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Amerikas Sendungen an Tschungking sind bescheiden, aber sie kommen von Herzen

Das Losungswort

die Äydra, stürzte er sich auf seinen Chef und brüllte, sein Gewehr
fällend: „Die Losung!"

„Gut!" lobte Dumpy, ein wenig versöhnt durch die Strammheit,
mit der jener ihn mit der Waffe anficl, „machen Sie cs so weiter,"
grüßte und wollte fortgehe». Doch der verrückte Kerl von einem
Posten stellte sich ihm in den Weg und forderte, nunmehr voll
drohend: „Die Losung!"

Dumpy wollte ihn beruhigen, erreichte aber nur, daß der Kerl
den Sicherungsflügel an seiner Knarre herumwarf und auf ihn an-
legte. Da fügte er sich dem übereifrigen Narre», resigniert de» Kopf
schüttelnd und von der ewigen Dummheit der Menschen murmelnd,
und begab sich, als „Verhafteter" in seiner eigenen Fabrik, in das
Schilderhaus. Zufällig erschien der Drillmeister. Auch er wurde an-
gehalten, nach der Losung gefragt, hatte sie — er trank leider ei»
wenig — total verschwitzt und landete gleichfalls, zum ingrimmigen
Ergötzen seines Chefs, der sich freute, auch andere hereinfallen zu
sehen, wie eine Papageienherde, aber ohne jeden Erfolg schimpfend,
i» dem provisonsche» Kittchen.

Nach einer Ewigkeit, wie den beiden dünkte, nahte eine Seele,
und sie bekamen Äoffnung: MacKee war's, der Tausendsassa. Aber
was hatte er, wie sah der Mann aus? El" war ja ganz bleich.
Schon von weitem schrie er: „Mister Dumpy, wo stecken Sie bloß?
Wiffen Sie es denn noch nicht?"

Dumpy wurde gleichfalls bleich. „Was denn, MacKee, was
denn?"

„Lerrgott, man hat doch inzwischen bei Ihnen eingebrochen, eine
ganze Bande lvar's, warum fand man Sie nirgends, und auch der
Sergeant war weg, niemand erteilte den Soldiers richtige Befehle,
hier hätte ich Sie nicht gesucht, natürlich — was machen Sie denn
nur in dem vermaledeiten Schilderhaus?"

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„Das Rindvieh hat mich verhaftet, weil ich die Losung mal nicht
wußte, und diesen Master mit!" Der lvie eine Weißwurst siedende
Chef durchbohrte den unseligen Wachmann mit Giftdolchbombenund-
granatcnblicken, aber >vas konnte das nun noch nützen? „!lnd die
Banditeil?" lvandte er sich heftig zu MacKee, „die sind natürlich
auf und davon?"

„Das sind sie, aber immerhin, man hat Anhaltspunkte, wer sie
waren, man femit ihr Signalement."

„Gottseidank, wenigstens dies!" rief Dumpy, ein bißchen erleichtert
durch diese Aussicht, „Eingeborene natürlich, wie?"

„Nein," fuhr es dem National-Iren MacKee heraus, „ a u eh
Briten".

Kindlich

„Warum nimmst du das Buch mit ins Theater, Tanke?"

„Das ist der Text zu der Oper, die heute gegeben wird!"

„Willst du mitsingen?"

„^Äoher wiffen Sie eigentlich, welcher von Ihren Zwillingen
Emil und welcher Erich ist?"

„Lieh, das ist ganz einfach. Ich stecke den Finger in Emils Mund,
und wenn er beißt, dann ist es Erich."

Äie Langmut des Lehrers gegenüber dein Schüler Max Knuffke
ist erschöpft. Drohend tritt er auf den Bengel zu. „Wer nicht hören
will, der muß — — nun, wie heißt es?"

Max Knuffke beendet de» Satz: „— — der muß den Rundfunk
abbestellen."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Amerikas Sendungen an Tschungking sind bescheiden, aber sie kommen von Herzen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 198.1943, Nr. 5101, S. 268

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