Kleine Chronik
Laut „United Preß" haben seit 1933 in USA 580000 eingewan-
derte Juden „ein gesichertes Dasein" gefunden.
Aber wieviele Amerikaner haben dadurch ihr gesichertes Dasein
verloren!
Der amerikanische Zeitungskönig Learst hatte vor 20 Jahren in
Frankreich ein Kloster aus dem 13. Jahrhundert gekauft, es abbrechen
und die Bausteine vorläufig in einem ihm gehörenden Lagerhause
in New Kork unterbringen lassen. Jetzt hat er wegen Geldschwierig,
keiken das Lagerhaus samt Inhalt an eine Gesellschaft verkauft, die
das Kloster in Kansas als Sehenswürdigkeit aufbauen will.
Ja, so kommt man in USA zu einem ehrwürdigen Bau aus dem
13. Jahrhundert. Angezeigt wird dann scherzhaft: „Tretet ins Kloster
ein! Eintrittsgeld ein Dollar!"
Der durch seine „schwimmenden Särge" bekannte jüdische Werft-
besitzer Lenry Kaiser hat erklärt: „Wenn die zerstörten Städte in
Europa nach modernen Richtlinien wieder aufgebaut werden sollte»,
würde das eine Lerausforderung unseres Selbstbewußtseins
sein."
Das Selbstbewußtsein der Hankees scheint zu verlangen, daß An-
denken an die großen Taten ihrer Gangsterpiloten nicht beseitigt
werden dürfen.
In London ist ein kanadisches Einwanderungsbüro eröffnet worden,
das die Aebersiedlung nach Kanada fördern soll; auffallenderweise
ist es zunächst kaum von Männer» aufgesucht worden, während der
Andrang von Frauen sehr groß ist.
Sollte da ein Zusammenhang bestehen mit dem von einsichtigen
Briten schon beklagten Geburtenmangel? Die Frauen wollen nicht
im Mutterlande sein.
Der kürzlich in USA verstorbene Neger Thomas Waller, der
mit der Verjazzung deutscher klassischer Musik jährlich etwa
360000 Mark verdiente, hat, wie „Daily Mail" erzählt, erklärt,
er habe viel von Johann Sebastian Bach verarbeitet, aber er habe
nicht so viel von ihm gehalten, wie das allgemein geschehe.
Allgemein? Aber durchaus nicht — die meisten Pankees werden
sich dem Urteil des Negers anschließen.
Das Kriegsministerium in Washington hat angekündigt, die
Vereinigten Staaten würden nach dem Kriege ein Leer von
2,5 Millionen Mann beibebalten.
Dadurch soll jedenfalls ein dann viel gewaltigeres-Leer etwas
vermindert werden — das Leer der Arbeitslosen.
Die amerikanische Zeitschrift „News Werk" hat festgestellt,
daß in USA trotz der Erhöhung der Löhne und Gehälter jetzt
viel mehr Geld geborgt wird als früher; es sei geradezu eine Ver-
schwendungssucht ausgebrochen.
Warum sollen die Leute nicht pumpen und verschwenden?
Ihre Regierung tut das ja auch.
Die jüdischen Organisationen in USA haben geklagt: „Nicht ein-
mal auf amerikanischem Boden sind wir vor Antisemitismus sicher."
Die Wanzen jammern: „Wo wir uns auch niederlassen —
überall ärgert man sich über uns!"
Im USA-Staate Michigan sind sechs Leiter von Finanzinstituten
angeklagt worden, ein Fünftel der Mitglieder des Parlaments
bestochen zu haben, um ihrem Vorteil dienende Verordnungen durch-
zudrücken. - Eine kostspielige Angelegenheit! Jetzt werden die
Finanzinstitute noch bedeutendere Summen aufwenden müssen,
damit ihre Direktoren außer Verfolgung gesetzt werden. —°n.
„Ai, Vati, schau mal her, ein Regenwurm!"
104
Laut „United Preß" haben seit 1933 in USA 580000 eingewan-
derte Juden „ein gesichertes Dasein" gefunden.
Aber wieviele Amerikaner haben dadurch ihr gesichertes Dasein
verloren!
Der amerikanische Zeitungskönig Learst hatte vor 20 Jahren in
Frankreich ein Kloster aus dem 13. Jahrhundert gekauft, es abbrechen
und die Bausteine vorläufig in einem ihm gehörenden Lagerhause
in New Kork unterbringen lassen. Jetzt hat er wegen Geldschwierig,
keiken das Lagerhaus samt Inhalt an eine Gesellschaft verkauft, die
das Kloster in Kansas als Sehenswürdigkeit aufbauen will.
Ja, so kommt man in USA zu einem ehrwürdigen Bau aus dem
13. Jahrhundert. Angezeigt wird dann scherzhaft: „Tretet ins Kloster
ein! Eintrittsgeld ein Dollar!"
Der durch seine „schwimmenden Särge" bekannte jüdische Werft-
besitzer Lenry Kaiser hat erklärt: „Wenn die zerstörten Städte in
Europa nach modernen Richtlinien wieder aufgebaut werden sollte»,
würde das eine Lerausforderung unseres Selbstbewußtseins
sein."
Das Selbstbewußtsein der Hankees scheint zu verlangen, daß An-
denken an die großen Taten ihrer Gangsterpiloten nicht beseitigt
werden dürfen.
In London ist ein kanadisches Einwanderungsbüro eröffnet worden,
das die Aebersiedlung nach Kanada fördern soll; auffallenderweise
ist es zunächst kaum von Männer» aufgesucht worden, während der
Andrang von Frauen sehr groß ist.
Sollte da ein Zusammenhang bestehen mit dem von einsichtigen
Briten schon beklagten Geburtenmangel? Die Frauen wollen nicht
im Mutterlande sein.
Der kürzlich in USA verstorbene Neger Thomas Waller, der
mit der Verjazzung deutscher klassischer Musik jährlich etwa
360000 Mark verdiente, hat, wie „Daily Mail" erzählt, erklärt,
er habe viel von Johann Sebastian Bach verarbeitet, aber er habe
nicht so viel von ihm gehalten, wie das allgemein geschehe.
Allgemein? Aber durchaus nicht — die meisten Pankees werden
sich dem Urteil des Negers anschließen.
Das Kriegsministerium in Washington hat angekündigt, die
Vereinigten Staaten würden nach dem Kriege ein Leer von
2,5 Millionen Mann beibebalten.
Dadurch soll jedenfalls ein dann viel gewaltigeres-Leer etwas
vermindert werden — das Leer der Arbeitslosen.
Die amerikanische Zeitschrift „News Werk" hat festgestellt,
daß in USA trotz der Erhöhung der Löhne und Gehälter jetzt
viel mehr Geld geborgt wird als früher; es sei geradezu eine Ver-
schwendungssucht ausgebrochen.
Warum sollen die Leute nicht pumpen und verschwenden?
Ihre Regierung tut das ja auch.
Die jüdischen Organisationen in USA haben geklagt: „Nicht ein-
mal auf amerikanischem Boden sind wir vor Antisemitismus sicher."
Die Wanzen jammern: „Wo wir uns auch niederlassen —
überall ärgert man sich über uns!"
Im USA-Staate Michigan sind sechs Leiter von Finanzinstituten
angeklagt worden, ein Fünftel der Mitglieder des Parlaments
bestochen zu haben, um ihrem Vorteil dienende Verordnungen durch-
zudrücken. - Eine kostspielige Angelegenheit! Jetzt werden die
Finanzinstitute noch bedeutendere Summen aufwenden müssen,
damit ihre Direktoren außer Verfolgung gesetzt werden. —°n.
„Ai, Vati, schau mal her, ein Regenwurm!"
104
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Häutungsprozeß" "Die Sehenswürdigkeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1944
Entstehungsdatum (normiert)
1939 - 1949
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 200.1944, Nr. 5144, S. 5144_104
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg