Fliegende Blätter (198.1943 (Nr. 5084-5108) = 99. Jahrg.)

„-und was frißt so eine Ziege r"

Liebe laut Vorlage

Dann sah sie prüfend dem Mann in seine energischen Züge
(Seite 9 ff.) und sprach langsam: „Sie fordern ei» großes Vertrauen
von mir!"

Auch im weiteren verlief die Angelegenheit so zieinlich laut
Vorlage: Kino — Tanzcafe — städtische Anlagen — allerdings
gewissermaßen im abgekürzten Verfahren gegenüber dem literarischen
Muster. Das Leben dürste bereits mit 16 Seiten sein Auslangen
finden. Kein Banknotenfälscher tauchte auf und keine polnische

Baronin mit schwülen Fangnetzen, infolgedessen mußte auch kein
bewährter Kommissar Wollmann bemüht werden, lauter Gestalten,
deren nun einmal die hohe Dichtkunst bedarf, da sich mit Liebe
allein schwerlich ganze 64 Seiten füllen ließen.

Doch sonst glich die Wirklichkeit dem Traumland. Vielleicht, daß
Vinzenz Kogelhuber, wie Jörg-Eberhard von Syrten eigentlich hieß,
sich am Löhepunkt des Romans nicht ganz so zurückhaltend und
nicht ganz so kavaliermäßig benahm wie sein poetisches Vorbild,
aber vielleicht konnte jene kleine Abweichung von der Vorlage die

Fritzl und Franzl, zwei höfliche Buben