Fliegende Blätter (197.1942 (Nr. 5057-5083) = 98. Jahrgang)

„Aber wö Hab' ich nur meine Zigarre hingelegt, Amalie?"

Roosevelt hat gesagt: „Wir führen einen
Bergauf-Kampf." Damit gibt er zu, daß der
Gegner auf der Löhe ist.

Der amerikanische Marineminister Knox hat
geäußert: „Aeber Japans wirkliche Stärke wißen
wir nichts."

Als Marineminister hätte er sich eigentlich
besser informieren miissen. 9lbcr er hat keine
Lust gehabt, Japans Stärke kennen zu lernen.

In einem Brief an den „Manchester Guar-
dian" hak Lord Ruffel erklärt, Indien sei als
imperialer Besitz bereits verloren.

Churchill aber hat versichert, England werde
nichts von seinem Empire einbüßen. Die wett-
lustigen Engländer können ja nun Wetten ab-
schließen, wer von den beiden recht behalten
wird. „

Der Sultan von Marokko hat sich bei Gene-
ral Eisenhower über das Benehmen der ame-
rikanischen Soldaten beschwert, die nicht nur in
Privathäuser, wo sie stehlen, sondern auch in
Moscheen eindringen und dort spektakeln; sie
sollten wenigstens Rücksicht auf die religiösen
Gefühle der Araber nehmen.

Die amerikanischen Soldaten nehmen gern
allerlei, aber nicht Rücksicht, denn diese halten
sie für wertlos. „

Roosevelt hat angeordnet, daß das militäri-
sche Frauenhilfskorps von 25 000 auf 150000
Köpfe gebracht werden soll. Zu jeder der dafür
bereits fertiggestellten Kasernen gehört ei»
Schönheitssalon.

Selbstverständlich! Z» Roosevelts Kriegs-
führung gehören Schönfärbereien.

Kleine Chronik

Der amerikanische Senator Byrd hat der Regierung vorge-
worfen, sie „hamstere Menschen"; in den Büros der verschiedenen
Ministerien säßen nicht weniger als 5,5 Millionen Leute, von denen
viele durch Müßiggang verdorben würden.

Ja ja-durch Lamstern wird viel verdorben.

Die Londoner Zeitschrift „Economist" hat geklagt: „England und
den ASA fehlt leider der Boden Frankreichs, der zur Kriegsfüh-
rung gegen Deutschland am besten geeignet ist."

England hat doch diesen Boden schon einmal zur Verfügung
gehabt, aber nicht behalten können. England hat überhaupt den
Boden unter den Füßen verloren.

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