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„Toll, der Anzug! Aber bei meiner Länge kann ich keinen
Konfektionsanzug tragen..."

Das vierte Pfand: Ein Kuß!

Don Josef Robert L arrer

Wenn ein Mädchen noch so nett und
lieb plaudert, wenn es aber dem Anbeter
keinen Kuß bewilligt, macht es ihm Qualen.
Sie meinen, man soll nicht erst lange
fragen, sondern diesen Kuß einfach rauben!
Ja, Sie haben leicht reden! Leser haben
immer leicht reden!

Lans Karl, der durch Roste düstere
Stunden erleidet, hat auch geplant: „And
bist du nicht willig, so —Aber das blieb
nur Plan, an eine Ausführung war nicht
zu denken. Schon beim ersten Versuch,
Roste gegen ihren Willen zu küssen, erlitt
er eine solche Abfuhr, daß er einige Tage
lang wegen der geschwollenen Backe nicht
unter die Leute gehen konnte.

Jetzt aber hatte er endlich Aussicht, den
lang ersehnten Kuß zu bekommen. Sie waren
etwa zehn junge Mädchen und zehn junge
Männer zum Geburtstag bei Erika versam-
melt. Es war sehr lustig; schließlich schlug
Lans Karl nach seinem schlau gefaßten Plan
ein Gesellschaftsspiel vor, bei dem man
Pfänder gab und einlösen mußte. Er sagte:

Mittel gegen Schnupfen

„Das nenne ich dumm dahergeschwätzt!" mengte sich
da ein vierter Lerr ins Gespräch, „von nassen Füßen
kommt ja gerade der Schnupfen! Es gibt nur eines:
pressen Sie mit beiden Ringfingern fest die Nasenflügel
zusammen. Das hilft sofort."

Ich tat, wie mir geraten.

Jetzt nieste ich nicht nur, jetzt donnerte es aus allen
Oeffnungen.

Der vornehme Lerr schüttelte mißbilligend den Kops.

„Lallen Sie die Luft an!"

„Im Gegenteil! Atmen Sie heftig und tief!"

Das ganze Abteil war ein Lerz und eine Seele. Jeder
gab mir einen anderen Rat. Jeder wußte ein anderes
Mittel gegen Schnupfen. Nur ein Mitreisender saß
schweigend im Abteil und tat, als ob ihn das alles gar
nichts anginge. Das fiel mir auf. In meiner Not wandte
ich mich an ihn und sagte:

„Alle wissen ein Mittel gegen Schnupfen. Warum
raten Sie mir zu nichts?"

Da lächelte der Lerr leise und sagte:

„Ich bin Arzt."

Auswahl

„Ist Ihr Verehrer nicht ein gewisser Meier?"

„Ich habe zwei; einen gewissen und einen ungewissen,
der sich noch nicht erklärt hat!"

334

Enttäuscht

„Ach so, das Mädel erzählt der andern einen Film.
And ich dachte erst, ich würde eine interessante Skandalgeschichte
zu hören kriegen."
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Toll, der Anzug!" "Enttäuscht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Rainer, Sigi
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 197.1942, Nr. 5078, S. 334

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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