Fliegende Blätter (197.1942 (Nr. 5057-5083) = 98. Jahrgang)

Es gibt noch Kavaliere

Kleine britische Dialoge

„Nein, das glaube ich nicht,"
sagt Phelps sehr bestimmt. „Das
werden wir nicht tun."

„Aber Churchill hat es doch
versprochen."

„Na also-deshalb glaube

ich es nicht."

Bob erkundigt sich bei der
Kusine Betsy: „Du warst doch
gestern beim Onkel James. Lat
er sich über Churchill geäußert?"

„Lang und breit."

„Lobt er ihn oder schimpft er?"

„Furchtbar geschimpft hat er."

„Gut, daß ich das weiß. Dann
werde ich auch gleich zu schimpfen
anfangen. Ich will den ollen
Lerrn nämlich anpumpen."

Pinch hat einen intereffanten
Besuch gehabt. Er berichtet Snap-
per: „Gestern war ein schwedischer
Geschäftsfreund bei mir. Denken
Sie: der Mann war im vorige»
Monat in Deutschland. And er
390

„Was die astronomischen Zahlen betrifft,
so ist uns der Sternenbanner- Präsident
entschieden überlegen."

hat mir versichert, die Leute dort
seien durchweg in bester Stim-
mung und ganz siegesgewiß."

Snapper zuckt die Achseln.
„Pah, das hat doch nichts zu
sagen. Der Mann hat sich täu-
schen lassen; man hat ihm was
vorgemacht. Das kennt man doch.
Sehen Sie: einem Neutralen
gegenüber schwindele ich auch."

Noaks hat einen Sohn von 16
Jahren. Der Junge ist sehr krank
gewesen; ein schwaches, elendes
Kerlchen ist er geworden.

Aber Noaks hat einen tüchti-
gen Lausarzt, und der tröstet:
„Ist nicht so schlimm. Den Jungen
kriege ich wieder in die Löhe; in
drei Monaten ist er wieder ein
strammer Bursche."

Aber Noaks schüttelt bedenklich
den Kopf. „Nein, lassen Sie ihn
lieber vorläufig noch so schwäch-
lich bleiben. Wir wissen ja nicht,
wie lange der Krieg noch dauern
mag."