Ganz geheime Geheimsihung, im Geheimsaal des Geheimausschusses in London.
Kleine Chrontk
Das Kriegsinsormakionsbüro in Washington
hat erklärt: „Es wird viel zu wenig im Lande
getan; die !ISA als Nation befinden sich erst
knöcheltief im Kriege."
Sollten sie nicht doch schon bis an den Lals
darin stecken und in größter Gefahr sein, noch
tiefer hineinzurutschen?
Die „New Port Times" haben geseufzt:
„Washingtons Kriegsbegeisterung schwankt mäch-
tig. Aeberhaupt schwankt dort alles, und es ist
kein Punkt zu finden, von dem aus ein energischer
Start zum Kriege gemacht werden könnte.
Nur in einem Punkte hat Washington nicht
geschwanlt: nämlich, ob es sich in den Krieg
stürzen sollte.
*
Aus den „New Kork Dimes": „Der Aufruhr
in Indien ist entstanden, weil die indische Kon-
greßpartei einen anderen Frciheitsbegriff hat als
die Alliierten."
Der Zusammenstoß, den Meier mit einem in
seine Wohnung eingcdrungenen Diebe hatte, ist
darauf zurückzuführen, daß der Dieb einen an-
deren Eigentumsbegriff hat als Meier.
Amerikanische Geschichten
Das Echo
Der Amerikaner C. C. W. Brown kam auf
seinem Europatrip in die Tiroler Berge. Der
Tiroler führte den Amerikaner zu einem be-
rühmten Echo.
„Lier werden Sie ein Echo erleben, wie noch
nie in Ihrem Leben," sagte er, „jodeln Sie!"
Der Amerikaner jodelte.
Ein verstimmtes Echo kam von den steilen
Wänden zurück.
„Lerrlich, was?" strahlte zufrieden der Tiroler,
„aber morgen werde ich Ihnen eine Stelle zeigen,
wo wir fünf Minuten auf den Widerhall warten
müssen. So etwas gibt es in Amerikagar nicht!"
Der Amerikaner antwortete gelangwcilt:
„Mein Laus steht im Gebirge. Wenn ich mich
abends schlafen lege, rufe ich zum Fenster hinaus:
„Aufstehen, Mister Brown! erst acht Stunden
später kommt das Echo zurück und weckt inich!"
Reise im Pullmanwagen
„Eines Tages fuhr ich von Newyork nach
Alaska," erzählte C. C. W. Brown, „die Fahrt
dauerte vier Tage und vier Nächte. Ich benützte
einen jener Pullmanwagen, die ihren Fahrgästen
alles schenken außer dem Fahrpreis. Jeder Rei-
sende bekam ein Bett, eine kleine Landbibliothck
und einen Klubsessel im Gesellschaftsraum, die
neuesten Zeitungen und einen Liegestuhl auf der
Aussichtsterrasse im letzten Wagen. Bei der Ab-
reise stieg ein kleiner, runder, asthmatischer Lerr
ein und belegte das Bett neben mir. Er legte
sich sogleich schlafen und betrat erst ziemlich spät
am nächsten Morgen die Aussichtsterrasse. Kaum
aber fiel sein Blick auf die friedliche Landschaft, als
er zu seufzen begann: „Mein Gott! Mein Gott!"
Wir sahen erschrocken zu ihm hinüber, aber
er verschwand sofort wieder in der Tür und legte
sich zu Bett. Am nächsten Morgen dieselbe Szene.
Kaum hatte er die Terrasse betreten, hielt er sich
verzweifelt die Augen zu und stöhnte: „Mein
Gott! Mein Gott!"
Er stöhnte so herzerweichend, daß wir nach
seinem Verschwinden beschlossen, ihn am nächsten
Morgen nach dem Grund seines Kummers zu
fragen.
Ziemlich spät trat er am dritten Tag ins
Freie, und mit einem schmerzlichen Blick umfaßte
er die Schwermütigkeit der unendlichen Steppe,
die unser Zug gerade durchlief.
„O mein Gott! O mein Gott!"
Die Tränen liefen ihm aus den Augen.
Ich trat zu ihm.
„Können wir Ihnen helfen? Beklagen Sie
den Verlust eines lieben Angehörigen und werden
durch die Landschaft an ihn erinnert?"
Der kleine runde, ein wenig asthmatische Lerr
schüttelte den Kopf.
„Nein. Das ist es nicht. Aber ich bemerkte
schon am ersten Morgen, als ich heraustrat, daß
ich im falschen Zug sitze."
Leit 30 «Jahren
schätzt man die große Wirk-
samkeit und die feste Form
von„Rosodont“. Deshalbkann
man es so sparsam verwenden
und braucht kein Eintrocknen
zu befüi chten. Feuchten Sie
die Zahnbürste nur wenig an.
A-H-A-BERCMAHN WAIDHEIM (SA.)
Rcscdcni
feite ZAHN PASTA
MEDOPHARM
Arzneimittel
sind treue Helfer
Ihrer Gesundheitl
Medopharm-Arzneimittel
sind nur in Apotheken
erhältlich.
MEDOPHARM
Pharmazeutische Präparate
Gesellschaft m.b.H. München8
wundersam
Hautkrem
Zahnpolitur
Haarwasser
Ganz eigener
Art u. Wirkung
Kossack d Altere, Düsseldorf
Fliegende Blätter Nr. 5068 vom 17. September 1942
181
Kleine Chrontk
Das Kriegsinsormakionsbüro in Washington
hat erklärt: „Es wird viel zu wenig im Lande
getan; die !ISA als Nation befinden sich erst
knöcheltief im Kriege."
Sollten sie nicht doch schon bis an den Lals
darin stecken und in größter Gefahr sein, noch
tiefer hineinzurutschen?
Die „New Port Times" haben geseufzt:
„Washingtons Kriegsbegeisterung schwankt mäch-
tig. Aeberhaupt schwankt dort alles, und es ist
kein Punkt zu finden, von dem aus ein energischer
Start zum Kriege gemacht werden könnte.
Nur in einem Punkte hat Washington nicht
geschwanlt: nämlich, ob es sich in den Krieg
stürzen sollte.
*
Aus den „New Kork Dimes": „Der Aufruhr
in Indien ist entstanden, weil die indische Kon-
greßpartei einen anderen Frciheitsbegriff hat als
die Alliierten."
Der Zusammenstoß, den Meier mit einem in
seine Wohnung eingcdrungenen Diebe hatte, ist
darauf zurückzuführen, daß der Dieb einen an-
deren Eigentumsbegriff hat als Meier.
Amerikanische Geschichten
Das Echo
Der Amerikaner C. C. W. Brown kam auf
seinem Europatrip in die Tiroler Berge. Der
Tiroler führte den Amerikaner zu einem be-
rühmten Echo.
„Lier werden Sie ein Echo erleben, wie noch
nie in Ihrem Leben," sagte er, „jodeln Sie!"
Der Amerikaner jodelte.
Ein verstimmtes Echo kam von den steilen
Wänden zurück.
„Lerrlich, was?" strahlte zufrieden der Tiroler,
„aber morgen werde ich Ihnen eine Stelle zeigen,
wo wir fünf Minuten auf den Widerhall warten
müssen. So etwas gibt es in Amerikagar nicht!"
Der Amerikaner antwortete gelangwcilt:
„Mein Laus steht im Gebirge. Wenn ich mich
abends schlafen lege, rufe ich zum Fenster hinaus:
„Aufstehen, Mister Brown! erst acht Stunden
später kommt das Echo zurück und weckt inich!"
Reise im Pullmanwagen
„Eines Tages fuhr ich von Newyork nach
Alaska," erzählte C. C. W. Brown, „die Fahrt
dauerte vier Tage und vier Nächte. Ich benützte
einen jener Pullmanwagen, die ihren Fahrgästen
alles schenken außer dem Fahrpreis. Jeder Rei-
sende bekam ein Bett, eine kleine Landbibliothck
und einen Klubsessel im Gesellschaftsraum, die
neuesten Zeitungen und einen Liegestuhl auf der
Aussichtsterrasse im letzten Wagen. Bei der Ab-
reise stieg ein kleiner, runder, asthmatischer Lerr
ein und belegte das Bett neben mir. Er legte
sich sogleich schlafen und betrat erst ziemlich spät
am nächsten Morgen die Aussichtsterrasse. Kaum
aber fiel sein Blick auf die friedliche Landschaft, als
er zu seufzen begann: „Mein Gott! Mein Gott!"
Wir sahen erschrocken zu ihm hinüber, aber
er verschwand sofort wieder in der Tür und legte
sich zu Bett. Am nächsten Morgen dieselbe Szene.
Kaum hatte er die Terrasse betreten, hielt er sich
verzweifelt die Augen zu und stöhnte: „Mein
Gott! Mein Gott!"
Er stöhnte so herzerweichend, daß wir nach
seinem Verschwinden beschlossen, ihn am nächsten
Morgen nach dem Grund seines Kummers zu
fragen.
Ziemlich spät trat er am dritten Tag ins
Freie, und mit einem schmerzlichen Blick umfaßte
er die Schwermütigkeit der unendlichen Steppe,
die unser Zug gerade durchlief.
„O mein Gott! O mein Gott!"
Die Tränen liefen ihm aus den Augen.
Ich trat zu ihm.
„Können wir Ihnen helfen? Beklagen Sie
den Verlust eines lieben Angehörigen und werden
durch die Landschaft an ihn erinnert?"
Der kleine runde, ein wenig asthmatische Lerr
schüttelte den Kopf.
„Nein. Das ist es nicht. Aber ich bemerkte
schon am ersten Morgen, als ich heraustrat, daß
ich im falschen Zug sitze."
Leit 30 «Jahren
schätzt man die große Wirk-
samkeit und die feste Form
von„Rosodont“. Deshalbkann
man es so sparsam verwenden
und braucht kein Eintrocknen
zu befüi chten. Feuchten Sie
die Zahnbürste nur wenig an.
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MEDOPHARM
Arzneimittel
sind treue Helfer
Ihrer Gesundheitl
Medopharm-Arzneimittel
sind nur in Apotheken
erhältlich.
MEDOPHARM
Pharmazeutische Präparate
Gesellschaft m.b.H. München8
wundersam
Hautkrem
Zahnpolitur
Haarwasser
Ganz eigener
Art u. Wirkung
Kossack d Altere, Düsseldorf
Fliegende Blätter Nr. 5068 vom 17. September 1942
181
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ganz geheime Geheimsitzung, im Geheimsaal des Geheimausschusses in London"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 197.1942, Nr. 5068, S. 181
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg