„Nu aber los, Zunge! Wenn du forsch ins Wasser gehst, kriegst
du 'nen Groschen."
„Das is aber verdammt wenig, Onkel. Vater hat gesagt, du
gingst nich' für hundert Mark ins Wasser."
Noch schlimmer
„Sie klagten früher immer, Frau Tobusch, daß Ihr Mann
übermäßig rauche. Na, jetzt muß er sich damit ja einschränken."
„Das muß er, aber es ist schrecklich: zum Ersatz priemt er jetzt."
Siebenter Himmel
Agathe schwärmte:
„Gestern hat mir Graf Rudi seine Liebe gestanden! Wir
waren im siebenten Limmel!"
Graf Bobby wunderte sich:
„Komischer Name für ein Wiener Äotel!"
Der Irrtum
Der kleine Fipke ist ein großer Don Juan. Fipke läuft
mit einem blauen Auge umher.
„Woher hast du das blaue Auge, Fipke?"
„Zch habe bei der Verdunkelung eine Dame angesprochen ..."
„Ach, und die . . .?"
„Nein, der! Die Dame war nämlich ein Mann!"
Kleine Chronik
Die Königliche Kunstakademie in London hat die Ausstel-
lung einer Büste Winston Churchills von der Bildhauerin
Cläre Sheridan abgelehnt. Frau Sheridan, übrigens eine
Kusine Winstons, hat dazu erklärt, Churchill habe die Büste
ausgezeichnet gefunden und sehr gut honoriert.
Vielleicht fand die Kunstakademie die Büste nicht ähnlich
genug, und eben darum hat sie Churchill gefallen.
Tschiangkaischek hat ein Buch „Chinas Schicksal" geschrieben, '
das den Widerstandswille» in Tschungking-China stärken soll.
Alle Beamten, Studenten und wer sonst noch lesen kann, müssen
das Buch kaufen; wer es nicht kauft, wird bestraft.
Damit wird zunächst einmal der Widerstandswillen gegen
das Kaufen eines Buchs gebrochen. Was aber geschieht mit
dem, der das Buch zwar kauft, jedoch nicht liest?
Der „Daily Lerald" hat sich darüber beklagt, daß britische Kricgs-
invaliden selbst in schwersten Fällen eine so geringe Unterstützung
vom Staat erhalten, daß sie aus private Mildtätigkeit angewiesen sind.
Andank ist der Welt Lohn, und England glaubt noch immer, eine
lveltbedeutcnde Rolle zu spielen, Nebenbei: für die Zeit nach dem
Kriege dürfte sich unter diesen Amständen die Fabrikalion von Dreh-
orgeln in England sehr lohnen.
Der bolschewistische „Verband polnischer Patrioten in der Sowjet-
union" hat für die Sowjetarmee eine Division aufgestellt, die den
Namen Tadeusz Kosciuszkv bekommen hat.
Kosciuszko hat erbittert gegen Rußland gekämpft. Als er in der
unglückliche» Schlacht bei Maciejowice verwundet vom Pferde sank,
soll er gerufen haben: „Finis Poloniae!“ Er hat das später bestritten.
Jetzt aber, da polnische Bolschewisten im Dienste der Sowjets seinen
Namen als Aushängeschild benutzen, würde er es wirklich ausrufen.
* •
^Oer Militärattache bei der amerikanischen Botschaft in Ankara,
Oberstleutnant Iadwin, ist abberufen worden, weil er in einer Tanz-
bar eine Prügelei mit Türken angefangen hatte. Der amerikanische
Botschafter Steinhardt mußte deshalb bei der türkischen Regierung
um Entschuldigung bitten.
Immer wieder benehmen sich die Amerikaner rüpelhaft. Eigentlich
war jedoch die Bemühung des Botschafters überflüssig, denn solch
ein Benehmen eines amerikanischen Oberstleutnants kann überhaupt
nicht entschuldigt werden.
332
Banchgespräch
„Die Herrschaften wollen entschuldigen, daß der
Zunge heut» so wortkarg ist; er hat Hemmungen."
du 'nen Groschen."
„Das is aber verdammt wenig, Onkel. Vater hat gesagt, du
gingst nich' für hundert Mark ins Wasser."
Noch schlimmer
„Sie klagten früher immer, Frau Tobusch, daß Ihr Mann
übermäßig rauche. Na, jetzt muß er sich damit ja einschränken."
„Das muß er, aber es ist schrecklich: zum Ersatz priemt er jetzt."
Siebenter Himmel
Agathe schwärmte:
„Gestern hat mir Graf Rudi seine Liebe gestanden! Wir
waren im siebenten Limmel!"
Graf Bobby wunderte sich:
„Komischer Name für ein Wiener Äotel!"
Der Irrtum
Der kleine Fipke ist ein großer Don Juan. Fipke läuft
mit einem blauen Auge umher.
„Woher hast du das blaue Auge, Fipke?"
„Zch habe bei der Verdunkelung eine Dame angesprochen ..."
„Ach, und die . . .?"
„Nein, der! Die Dame war nämlich ein Mann!"
Kleine Chronik
Die Königliche Kunstakademie in London hat die Ausstel-
lung einer Büste Winston Churchills von der Bildhauerin
Cläre Sheridan abgelehnt. Frau Sheridan, übrigens eine
Kusine Winstons, hat dazu erklärt, Churchill habe die Büste
ausgezeichnet gefunden und sehr gut honoriert.
Vielleicht fand die Kunstakademie die Büste nicht ähnlich
genug, und eben darum hat sie Churchill gefallen.
Tschiangkaischek hat ein Buch „Chinas Schicksal" geschrieben, '
das den Widerstandswille» in Tschungking-China stärken soll.
Alle Beamten, Studenten und wer sonst noch lesen kann, müssen
das Buch kaufen; wer es nicht kauft, wird bestraft.
Damit wird zunächst einmal der Widerstandswillen gegen
das Kaufen eines Buchs gebrochen. Was aber geschieht mit
dem, der das Buch zwar kauft, jedoch nicht liest?
Der „Daily Lerald" hat sich darüber beklagt, daß britische Kricgs-
invaliden selbst in schwersten Fällen eine so geringe Unterstützung
vom Staat erhalten, daß sie aus private Mildtätigkeit angewiesen sind.
Andank ist der Welt Lohn, und England glaubt noch immer, eine
lveltbedeutcnde Rolle zu spielen, Nebenbei: für die Zeit nach dem
Kriege dürfte sich unter diesen Amständen die Fabrikalion von Dreh-
orgeln in England sehr lohnen.
Der bolschewistische „Verband polnischer Patrioten in der Sowjet-
union" hat für die Sowjetarmee eine Division aufgestellt, die den
Namen Tadeusz Kosciuszkv bekommen hat.
Kosciuszko hat erbittert gegen Rußland gekämpft. Als er in der
unglückliche» Schlacht bei Maciejowice verwundet vom Pferde sank,
soll er gerufen haben: „Finis Poloniae!“ Er hat das später bestritten.
Jetzt aber, da polnische Bolschewisten im Dienste der Sowjets seinen
Namen als Aushängeschild benutzen, würde er es wirklich ausrufen.
* •
^Oer Militärattache bei der amerikanischen Botschaft in Ankara,
Oberstleutnant Iadwin, ist abberufen worden, weil er in einer Tanz-
bar eine Prügelei mit Türken angefangen hatte. Der amerikanische
Botschafter Steinhardt mußte deshalb bei der türkischen Regierung
um Entschuldigung bitten.
Immer wieder benehmen sich die Amerikaner rüpelhaft. Eigentlich
war jedoch die Bemühung des Botschafters überflüssig, denn solch
ein Benehmen eines amerikanischen Oberstleutnants kann überhaupt
nicht entschuldigt werden.
332
Banchgespräch
„Die Herrschaften wollen entschuldigen, daß der
Zunge heut» so wortkarg ist; er hat Hemmungen."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Nu aber los Junge! Wenn du forsch ins Wasser gehst, kriegst du 'nen Groschen" "Bauchgespräch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 198.1943, Nr. 5106, S. 332
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg