daß man die Freunde noch rettet?
Darüber was klar zu legen,
Sind höhere Gründe dagegen.
Man sei vernünftig und soll
Die böse Neugier bezähmen.
Das Publikum wird doch nichts
Von der Regierung vernehmen.
Dem Volke ein Licht zu zünden.
Geht nicht aus höheren Gründen.
Da wird zu wissen begehrt,
Welch eine Aussicht bestehe,
Daß man dem Feinde demnächst
Mal forscher zu Leibe gehe.
Das läßt sich gar nicht erklären,
Weil’s höhere Gründe verwehren.
Man ruft nach der zweiten Front,
Und die Regierung soll sagen,
Ob sie nun wirklich gewillt,
Das Unternehmen zu wagen.
Doch daß sie sowas verkünde,
Verbieten höhere Gründe.
Der Krieg geht weiter und wird
Wohl manches Böse noch bringen.
Man füg’ sich darein! Und wenn
Audi England nach stetem Mißlingen
ln scheußlichen Nöten stünde,
So walteten höhere Gründe. —on.
y&ekz
UND DAS SIEBENECK
SIND WELTMARKEN FDR
itazvtdmUteß
hinter denen eine mehr als
30jähr.wissenschaftliche und
praktische Erfahrung steht.
MERZ & CO. CHEM. FABR.
FRANKFURT A. M.
Fl)R höchste ajvsprUchb
BIOLOGISCH WIRKSAME.
SORGFÄLTIG ABGESTIMMTE
KOSMETISCHE PRÄPARATE
KURT FEHMANN- chem. Fabrik
BERUN-CHAUOTTENBURC 9
Arbeiter,
Handwerker und Techniker,
die auf dem Lande wohnen,
haben nur geringe Möglichkeiten der be-
ruflichen Fortbildung, denu der Weg zur
nächsten Stadt ist weit. Den Ausgleich bie-
tet das ernsthaft betriebene Fernstudium.
DerChristiani-Fernunterricht zeichnet sich
aus durch die bedingungslose Eignung für
jeden Vorwärtsstrebenden ohne Rücksicht
auf Vorbildung und Wohnort, durch dia
Anpassung des Lehrtempos an die Frei-
zeit des Studierenden und an seine Auf-
fassungsgabe, durch die Beschränkung des
Lehrstoffes auf das Wesentliche und die
Vermeidung alles Wissensballastes.
Alledem wird der Christiani-Fernunter-
richt in Maschinenbau, Bautechnik, Elek-
trotechnik und anderen technischen
Fächern gerecht. NähereAuskünfte kosten-
los und unverbindlich bei Angabe des
_ Berufes und der Fortbildungswünsche. _
DR.-ING. HABIL. P. CHRISTIANI, KONSTANZ 130
ZLhrrTii vrrlürl
verstirb
sin größte Heßai,
Die Weisheit unserer Väter
spricht aus den Worten auf
der alten Furtwanger Muse-
umsuhr aus dem Jahr 1707.
Wir werden gewiß keine Zeit
j | ■
ii i
verlieren, wenn es nach dem
siegreichen Frieden gilt, die
auf'geschobenenWünsche der
Freunde guterUhren zu erfül-
len. KIENZLE-UHREN blei-
fti io
ben was sie immer waren:
II h
Von ersten Fachkräften her-
Ii |la
gestellte zuverlässige und ge-
1 ! 3
schmackvolle Zeitmesser.
kjfc
Fliegend« Blätter Nr. 6066 vom 3. September 1942
145
Mas feH ich euch sagen, es wurde eine prüma Reise. Jeder an
Bord gab natürlich sein Bestes, um ihr zu gefallen. Wie auf einem
Diplomatentreffen benahmen sich die Burschen, alles was recht
ist. Der Smuttje, der uns sonst immer mit Erbsen und Speck bis
zur Bewußtlosigkeit abfütkerte, kochte plötzlich bester als der Chefkoch
vom Lotel Atlantic. Mein Steuermann Peterstn, der alte Fuchs,
der sonst immer den Kasten abrutschen ließ, just wenn ich in die
Koje stieg, brachte die „Maria Luise" wie einen Krankenwagen über
den großen Teich, und mein Äeizer Cordes, ein Kerl wie zwei Klei-
derschränke, machte der Christa aus seinen Oberhemden Büxen und
Lemden, weil die Deern ja rein gar nix bei sich hatte . . ."
„Ru ist's aber genug, Brodersen!" schrie Steuermann Pröhl,
indem er mit der Faust auf den Tisch schlug. „Du willst uns wohl
einen Affen aufbinden I"
„Mein Gott, Pröhl, was regst du dich auf!" enkgegnete Brodersen
erstaunt. „Die Geschichte ist wahr von A bis Z."
„Eine Deern an Bord — Büxen und Äemden — und denn nix
passiert! Mann, sowas gibt's ja gar nicht!"
„Bei mir auf der ,Maria Luise^ gibt'H sowas, Pröhl! Lin und
zurück war meine Mannschaft sanft wie ein Lamm, und Christa
hatte sozusagen das Kommando an Bord."
„Kann ich mir vorstellen! Einpacken lasten habt ihr euch alle!
Oder sie ist ein Scheusal gewesen. Kann man sich das selten« Exemplar
hier in Lambnrg mal angucken?"
„Kann man, Pröhl," enkgegnete Brodersen mit breitem Lachen,
indem er sich nach dem Wirt der „Goldenen Kugel" «mdrehte, der
di« ganze Zeit schmunzelnd hinter der Tonbank gestanden hatte.
„Lole unseren blinden Passagier mal her, Karl!"
Der Wirt verschwand, und die Stammtischrunde riß die Augen
wie Mühlräder auf, als er zurückkam — mit seinem kleinen Mädel
auf dem Arm.
„Lier ist der Amerikafahrer, meine Lerren! Meine lütte Deern
Christa, gena» sechs Jahre alt, ehemals Kommandeuse auf der
Maria Luise'."
SPUK IM MUSEUM
HÖHERE GRÜNDE
(Die „Daily Mail“ hat das Publikum ermahnt, die Regierung nicht mit überflüssigen Fragen zu quälen; sie müsse „aus höheren Gründen“ über vieles schweigen.)
Wir Briten pflegen doch sonst
Recht ruhig uns zu verhalten.
Warum denn hört man im Volk
Jetzt ein Geschrei sich entfalten,
Das bessere Orientierung
Will haben von der Regierung?
Den Sowjets geht es sehr schlecht,
Mit denen England verkettet,
Man fragt: Was wird denn getan,
Daß man die Freunde noch rettet?
Darüber was klar zu legen,
Sind höhere Gründe dagegen.
Man sei vernünftig und soll
Die böse Neugier bezähmen.
Das Publikum wird doch nichts
Von der Regierung vernehmen.
Dem Volke ein Licht zu zünden.
Geht nicht aus höheren Gründen.
Da wird zu wissen begehrt,
Welch eine Aussicht bestehe,
Daß man dem Feinde demnächst
Mal forscher zu Leibe gehe.
Das läßt sich gar nicht erklären,
Weil’s höhere Gründe verwehren.
Man ruft nach der zweiten Front,
Und die Regierung soll sagen,
Ob sie nun wirklich gewillt,
Das Unternehmen zu wagen.
Doch daß sie sowas verkünde,
Verbieten höhere Gründe.
Der Krieg geht weiter und wird
Wohl manches Böse noch bringen.
Man füg’ sich darein! Und wenn
Audi England nach stetem Mißlingen
ln scheußlichen Nöten stünde,
So walteten höhere Gründe. —on.
y&ekz
UND DAS SIEBENECK
SIND WELTMARKEN FDR
itazvtdmUteß
hinter denen eine mehr als
30jähr.wissenschaftliche und
praktische Erfahrung steht.
MERZ & CO. CHEM. FABR.
FRANKFURT A. M.
Fl)R höchste ajvsprUchb
BIOLOGISCH WIRKSAME.
SORGFÄLTIG ABGESTIMMTE
KOSMETISCHE PRÄPARATE
KURT FEHMANN- chem. Fabrik
BERUN-CHAUOTTENBURC 9
Arbeiter,
Handwerker und Techniker,
die auf dem Lande wohnen,
haben nur geringe Möglichkeiten der be-
ruflichen Fortbildung, denu der Weg zur
nächsten Stadt ist weit. Den Ausgleich bie-
tet das ernsthaft betriebene Fernstudium.
DerChristiani-Fernunterricht zeichnet sich
aus durch die bedingungslose Eignung für
jeden Vorwärtsstrebenden ohne Rücksicht
auf Vorbildung und Wohnort, durch dia
Anpassung des Lehrtempos an die Frei-
zeit des Studierenden und an seine Auf-
fassungsgabe, durch die Beschränkung des
Lehrstoffes auf das Wesentliche und die
Vermeidung alles Wissensballastes.
Alledem wird der Christiani-Fernunter-
richt in Maschinenbau, Bautechnik, Elek-
trotechnik und anderen technischen
Fächern gerecht. NähereAuskünfte kosten-
los und unverbindlich bei Angabe des
_ Berufes und der Fortbildungswünsche. _
DR.-ING. HABIL. P. CHRISTIANI, KONSTANZ 130
ZLhrrTii vrrlürl
verstirb
sin größte Heßai,
Die Weisheit unserer Väter
spricht aus den Worten auf
der alten Furtwanger Muse-
umsuhr aus dem Jahr 1707.
Wir werden gewiß keine Zeit
j | ■
ii i
verlieren, wenn es nach dem
siegreichen Frieden gilt, die
auf'geschobenenWünsche der
Freunde guterUhren zu erfül-
len. KIENZLE-UHREN blei-
fti io
ben was sie immer waren:
II h
Von ersten Fachkräften her-
Ii |la
gestellte zuverlässige und ge-
1 ! 3
schmackvolle Zeitmesser.
kjfc
Fliegend« Blätter Nr. 6066 vom 3. September 1942
145
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Spuk im Museum"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 197.1942, Nr. 5066, S. 145
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg