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„Boys, die rechte Hand müßt ihr ihm freimachen, sonst kann er ja nicht unterschreiben, daß er sich ganz
aus freiem Willen und ohne Zwang zum Tankerdienst gemeldet hat!“

Lakritzen

kaffe, und nun war Eduard daran, seinen Auftrag zu äußern. Er
begann auf einmal von einem Fuß auf den andern zu treten.
Latte er vielleicht das Fremdwort vergessen, die Bezeichnung der
Tabletten, die er einkaufen sollte? Provisor Lonig maß ihn mit
Lehrerblicken und sagte mit Würde: „Ja, gelt, für einen Groschen
Lakritzen einholen, das ist leichter als was Vernünftiges. Also? was
kriegst nun du?"

„Für zwei Groschen Lakritzen," gestand Eduard, der Genaue,
und unter einer stärkeren Lachsalve der Arena, aber auch unter
heftigeren Proteste» der über die freche Jugend Entrüsteten und
unter noch schlimmerem Schimpfen jenes grundsätzlich erbosten alten
Mannes stieg Provisor Lonig zum dritten Male die Leiter empor,
diesmal für zwei Groschen Lakritzen zu entnehme».

Als er wieder herunter kam, sagte er zu Eduard, der eigentlich
eine Ohrfeige erwartete und sehr entrüstet war, denn er hatte doch
nur genau auf die genaue Frage geantwortet: „Du nimmst es
ganz genau. Das ist recht, Bub, werde einmal Apotheker — aber
wenn du kannst, dann führe keine Lakritzen!"

Kleine Ukronik

Knox hat gesagt, Japan habe gezeigt, daß es nicht verdiene, eine
Kriegsmarine zu haben.

Roosevelt aber hat es verdient, einen Marineminister wie Mister
Knox zu haben.

*

Die jüdischen Soldaten unter den in Nord-Irland stationierten
ASA-Truppen haben jetzt Feldrabbiner bekommen.

Rabbiner müssen dabei sein, damit sie die jüdischen Soldaten
von den Schabbesgeboten dispensiere»; sonst könnte» die mosaischen
Krieger ja am Schabbes keinen Dienst tun.

*

Der englische Botschafter in Moskau hat im Aufträge des King
an Angehörige der Sowjetarmee Ordensauszeichnungen verteilt.

Der King hat sonst nichts zu sagen, aber wenigstens auf diese
Weise kan» er England ausgezeichnete Verbündete verschaffen.

Der „Daily Telegraph" hat zur Vorgeschichte des „Abbruchs der
Beziehungen" zwischen den USA und der französischen Insel Mar-
tinique erzählt, Admiral Robert, der Oberkommandierende auf
Martinique, habe die ihm aus Washington übermittelten Ratschläge
öffentlich verlesen und damit das Weiße Laus in peinliche Ver-
legenheit gebracht.

Man kann es kaum glauben, daß das Weiße Laus in peinliche
Verlegenheit geraten ist. Es sind von ihm schon so manche Rat-
schläge — z. B. an Polen vor dem Kriege bekannt geworden;
es müßte also dagegen abgebrüht sein.

Roosevelt hat gesagt: „Die Zeit der Ausbeutung Südamerikas
durch die USA ist vorbei."

Damit sprach er die halbe Wahrheit: er gab wenigstens zu, daß
ausgebeutet worden ist.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Boys, die rechte Hand müßt ihr ihm freimachen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 198.1943, Nr. 5107, S. 340

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