„Geh nicht auf die Straße, Fritz. Emma hat aus den
Karten gelesen, daß du heute von einem Man» angefahren
wirst."
„Das hat mein Chef heute früh schon im Büro besorgt."
kleine ciironik
Die amerikanische Zeitschrift „Life" hat mit seltener Offenherzig-
keit geschrieben: „Traditionell sind wir gegen Landraub, aber wenige
Völker habe» so viel wertvolles Land geraubt wie wir."
Ja, die 'Dankees tun sehr oft nicht, wessen sie sich rühmen. Als
sie abstinent zu sein behaupteten, haben sie gerade furchtbar gesoffen.
Der zu Marschall Petain haltende Gouverneur von Cayenne,
Leder, hat nach einem von Amerikanern angezettelten Aufstande nach
Niederländisch-Guayana flüchten müssen. Darauf hat de Gaulle einen
neuen Gouverneur ernannt, Giraud aber auch, so daß jetzt zwei da sind.
London würde gern Giraud und Washington de Gaulle selbst in
Cayenne wissen. In Cayenne wächst der Pfeffer.
Sumner Welles.hat bekanntgegeben, daß Juden, welche die fran-
zösische Staatsangehörigkeit verloren haben, schon nach drei Jahren
in USA naturalisiert werden können.
Warum nicht schon nach einem Jahre? Längere Zeit braucht ein
Jude nicht, in einem fremden Lande sich vollkommen einzunisten und
schneller vorwärts zu kommen als die Einheimischen. —vn.
274
Aufruf
(Der Außenminister von Chile hat vorgeschlagen, jeder amerikanische Staat solle
Novsevelt zum Ehrenbürger ernennen.)
„Völker von Amerika,
Henker der versckiednen Staaten,
laßt zu einer edlen lat
Allesamt euck dringend ratenI
Franklin Roolevelt mllkt ihr jetzt
Als den besten anerkennen,
lind rum Ehrenbürger sollt
•Ihr Ihn feierlich ernennen.
Jeöes Lanö soll erst einmal
bür stch selber daru schreiten.
Diesem wahrhaft großen Mann
Eine Freuöe zu bereiten.
Die er wirklich doch verdient,
lohnt Ihm seine intenstve
Arbeit kür Amerika
Mit dem Ehrenbllrgerbrleke!
Hat ihm einzeln jeder Staat
Dargebracht erst die Befcherung,
Folgt als Krönung dann zum Schluß
Eine allgemeine Ehrung:
Franklin Roofeuelt, der fürwahr
Hoch zu preisen und zu loben,
Wird zum Ehrenbürger dann
Ganz Amerikas erhoben."
Bei dem Aufruf läßt stch wohl
Der Gedanke nicht verhehlen:
Viele hübsche Fabeln gibt's.
Aber eine scheint zu fehlen,
blämiieh, daß den Schafen vom
Hammel war der Rat gegeben.
Doch den Wolf gefälligst zum
Ehrenbürger zu erheben.
- on.
„Menschenskind, warum spannen Sie denn Ihren Schirm nicht
auf bei dem Sauwetter?"
„Ich Hab hier ein Stelldichein; Erkennungszeichen: Weiße
Melke im Knopfloch und zusammengerollter Regenschirm unter
dem Arm."
Karten gelesen, daß du heute von einem Man» angefahren
wirst."
„Das hat mein Chef heute früh schon im Büro besorgt."
kleine ciironik
Die amerikanische Zeitschrift „Life" hat mit seltener Offenherzig-
keit geschrieben: „Traditionell sind wir gegen Landraub, aber wenige
Völker habe» so viel wertvolles Land geraubt wie wir."
Ja, die 'Dankees tun sehr oft nicht, wessen sie sich rühmen. Als
sie abstinent zu sein behaupteten, haben sie gerade furchtbar gesoffen.
Der zu Marschall Petain haltende Gouverneur von Cayenne,
Leder, hat nach einem von Amerikanern angezettelten Aufstande nach
Niederländisch-Guayana flüchten müssen. Darauf hat de Gaulle einen
neuen Gouverneur ernannt, Giraud aber auch, so daß jetzt zwei da sind.
London würde gern Giraud und Washington de Gaulle selbst in
Cayenne wissen. In Cayenne wächst der Pfeffer.
Sumner Welles.hat bekanntgegeben, daß Juden, welche die fran-
zösische Staatsangehörigkeit verloren haben, schon nach drei Jahren
in USA naturalisiert werden können.
Warum nicht schon nach einem Jahre? Längere Zeit braucht ein
Jude nicht, in einem fremden Lande sich vollkommen einzunisten und
schneller vorwärts zu kommen als die Einheimischen. —vn.
274
Aufruf
(Der Außenminister von Chile hat vorgeschlagen, jeder amerikanische Staat solle
Novsevelt zum Ehrenbürger ernennen.)
„Völker von Amerika,
Henker der versckiednen Staaten,
laßt zu einer edlen lat
Allesamt euck dringend ratenI
Franklin Roolevelt mllkt ihr jetzt
Als den besten anerkennen,
lind rum Ehrenbürger sollt
•Ihr Ihn feierlich ernennen.
Jeöes Lanö soll erst einmal
bür stch selber daru schreiten.
Diesem wahrhaft großen Mann
Eine Freuöe zu bereiten.
Die er wirklich doch verdient,
lohnt Ihm seine intenstve
Arbeit kür Amerika
Mit dem Ehrenbllrgerbrleke!
Hat ihm einzeln jeder Staat
Dargebracht erst die Befcherung,
Folgt als Krönung dann zum Schluß
Eine allgemeine Ehrung:
Franklin Roofeuelt, der fürwahr
Hoch zu preisen und zu loben,
Wird zum Ehrenbürger dann
Ganz Amerikas erhoben."
Bei dem Aufruf läßt stch wohl
Der Gedanke nicht verhehlen:
Viele hübsche Fabeln gibt's.
Aber eine scheint zu fehlen,
blämiieh, daß den Schafen vom
Hammel war der Rat gegeben.
Doch den Wolf gefälligst zum
Ehrenbürger zu erheben.
- on.
„Menschenskind, warum spannen Sie denn Ihren Schirm nicht
auf bei dem Sauwetter?"
„Ich Hab hier ein Stelldichein; Erkennungszeichen: Weiße
Melke im Knopfloch und zusammengerollter Regenschirm unter
dem Arm."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Geh nicht auf die Straße" "Menschenskind, warum spannen Sie denn Ihren Schirm nicht auf bei dem Sauwetter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 198.1943, Nr. 5101, S. 274
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg