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"* ^ktnltihe Manie

lange. Es ist mir natürlich nicht entgangen, daß Sie
h>o ^cinec Zeit so plötzlich von allen Freunden zurückzogen," ant-
z^^'le ich. „Doch dessenungeachtet wollen wir die alten Freunde
^^°en, die wir damals waren. Nicht wahr, lieber Verthelsen?
11 aber lassen Sie uns von etwas anderem reden."
entstand eine kleine Pause.

"Kennen Sie eigentlich den Grund, weshalb ich mich damals von
e,t zurückzog?" begann Berthelsen erneut.

, "Rein. Ich habe mich auch wirklich niemals bemüht, den Grund
^fahren. Wahrhaftig nicht!" beteuerte ich.

- . ^^rthelsen sah mich erst ungläubig an, dann aber nickte er: „Nun
sollen Sie ihn wissen, wo wir wieder einmal so beieinander
"h' ich habe eine Manie!"

»Aas? Eine Manie?"

»Jawohl, ich leide an einer Manie!"

»Das verstehe ich nicht! Das müssen Sie mir näher erklären!"
"2a, sehen Sie, lieber Freund, ich kann es nämlich nicht ertragen
macht mich geradezu krank — wen» ein Bild schief an der
hängt. And leider gibt es keine Wohnung, in der die Bilder
""Hk schief hängen. .

3ch sah ihn erstaunt an. „Na . . ." brachte ich zweifelnd heraus.
^ sprach er schon weiter.

"Sie wundern sich? Sie wollen wissen, woher das kommt? Ja,
ldhen Sie, des Morgens stauben die Lausfrauen die Wände ab —
Q6e> wird natürlich nicht darauf geachtet, die Bilder wieder gerade
äu richte,,."

es

^a»d

Als er hier wieder eine Atempause machte, konnte ich nicht un-
rrlassen, zu sagen: „Was in aller Welt hat dieses alles aber mit
2hre,n Zurückziehen aus dem Freundeskreis zu tun?"

»Das verstehen Sie nicht?" fragte er erregt dagegen. „O, Sie
Werden es gleich verstehen! Werde ich also in solch einem Leim zu
,ast geladen, so hält mich nichts an meinem Platz. So zieht cs mich
mit Magneten. So durchwandre ich sämtliche Zimmer. And
^'chte alle Bilder wieder aus. Ich meine es bloß gut mit den Leuten!
^rr glauben Sie, ich bin jemals auf Verständnis gestoßen? Im
Gegenteil! Stets regten sich die Lausfrauen darüber auf und fühlen
beleidigt. And so wurde ich dann eben nicht mehr eingeladen."

„Wahrhaftig, eine merkwürdige Geschichte das!" kam es mir

heraus.

"Run ja, ein jeder hat eben seine Anarten, die er sich nicht ab-
Newöhnen kann," seufzte Berthelsen und fügte hinzu: „Doch, was
'ch noch sagen wollte: Den ganzen Freundeskreis habe ich nicht ein-
Tebüßt. Ich verkehre nach wie vor bei Lauritsens."

"Längen dort denn die Bilder gerade?" Ich war mehr als
^'staunt.

"Rein, das nun gerade nicht. Aber Frau Lauritsen ist eine lie-
enswürdige und verständnisvolle Dame. Sie meint es gut mit mir.
Z* oft ich dort eingeladen bin, nimmt sie sämtliche Bilder von den
wänden, ehe ich komme. And was meinen Sie? So stört sie gar
"'cht, meine Manie!"

Der Balanceakt

„Jetzt sagen Sie mal, halte ich Sie, — oder
Sie mich — oder rutschen wir beide ab?"

Erfüllung

Lerbert besucht die gute Tante Lermine.

Sowas kann einen anfallen: Lerbert spürt ein Jucken in der
Fläche der linken Land und kratzt ein bißchen.

„Ah, dir juckt die linke Land," sagt Tante Lermine. „Weißt du,
was das bedeutet? Wenn einem die linke Land juckt, dann bekommt
man am gleichen Tage noch Geld."

„Famos!" sagt Lerbert. „Wieviel willst du mir denn geben,
Tantchen?"

Hicht alle Stunden bringen

Hicht alle Stunden bringen
dir Freude in das IkIerz.

Und manche Lkage fingen
ein Lied von Leid und Schmer;.

Doch darfst du nicht verzagen,
wenn Dunkles manchmal naht.
Ss hilft dir nie ein Klagen
empor zu neuer Hat

Laß jede Stunde schweben
vorüber nur mit Ruh,
Und trage stark dein Leben
der Hellen Sonne zu.

8ranz Älngla.

19
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Balanceakt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 198.1943, Nr. 5085, S. 19
 
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