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LIEBESROMAN

Von Jo Lanns Rösler

Fipps trat mit Blumen ins Zimmer.

Es war ein Strauß und ein Sträußchen.

Den Strauß bekam die Mama, das Sträuß-
chen bekam Mathildchen.

„herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!"

„herzliches Willkommen und herzlichen
Dank I"

Man schüttelte Fipps die Land. Mathildchens
Vater drückte sie ihm, Mathildchens Mutter
reichte sie ihm, Mathildchen selbst hielt sie
lange fest.

„Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind!"

„Ich danke Ihnen, daß ich kommen durfte!"

„Seit einer Stunde bin ich achtzehn Jahre!"

„Gerade das richtige Alter zum heiraten,"
sagte Fipps.

Mütter hören so etwas gern.

Auch Väter schmunzeln darüber.

Darum nahm die gute Mutter den Vater
am Arm.

„Lassen wir die Kinder allein!"

Und so geschah es denn auch.

Mathildchen sah zauberhaft aus.

Junge Mädchen sehen allein meist zauberhaft
aus.

Fipps führte sie zum Sofa.

„Wollen wir uns setzen?"

„Gern, Fipps!"

„Ich habe Ihnen ein Geburtstagsgeschenk
mitgebracht."

„Mir? Wirklich?"

„Ja. Einen Roman."

„Oh! Wo haben Sie ihn?"

„In meinem Herzen, Mathildchen!"

Mathildchen schoß das Blut in die Wangen.

Fipps sah sie glückselig von der Seite an.

„Ich wollte Ihnen so gern einen Roman
kaufen," sagte er, „ich lief von Buchhand-
lung zu Buchhandlung, aber kein Roman
war so, wie ich ihn mir für Mathildchen
wünschte. Was sollte ich tun? Ich dachte
hin, ich dachte her, dann bekam ich ihn."

„Den Roman?"

„Rein. Den Einfall."

„Welchen Einfall?"

„Ich werde Ihnen den Roman erzählen."

„Erzählen? Einen ganzen Roman?"

„Ob Sie ihn nun lesen oder hören—Haupt-
sache, er gefällt Ihnen!"

„Ist es ein Liebesroman?"

Fipps rückte ein wenig auf dem Sofa näher.

„Könnte ich Ihnen je einen anderen erzählen?"

„And der Titel?"

„Ich liebe dich!"

„Wunderbar! — Spannend?"

„Sehr spannend! Die Liebe darin hört nie-
mals auf!"

Jetzt war es Mathildchen, das näher rückte.

„Wie fängt er denn an, Ihr Roman?"

„Es war einmal ein junges blondes Mäd-
chen," begann Fipps. „Sie war so schön
und so jung und hatte ganz große blaue
Augen, und wenn man das junge Mädchen
ansah, klopfte einem das Lerz bis zum
hals! And dann war ein junger Mann
— nichts Besonderes, wie eben alle jungen
Männer — aber er hatte ehrliche Absichten.

Fritzl und Franzl, zwei höfliche Buben
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Fritzl und Franzl, zwei höfliche Buben"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Rainer, Sigi
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 198.1943, Nr. 5093, S. 146
 
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