„Richtig einseifen, das ist die Hauptsache!"
„Sie scheinen ja ein ganz gerissener Geschäftsmann zu sein."
kleine Chronik
In der Nähe einiger spanischer Ktistendörfer wurden Kisten mit
Schokolade an Land gespült. Leute, die von der Schokolade aßen,
konnten in der Nacht dqrauf überhaupt keinen Schlaf fiiiden; es
ergab sich, daß die mit einem besonderen Präparat versehene Scho-
kolade für amerikanische Langstreckenflieger bestimmt gewesen war.
Die amerikanischen Luftgangster sollen bei ihren Flügen recht
munter bleiben. Nach vollbrachten Taten werde» sie dann aber sicher-
lich ganz ruhig schlafen.
Die Juden in Washington haben ihren Willen durchgeseht: Auf-
führungen von Shakespeares „Kaufmann von Venedig" sind nun
wirklich in den Vereinigten Staaten verboten worden, weil „dadurch
die Gefühle der Juden verletzt würden".
Darauf aber, daß durch die Ausführung der Juden die Gefühle
des besseren Teils der Bevölkerung verletzt werden, wird dort
keine Rücksicht genommen.
Auf dem Schlachthof von Sydney streikten die Schlächter, um
ein Verbot des jüdischen Schlichtens durchzusetzen. Reuter hat das
mit dem Zusatz berichtet, diese Forderung stehe im Widerspruch zu
der seit Moses' Zeiten geübten Praxis, und wen» sie durchdringe,
würden die Juden kein Fleisch haben.
Vom Fleisch ganz abgesehen — wenn die Juden von ihren alten
Praktiken abgehen sollten, würden sie wohl überhaupt Not leiden.
Der „Daily Mirror" hat zum Besuch des Präsidenten der ASA-
Landelskammer, Eric Iohnston, geschrieben, es gehöre sich nicht, daß
dieser Herr schon nach kurzem Aufenthalt in interne Angelegenheiten
Englands Hineinreden wolle; man brauche seinen Rat nicht, und er
habe sich als Gast anständig zu benehmen.
186
Man kann nicht erwarten, daß der Yankee als Gast in London
sich gerade so demütig benimmt wie Churchill als Gast in Washington.
New Bork wird neuerdings von jenen Amerikaner», denen das
dort allzu sehr in die Augen fallende jüdische Element nicht behagt,
„Iew-Bork", also Iuden-Bork, genannt.
And statt Roosevelt wird man vielleicht bald Mosevelt sagen.
Der amerikanische Rundfunkkommentator und Kriegsberichter
B- I- Taylor hat in einem Buch .Men in rriotion" — Menschen im
Aufbruch — die innere Lage der Vereinigten Staaten als vollkommen
verfahren und trostlos bezeichnet und bemerkt: „Eines Tages werden
unsere Soldaten zurückkommen und erbittert Rechenschaft verlangen."
Die Interessenten wispern untereinander: „Loffentlich kommen
nicht zu viele zurück."
Die Iudenprcsse in Palästina ist empört darüber, daß der eng.
lisch-amerikanische Vorschlag, Jude» in Neu-Seeland anzusiedeln,
mit der Begründung abgelehnt worden ist, man wolle dort keine
Iudenfeindschaft entstehen lassen.
Es ist aber doch so: wo keine Juden sind oder gewesen sind, gibt
es keinen Antisemitismus. Z. B. bei den Eskimos.
Ei» Satz ans dem „Daily Lerald": „Jeder, der glaubt, daß
England und die ASA den Frieden der Welt garantieren könnten,
ist ein Opfer selbstmörderischer Illusionen."
Allerdings — es haben schon manche Negierungen, die an Ga-
rantien Englands und der ASA glaubten, damit Selbstmord
begangen. — on.
„Na, Frau Nachbarin, was hat Ihnen denn die Zigeunerin
prophezeit?"
„Es stände mir ein Verlust bevor."
' „Ist's denn eingetroffen?"
„Ja, als sie weg war, fehlten mir fünf Mark in der Geldbörse."
„Sieh da, Lerr Blaffer — auch auf ländlichen Pfaden?
Labe» Sie was erwischt?"
„Einen Katarrh."
„Na, da haben Sie ja was für vierzehn Tage."
„Sie scheinen ja ein ganz gerissener Geschäftsmann zu sein."
kleine Chronik
In der Nähe einiger spanischer Ktistendörfer wurden Kisten mit
Schokolade an Land gespült. Leute, die von der Schokolade aßen,
konnten in der Nacht dqrauf überhaupt keinen Schlaf fiiiden; es
ergab sich, daß die mit einem besonderen Präparat versehene Scho-
kolade für amerikanische Langstreckenflieger bestimmt gewesen war.
Die amerikanischen Luftgangster sollen bei ihren Flügen recht
munter bleiben. Nach vollbrachten Taten werde» sie dann aber sicher-
lich ganz ruhig schlafen.
Die Juden in Washington haben ihren Willen durchgeseht: Auf-
führungen von Shakespeares „Kaufmann von Venedig" sind nun
wirklich in den Vereinigten Staaten verboten worden, weil „dadurch
die Gefühle der Juden verletzt würden".
Darauf aber, daß durch die Ausführung der Juden die Gefühle
des besseren Teils der Bevölkerung verletzt werden, wird dort
keine Rücksicht genommen.
Auf dem Schlachthof von Sydney streikten die Schlächter, um
ein Verbot des jüdischen Schlichtens durchzusetzen. Reuter hat das
mit dem Zusatz berichtet, diese Forderung stehe im Widerspruch zu
der seit Moses' Zeiten geübten Praxis, und wen» sie durchdringe,
würden die Juden kein Fleisch haben.
Vom Fleisch ganz abgesehen — wenn die Juden von ihren alten
Praktiken abgehen sollten, würden sie wohl überhaupt Not leiden.
Der „Daily Mirror" hat zum Besuch des Präsidenten der ASA-
Landelskammer, Eric Iohnston, geschrieben, es gehöre sich nicht, daß
dieser Herr schon nach kurzem Aufenthalt in interne Angelegenheiten
Englands Hineinreden wolle; man brauche seinen Rat nicht, und er
habe sich als Gast anständig zu benehmen.
186
Man kann nicht erwarten, daß der Yankee als Gast in London
sich gerade so demütig benimmt wie Churchill als Gast in Washington.
New Bork wird neuerdings von jenen Amerikaner», denen das
dort allzu sehr in die Augen fallende jüdische Element nicht behagt,
„Iew-Bork", also Iuden-Bork, genannt.
And statt Roosevelt wird man vielleicht bald Mosevelt sagen.
Der amerikanische Rundfunkkommentator und Kriegsberichter
B- I- Taylor hat in einem Buch .Men in rriotion" — Menschen im
Aufbruch — die innere Lage der Vereinigten Staaten als vollkommen
verfahren und trostlos bezeichnet und bemerkt: „Eines Tages werden
unsere Soldaten zurückkommen und erbittert Rechenschaft verlangen."
Die Interessenten wispern untereinander: „Loffentlich kommen
nicht zu viele zurück."
Die Iudenprcsse in Palästina ist empört darüber, daß der eng.
lisch-amerikanische Vorschlag, Jude» in Neu-Seeland anzusiedeln,
mit der Begründung abgelehnt worden ist, man wolle dort keine
Iudenfeindschaft entstehen lassen.
Es ist aber doch so: wo keine Juden sind oder gewesen sind, gibt
es keinen Antisemitismus. Z. B. bei den Eskimos.
Ei» Satz ans dem „Daily Lerald": „Jeder, der glaubt, daß
England und die ASA den Frieden der Welt garantieren könnten,
ist ein Opfer selbstmörderischer Illusionen."
Allerdings — es haben schon manche Negierungen, die an Ga-
rantien Englands und der ASA glaubten, damit Selbstmord
begangen. — on.
„Na, Frau Nachbarin, was hat Ihnen denn die Zigeunerin
prophezeit?"
„Es stände mir ein Verlust bevor."
' „Ist's denn eingetroffen?"
„Ja, als sie weg war, fehlten mir fünf Mark in der Geldbörse."
„Sieh da, Lerr Blaffer — auch auf ländlichen Pfaden?
Labe» Sie was erwischt?"
„Einen Katarrh."
„Na, da haben Sie ja was für vierzehn Tage."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Richtig einseifen, das ist die Hauptsache!" "Sie da, Herr Blasser - auch auf ländlichen Pfaden?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 199.1943, Nr. 5124, S. 186
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg