Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kleine Chronik

„Daily Sketch" hat die Befürchtung vieler
jetzt im Kriegsdienst stehender Engländer zum
Ausdruck gebracht, daß sie ihre inzwischen von
jüdischen Emigranten besetzten Posten nicht
wieder erhalten würden.

Die Leute scheinen nicht einsehen zu wollen,
daß sie in den Krieg gezogen sind, gerade
dainit es den Jude» gut gehe.

Das ägyptische Innenministerium schätzt
den Wert der seit Anfang 42 nach Aegypten
eingeschmuggelten Rauschgifte, wie Opium,
Laschisch, Kokain usw., auf 4 Millionen ägyp-
tische Pfund; hauptsächlich sollen britische
und amerikanische Offiziere den Schmuggel
betrieben haben.

Sie haben es gut geineint: die Aegypter
sollten sich über ihre Leiden durch die anglo-
amerikanische Besetzung wenigstens mit de»
Rauschgifte» trösten könne». Nebenbei: die
Offiziere sind wahrscheinlich ausgezeichnet
worden; sie müssen doch große Verdienste
gehabt haben.

Ein bei Salerno gefangener amerikanischer
Offizier der fünften Armee hatte ein zusam-
mengerolltes wertvolles Gemälde bei sich: er
gab zu, es aus dem Dom von Palermo ent-
wendet zu haben.

Das war wohl seine Auffassung von Kriegs-
kunst.

Amerikanische Landelszeitungen, die sich
mit der Ausbeutung Südamerikas durch die
USA beschäftigen, treten dafür ein, daß die
jungen Kaufleute Spanisch lernen sollen.

Schon der Gedanke, sich einer anderen
Sprache als des Englischen bedienen zu sollen,
wird vielen jungen TZankees spanisch Vor-
kommen.

Die argentinische Regierung hat den Ver-
kauf alkoholischer Getränke an Indianer ver-
boten.

In LISA wird man sich darüber wundern.
Dort hat sich der Verkauf von Feuerwaffer
an die Indianer früher sehr bewährt. So
wurde die ganze Gegend des heutigen New
«Dork einmal für ein paar Füßchen Schnaps
von einem Indianerstamm erworben. —on.

Q3oi- ein paar Tagen hat Klie-
busch wegen seines Magens vom
Arzte einige Diätvorschriften erhal-
ten. Er hat sie der Gattin mitgeteilt,
und sie hat dazu genickt.

Leute kommt eine Schüssel mit
weißen Bohnen auf den Tisch. Klie-
busch wundert sich. „Aber Antonie
— Bohnen hat mir der Doktor doch
verboten."

„Pah, er soll mal erst Herkommen
und sie probieren. Wie ich sie koche,
kann sie jeder vertragen."

224

„ln unsere» USA-Vettern sehe ich die
letzte Steigerung des Heldentums.“
„Very well: Held, Federheld,
Füllfederheld I“

Dringendes Ersuchen

(Der Negus hat durch seinen diplomatischen Vertreter
in London an die britische Regierung ein gegen Victor
Emanuel und Badoglio gerichtetes Ersuchen gestellt.)

Die Regierung der Britischen Majestät
Ersuche ich, daß sie befehle —

Er ist ja in ihren Händen jetzt —
Dem Vittorio Emanuele,

Der jetzt nicht einmal mehr König ist
Im Land der Cypressen und Pinien,
Daß er sich nicht mehr bezeichnen soll
Als Kaiser von Abessinien.

Wie käme denn dieser Mann dazu,
Den stolzen Titel zu führen?

Er darf dem Löwen von Juda allein,
Nur mir, dem Negus, gebühren.

Ich sitz’ auf dem abessinischen Thron
Als dem mir bestimmten Flecke;
Vittorio Emanuele sitzt
Dagegen kläglich im Drecke.

Dann gibt sich auch noch der Badoglio aus
Als Herzog von Addis Abeba.

Ich hätte wahrhaftig niemals gedacht,
Daß ich solche Frechheit erleb', ha!
Mit diesem Titel darf man sich nur
Mit meiner Erlaubnis zieren;

Ich bin der Negus; man möge das
Gefälligst nicht ignorieren.

Ich ersuche also dringend darum,

Den Kerlen zu untersagen,

Die usurpierten Titel ganz frech
In Zukunft weiter zu tragen.

Die beiden mögen sich doch fortan
Mit jenen Titeln begnügen,

Die zwar nicht schmücken, doch
passend sind

Für Leute, welche betrügen.

Umweg

„Wie gefällt Ihnen der neue Tenor?"

„Er erinnert mich an mein Leibgericht!"
„Wieso das?" — „KnödelI"

Erwünscht

Die Verhandlungen gestalten sich
sehr schwierig. Der berühmte Pianist,
der eine große Tournee vorhat, ist
unerbittlich bei seinen wohl doch
etwas zu weit gehenden Forderungen.

Guido Meierling, der bewährte
Impresario, möchte sich die Laare
ausraufen, wenn er noch welche hätte.
Endlich kann er nicht mehr an sich
halten und brüllt: „Der Deiwel soll
Ihr Impresario sein, Verehrtester!"

Der Künstler nickte. „Das wäre
mir angenehm. Der Deiwel ist ja bei
Verträgen zum Schluß immer der
Dumme."

Vorn Winde verweht
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"In unseren USA-Vettern sehe ich die letzte Steigerung des Heldentums" "Vom Winde verweht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 199.1943, Nr. 5127, S. 224

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen