Ja, die Zufälle!
Carlo Sebasti schwieg und lächelte. Einer fragte aufgeregt:
„Nun? Last du mit diesen drei Nummern gewonnen?"
Carlo verneinte. Da fehle dem Zufall, besser gesagt, den Zufällen
eigentlich die abschließende Pointe, meinte ein anderer.
„Durchaus nicht!" erwiderte Carlo. „Einen Terno gewann ich
zwar nicht, ich gewann aber dafür viel mehr; denn das Mädchen,
das mir den Brief geschrieben hatte, wurde meine Frau!"
„Deine Frau?" fragte einer seiner Freunde, der oft sein Gast
ist. „Deine Frau ist doch nicht blond, sondern schwarz! Den Geburts-
tag feiert sie an einem 27., wenn ich mich nicht irre, sind als wir
letztens eine Schachpartie spielten, sagte sie, ein langweiligeres Spiel
kenne sie überhaupt nicht. Violett haßt sie, und noch nie habe ich —
auch nur ein Wort von ihr gehört, das dem japanischen .Holzschnitt
galt!"
„Nun, ist denn das nicht ein nock größerer Zufall," fragte Carlo
Sebasti, „wenn sie mir damals trotzdem geschrieben hat?"
Während wir zu lachen begannen, meinte einer:
„sind dennoch wäre mir an deiner Stelle ein gewonnener Terno,
der mir einige schöne Tausendlirescheine gebracht hätte, lieber gewesen
als das Ptädchen! . . . Schaut mich nicht so entsetzt an! Denn im
Lotto einen Terno zu gewinnen, dazu braucht man Glück! Ein Terno
ist ein seltener Zufall! Ein Mädchen aber, das einen Mann zum
Heiraten sucht, das ist kein Zufall, das ist eine Selbstverständlichkeit!"
So kam unser Thema von den Zufällen zu den Selbstverständ-
lichkeiten . . . Aber das gehört nickt mehr zu dieser Geschichte von
den Zufällen, wenn wir auch durch den Zufall über den Zufall zur
Selbstverständlichkeit gekommen waren.
Die Braut
Zur Auskunftei Schimmelgroschen kam das späte Mädchen.
„Kann ich eine Auskunft über meinen Bräutigam haben?"
„Gern. Bitte um nähere Angaben."
„Er ist groß, dunkelblond, trägt einen braunen Anzug und heißt
Arthur."
„And mit Familiennamen?"
Das späte Mädchen seufzte: „Das möchte ich eben gern von
Ihnen erfahren!"
Frontausbuchtung
Anser Junge brachte elende Zensuren heim. Sogar einen aus-
geschriebenen Tadel:
„Kurt ist im Rechnen sehr zurückgeblieben!"
„Was bedeutet das, Kurt?" fragte ich streng.
Der Zunge sah mir treuherzig in die Angen und sagte: „Mach
dir keine Sorgen, Vater! Die kleine Frontausbuchtung schaffe ich
schon noch bis zur Versetzung."
„Donnerwetter, ich werde immer größer und größer!"
Ein nettes junges Mädchen will einen befreundeten Verwundeten
aus der Westfront in einem Heimatlazarett besuche». Eine ältere
Dame, anscheinend eine Pflegerin, fragt sie, wer sie sei, mit dem
Bemerken, daß eigentlich nur Angehörige Zutritt hätten.
„Ich bin nämlich seine Schwester," stammelt etwas verlegen das
Mädchen mit der erneuten Bitte, zu dem Kranken vorgelassen zu
werden.
„Es freut mich, Sie kennenzulernen," sagt darauf freundlich die
Pflegerin, „ich bin nämlich seine Mutter!"
ÄlerÄt vrrlürt
vertürb-
sin größte tzrßat;
Die Weisheit unserer Väter
spricht aus den Worten auf
der alten Furtwanger Muse-
umsuhr aus dem Jahr 1707.
Wir werden gewiß keine Zeit
verlieren, wenn es nach dem
siegreichen Frieden gilt, die
auf geschahen en Wünsche der
Freunde guter Uhren zu erfül-
len. KIENZLE-UHREN blei-
ben was sie immer waren:
Von ersten Fachkräften her-
gestellte zuverlässige und ge-
schmackvolle Zeitmesser.
G. m. b. H. in Lörrach
erzeug! nach wie vor
WYBERT -
TABLETTEN
-fliegende LUätter Nr. 5068 vom 17. September 1042
Ein Werksfattleifer,
der tüchtig und erfahren ist, kommt
heute überall an. Mancher Vorwärts-
strebende hätte wohl die Fähigkeiten
und das Können, einen so verantwor-
tungsvollen Posten auszufüllcn; cs
fehlen ihm nur die theoretischen
Kenntnisse.
Diesen Mangel kann das Christiäni-
Fernstudium. beseitigen. Machen Sic
es wie Herr Fritz Pinkau aus Dres-
den, Hubertusstr.47, der am 20.9.1940
über seine Beteiligung am Christiani-
Fernstudium schrieb:
Meine Meisterprüfung habe ich
dank Ihrer Lehrbriefe glänzend be-
standen und bin heute als Leiter
einer Werkstatt eingesetzt. — |3
Wenn Sie grundlegende Kenntnisse in
Maschinenbau, Bautechnik, Elektro-
technik und anderen technischen Fä-
chern erwerben wollen, dann greifen
auch Sie getrost zum Christiani-Fern-
studium. Studienhonorar monatlich
RM 2.75.
DR.-ING. HABIL. P. CHRISTIAN!, KONSTANZ 130
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177
Carlo Sebasti schwieg und lächelte. Einer fragte aufgeregt:
„Nun? Last du mit diesen drei Nummern gewonnen?"
Carlo verneinte. Da fehle dem Zufall, besser gesagt, den Zufällen
eigentlich die abschließende Pointe, meinte ein anderer.
„Durchaus nicht!" erwiderte Carlo. „Einen Terno gewann ich
zwar nicht, ich gewann aber dafür viel mehr; denn das Mädchen,
das mir den Brief geschrieben hatte, wurde meine Frau!"
„Deine Frau?" fragte einer seiner Freunde, der oft sein Gast
ist. „Deine Frau ist doch nicht blond, sondern schwarz! Den Geburts-
tag feiert sie an einem 27., wenn ich mich nicht irre, sind als wir
letztens eine Schachpartie spielten, sagte sie, ein langweiligeres Spiel
kenne sie überhaupt nicht. Violett haßt sie, und noch nie habe ich —
auch nur ein Wort von ihr gehört, das dem japanischen .Holzschnitt
galt!"
„Nun, ist denn das nicht ein nock größerer Zufall," fragte Carlo
Sebasti, „wenn sie mir damals trotzdem geschrieben hat?"
Während wir zu lachen begannen, meinte einer:
„sind dennoch wäre mir an deiner Stelle ein gewonnener Terno,
der mir einige schöne Tausendlirescheine gebracht hätte, lieber gewesen
als das Ptädchen! . . . Schaut mich nicht so entsetzt an! Denn im
Lotto einen Terno zu gewinnen, dazu braucht man Glück! Ein Terno
ist ein seltener Zufall! Ein Mädchen aber, das einen Mann zum
Heiraten sucht, das ist kein Zufall, das ist eine Selbstverständlichkeit!"
So kam unser Thema von den Zufällen zu den Selbstverständ-
lichkeiten . . . Aber das gehört nickt mehr zu dieser Geschichte von
den Zufällen, wenn wir auch durch den Zufall über den Zufall zur
Selbstverständlichkeit gekommen waren.
Die Braut
Zur Auskunftei Schimmelgroschen kam das späte Mädchen.
„Kann ich eine Auskunft über meinen Bräutigam haben?"
„Gern. Bitte um nähere Angaben."
„Er ist groß, dunkelblond, trägt einen braunen Anzug und heißt
Arthur."
„And mit Familiennamen?"
Das späte Mädchen seufzte: „Das möchte ich eben gern von
Ihnen erfahren!"
Frontausbuchtung
Anser Junge brachte elende Zensuren heim. Sogar einen aus-
geschriebenen Tadel:
„Kurt ist im Rechnen sehr zurückgeblieben!"
„Was bedeutet das, Kurt?" fragte ich streng.
Der Zunge sah mir treuherzig in die Angen und sagte: „Mach
dir keine Sorgen, Vater! Die kleine Frontausbuchtung schaffe ich
schon noch bis zur Versetzung."
„Donnerwetter, ich werde immer größer und größer!"
Ein nettes junges Mädchen will einen befreundeten Verwundeten
aus der Westfront in einem Heimatlazarett besuche». Eine ältere
Dame, anscheinend eine Pflegerin, fragt sie, wer sie sei, mit dem
Bemerken, daß eigentlich nur Angehörige Zutritt hätten.
„Ich bin nämlich seine Schwester," stammelt etwas verlegen das
Mädchen mit der erneuten Bitte, zu dem Kranken vorgelassen zu
werden.
„Es freut mich, Sie kennenzulernen," sagt darauf freundlich die
Pflegerin, „ich bin nämlich seine Mutter!"
ÄlerÄt vrrlürt
vertürb-
sin größte tzrßat;
Die Weisheit unserer Väter
spricht aus den Worten auf
der alten Furtwanger Muse-
umsuhr aus dem Jahr 1707.
Wir werden gewiß keine Zeit
verlieren, wenn es nach dem
siegreichen Frieden gilt, die
auf geschahen en Wünsche der
Freunde guter Uhren zu erfül-
len. KIENZLE-UHREN blei-
ben was sie immer waren:
Von ersten Fachkräften her-
gestellte zuverlässige und ge-
schmackvolle Zeitmesser.
G. m. b. H. in Lörrach
erzeug! nach wie vor
WYBERT -
TABLETTEN
-fliegende LUätter Nr. 5068 vom 17. September 1042
Ein Werksfattleifer,
der tüchtig und erfahren ist, kommt
heute überall an. Mancher Vorwärts-
strebende hätte wohl die Fähigkeiten
und das Können, einen so verantwor-
tungsvollen Posten auszufüllcn; cs
fehlen ihm nur die theoretischen
Kenntnisse.
Diesen Mangel kann das Christiäni-
Fernstudium. beseitigen. Machen Sic
es wie Herr Fritz Pinkau aus Dres-
den, Hubertusstr.47, der am 20.9.1940
über seine Beteiligung am Christiani-
Fernstudium schrieb:
Meine Meisterprüfung habe ich
dank Ihrer Lehrbriefe glänzend be-
standen und bin heute als Leiter
einer Werkstatt eingesetzt. — |3
Wenn Sie grundlegende Kenntnisse in
Maschinenbau, Bautechnik, Elektro-
technik und anderen technischen Fä-
chern erwerben wollen, dann greifen
auch Sie getrost zum Christiani-Fern-
studium. Studienhonorar monatlich
RM 2.75.
DR.-ING. HABIL. P. CHRISTIAN!, KONSTANZ 130
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Seifenblase"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 197.1942, Nr. 5068, S. 177
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg