Im „Daily Lerald" hat ein kanadischer Offi-
zier erklärt, die Stimmung der kanadischen Trup-
pen sei gesunken, weil sie nicht recht wüßten,
wofür sie kämpften.
Wenn sie aber wirklich wüßten, wofür man
sie eigentlich kämpfen läßt, würde ihre Stimmung
völlig schwinden.
Der britische Ernährungsminister Lord Wool-
ton hat angezeigt, daß 84 Millionen Apfelsinen
aus Sizilien in britischen Läsen eingetroffen
seien.
In England hat man gesagt: „Endlich einmal
bringt uns der Krieg auch süße Früchte, nicht
nur bittere."
Churchill hat im Unterhaus^ die wegen vieler
Mißstände von den Bergleuten geforderte Kon-
trolle der Bergwerke durch den Staat abge-
lehnt.
Eigentlich werden die Bergwerke ja bereits
durch den Staat kontrolliert. Denn die Pluto-
kraten, die über die Bergwerke gebieten, denken:
„Der Staat sind wir!"
„Papa ist seit seinem letzten Wortbruch doch etwas ängstlich!**
Im Londoner „Spectator" hat ein Mister
Lowell erklärt, man müsse nach dem Kriege die
Lälfte der Deutschen verhungern lassen, auch Frauen und Kinder.
Dieser Mister Lowell hofft für sich selbst jedenfalls auf groß-
artige Mahlzeiten nach dem Kriege — als Deutschenfresser.
Der amerikanische Kriegsminister Stimson hat nach Badoglios
Kriegserklärung mit Bedauern festgestellt, daß der größere Teil der
italienischen Armee sich in dem von deutschen Truppen besetzten Ge-
biet befinde.
Und da hat Badoglio nichts zu kommandieren. Allerdings auch
im anderen Teil Italiens nicht.
Nachträglich wird diese nette Einzelheit bekannt. Als Victor
Emanuel zu den Engländern flüchtete, trug ihn ein Karabinieri-
Hauptmann, der Kommandant von Chieti, in seinen Armen auf das
im Lasen vonOtranto bereit liegende Torpedoboot.
Er hatte sich wohl gelobt, keinen Fuß aus seinem Lande zu sehen.
Der Karabinierihauptmann aber muß Riesenkräfte haben, um einen
zwar kleinen, aber sehr schwer belasteten Mann tragen zu können.
„Daily Expreß" hat behauptet, General MacArthur habe die
Absicht, als Präsidentschaftskandidat aufzutreten.
Roosevelt hat keine Sorge; er soll gesagt haben: „Auch über
mich wird MacArthur nicht den Sieg davontragen." —on.
Kleine Chronik
Auf einem Flugplatz in Nordafrika hat der
Großrabbiner des Mittleren Orients britische
Bombenflugzeuge gesegnet, ehe sie zur Bombar-
dierung italienischer Städte abflogcn.
Der Großrabbi hat seinen jüdischen Segen
erteilt, weil es sich ja nicht um ein christliches
Unternehmen handelte.
Der Regen im Schirm
261
zier erklärt, die Stimmung der kanadischen Trup-
pen sei gesunken, weil sie nicht recht wüßten,
wofür sie kämpften.
Wenn sie aber wirklich wüßten, wofür man
sie eigentlich kämpfen läßt, würde ihre Stimmung
völlig schwinden.
Der britische Ernährungsminister Lord Wool-
ton hat angezeigt, daß 84 Millionen Apfelsinen
aus Sizilien in britischen Läsen eingetroffen
seien.
In England hat man gesagt: „Endlich einmal
bringt uns der Krieg auch süße Früchte, nicht
nur bittere."
Churchill hat im Unterhaus^ die wegen vieler
Mißstände von den Bergleuten geforderte Kon-
trolle der Bergwerke durch den Staat abge-
lehnt.
Eigentlich werden die Bergwerke ja bereits
durch den Staat kontrolliert. Denn die Pluto-
kraten, die über die Bergwerke gebieten, denken:
„Der Staat sind wir!"
„Papa ist seit seinem letzten Wortbruch doch etwas ängstlich!**
Im Londoner „Spectator" hat ein Mister
Lowell erklärt, man müsse nach dem Kriege die
Lälfte der Deutschen verhungern lassen, auch Frauen und Kinder.
Dieser Mister Lowell hofft für sich selbst jedenfalls auf groß-
artige Mahlzeiten nach dem Kriege — als Deutschenfresser.
Der amerikanische Kriegsminister Stimson hat nach Badoglios
Kriegserklärung mit Bedauern festgestellt, daß der größere Teil der
italienischen Armee sich in dem von deutschen Truppen besetzten Ge-
biet befinde.
Und da hat Badoglio nichts zu kommandieren. Allerdings auch
im anderen Teil Italiens nicht.
Nachträglich wird diese nette Einzelheit bekannt. Als Victor
Emanuel zu den Engländern flüchtete, trug ihn ein Karabinieri-
Hauptmann, der Kommandant von Chieti, in seinen Armen auf das
im Lasen vonOtranto bereit liegende Torpedoboot.
Er hatte sich wohl gelobt, keinen Fuß aus seinem Lande zu sehen.
Der Karabinierihauptmann aber muß Riesenkräfte haben, um einen
zwar kleinen, aber sehr schwer belasteten Mann tragen zu können.
„Daily Expreß" hat behauptet, General MacArthur habe die
Absicht, als Präsidentschaftskandidat aufzutreten.
Roosevelt hat keine Sorge; er soll gesagt haben: „Auch über
mich wird MacArthur nicht den Sieg davontragen." —on.
Kleine Chronik
Auf einem Flugplatz in Nordafrika hat der
Großrabbiner des Mittleren Orients britische
Bombenflugzeuge gesegnet, ehe sie zur Bombar-
dierung italienischer Städte abflogcn.
Der Großrabbi hat seinen jüdischen Segen
erteilt, weil es sich ja nicht um ein christliches
Unternehmen handelte.
Der Regen im Schirm
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Papa ist seit seinem letzten Wortbruch doch etwas ängstlich" "Der Regen im Schirm"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 199.1943, Nr. 5130, S. 261
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg