Kleine Chronik
Smuts hat in einer Rede in Kapstadt
sich gegen die ständig wachsende Kriegs-
müdigkeit in Südafrika gewendet.
Er ärgert sich, weil die Leute in Süd-
afrika, die kriegsmüde sind, dafür ihm
gegenüber sehr wachsam sind.
In New Jork ist ein „Nationalrat
amerikanisch-sowjetischer Freundschaft"
gegründet worden; er will das ameri-
kanische Volk mit „allen Aspekten sow-
jetischen Lebens" durch Broschüren,
Filme usw. bekanntmachen.
Es ist nicht zu verstehen, daß
sich die Gesellschaft „Nationalrat"
nennt. Richtig wäre doch: „Kominter
nationalrat".
Der „Daily Äerald" hat erzählt, daß
in einer nordenglische» Stadt ein Rab-
biner seiner Gemeinde geraten habe,
nicht elegant gekleidet in die Synagoge
zu kommen, weil das Aergernis bei
der Bevölkerung errege; man müsse
sich in recht abgenutzter Kleidung
sehen lassen.
Die Juden sollen schlecht angezogen
sein, damit das Volk nicht merke, wie
fein es von ihnen arisgezogen wird.
Die amerikanische Presse hat mitge-
teilt, daß Roosevelts persönlicher Bot-
schafter in Indien, Philipps, auf einige
Zeit zurückkehren werde, um dem Prä-
sidenten „einige Gedanken über Indien"
zu unterbreiten.
Es dürfte sich mehr um Lintergedanken
handeln.
Danaergeschenk aus London
„O la la, das wollen wir lieber doch
nicht selbst öffnen!“
Die amerikanische Zeitschrift „Life" hak bemerkte
„Llnsere Außenpolitik trägt den Keim künftiger Kriege in
sich." — Für das Wachstum dieses Keims ist gesorgt;
er ist in Mist gebettet
VZmmernde Erkenntnis
<Die englische Zeitschrift „New Statesman and
Nation" hat Mage geführt Uber das viele Englän-
der empörende Betragen der eingewanderten Juden)
Es rührt üch was in unferm Lanö;
Ein Umschwung scheint sich zu vollziehen.
Und viele Briten, die bisher
Dtr Meinung nicht ihr Ohr geliehen.
Daß man das Volk der Juöen doch
betrachten müflc etwas kritisch,
bekehrten üch in leyter Zeit
Und denken schon antilemitirch.
Sehr viele fremde Juöen find
Als Flüchtlinge zu uns gekommen.
Wir haben üe vertrauensvoll
Als werte Säfte aufgenommen,
JeBt aber muffen wir mit Recht
Darüber ernste Klage führen.
Daß wir von Ihnen allerlei
Verdruß und großen Arger spüren.
Sie kaufen Waren auf, die knapp.
Um üe dann wuchernd zu verschachern,
begaunern uns, als zählten üe
Zu unfern schlimmsten Widersachern.
Auf unsre Kosten mästen üe
Sich fett wie ekle Paraüten
Und können schon nach kurzer Zeit
Dann über sehr viel Leid gebieten
Sind üe so weit, dann zeigen üe
Die widerwärtigsten Manieren,.
Sie drängen überall üch vor
Und wollen immer dominieren,.
Spektakel machen üe In bars
Und auch In den Vergnügungsstätten,
Anmaßend ünd üe und höchst frech,.
Man kann üch kaum vor ihnen retten.
begreiflich muß es darum fein
'Daß seht sogar bei jenen Briten
Die sonst für größte Toleranz,
Die Juöen nicht mehr roohlgeiitten
Und wenn nicht bald ein Ende nimmt
Das Übel dieses Mofaismus,
Dann kriegen wir in England auch
Den stärksten Antifemitismus
—on.
Fritzl und Franzl, zwei höfliche Buben
Der Radfahrer ohne Katzenauge
282
Smuts hat in einer Rede in Kapstadt
sich gegen die ständig wachsende Kriegs-
müdigkeit in Südafrika gewendet.
Er ärgert sich, weil die Leute in Süd-
afrika, die kriegsmüde sind, dafür ihm
gegenüber sehr wachsam sind.
In New Jork ist ein „Nationalrat
amerikanisch-sowjetischer Freundschaft"
gegründet worden; er will das ameri-
kanische Volk mit „allen Aspekten sow-
jetischen Lebens" durch Broschüren,
Filme usw. bekanntmachen.
Es ist nicht zu verstehen, daß
sich die Gesellschaft „Nationalrat"
nennt. Richtig wäre doch: „Kominter
nationalrat".
Der „Daily Äerald" hat erzählt, daß
in einer nordenglische» Stadt ein Rab-
biner seiner Gemeinde geraten habe,
nicht elegant gekleidet in die Synagoge
zu kommen, weil das Aergernis bei
der Bevölkerung errege; man müsse
sich in recht abgenutzter Kleidung
sehen lassen.
Die Juden sollen schlecht angezogen
sein, damit das Volk nicht merke, wie
fein es von ihnen arisgezogen wird.
Die amerikanische Presse hat mitge-
teilt, daß Roosevelts persönlicher Bot-
schafter in Indien, Philipps, auf einige
Zeit zurückkehren werde, um dem Prä-
sidenten „einige Gedanken über Indien"
zu unterbreiten.
Es dürfte sich mehr um Lintergedanken
handeln.
Danaergeschenk aus London
„O la la, das wollen wir lieber doch
nicht selbst öffnen!“
Die amerikanische Zeitschrift „Life" hak bemerkte
„Llnsere Außenpolitik trägt den Keim künftiger Kriege in
sich." — Für das Wachstum dieses Keims ist gesorgt;
er ist in Mist gebettet
VZmmernde Erkenntnis
<Die englische Zeitschrift „New Statesman and
Nation" hat Mage geführt Uber das viele Englän-
der empörende Betragen der eingewanderten Juden)
Es rührt üch was in unferm Lanö;
Ein Umschwung scheint sich zu vollziehen.
Und viele Briten, die bisher
Dtr Meinung nicht ihr Ohr geliehen.
Daß man das Volk der Juöen doch
betrachten müflc etwas kritisch,
bekehrten üch in leyter Zeit
Und denken schon antilemitirch.
Sehr viele fremde Juöen find
Als Flüchtlinge zu uns gekommen.
Wir haben üe vertrauensvoll
Als werte Säfte aufgenommen,
JeBt aber muffen wir mit Recht
Darüber ernste Klage führen.
Daß wir von Ihnen allerlei
Verdruß und großen Arger spüren.
Sie kaufen Waren auf, die knapp.
Um üe dann wuchernd zu verschachern,
begaunern uns, als zählten üe
Zu unfern schlimmsten Widersachern.
Auf unsre Kosten mästen üe
Sich fett wie ekle Paraüten
Und können schon nach kurzer Zeit
Dann über sehr viel Leid gebieten
Sind üe so weit, dann zeigen üe
Die widerwärtigsten Manieren,.
Sie drängen überall üch vor
Und wollen immer dominieren,.
Spektakel machen üe In bars
Und auch In den Vergnügungsstätten,
Anmaßend ünd üe und höchst frech,.
Man kann üch kaum vor ihnen retten.
begreiflich muß es darum fein
'Daß seht sogar bei jenen Briten
Die sonst für größte Toleranz,
Die Juöen nicht mehr roohlgeiitten
Und wenn nicht bald ein Ende nimmt
Das Übel dieses Mofaismus,
Dann kriegen wir in England auch
Den stärksten Antifemitismus
—on.
Fritzl und Franzl, zwei höfliche Buben
Der Radfahrer ohne Katzenauge
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Danaergeschenk aus London" "Fritzl und Franzl, zwei höfliche Buben"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 198.1943, Nr. 5102, S. 282
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg