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Die Kunst zu regieren.

heit mittheilen wolle, nach denen derselbe mit so vie-
lem Glücke und Erfolge das Staatsschiff gelenkt und
das Volk zur beiderseitigen Zufriedenheit geleitet habe.

Da sprach der Alte: „Gerne möchte ich dieses
thun, aber meine Kräfte find zu schwach, ich will
Dir deßhalb eine kurze Geschichte erzählen, aus der
Du den Unterschied erkennen mögest, wie ein weiser
Mann handelt und wie ein Thor zu Werke geht."

„Weit von hier gegen Sonnen-Untergang in
Frankistan ist ein hohes Gebirge mit Namen Cara-
vancas, von dem fich grünende Thäler und blühende
Fluren, untermischt mit reichen Getreidefeldern und
fischreichen Flüffen und See», weit in die Ebenen
hinabziehen. Die Bewohner dieses Landes find wohl-
habend und wohnen auf einzelnen Höfen, wie auch in
freundlichen Dörfern und Flecken. Die Arbeit und
die frische Luft niacht sie kräftig und gesund, so daß
sie nur selten eines Arztes bedürfen, die deßhalb auch in der
Regel weit auf dem Lande auseinander wohnen, weshalb man
sie Landärzte nennt. Zn der Gegend eines schönen klaren
Land - See's, den die Eingebornen den Würmsee nennen, lebte
nun ein solcher Landarzt, der weit und breit wegen seiner
Kunst berühmt war und deßhalb so viel zu thun hatte, daß er
sich sogar einen Gehilfen halten konnte. Denn, wenn auch die
Leute an und für sich sehr gesund waren, so traf es fich doch
nicht selten, daß sie sich beim Holzfällen oder andern Arbeiten
im Walde verletzten, und so gezwungen wurden, die Hilfe des
klugen Landarztes in Anspruch zu nehmen. Eines Tages stand
nun dieser in seiner Stube, strich sein Barbiermeffer und dachte
an gar nichts; da klopft es an die Thüre, er ruft „herein",
und ein Bauer tritt in das Zimmer mit überaus schmerz-
lichem Gesichte und einem verbundenen Fuße, den er langsam

Tief hinten in der Türkei lebte vor mehreren Jahren ein
uralter Pascha, der im ganzen Morgenlande sich des Rufes er-
freute ,. unter allen seinen Zeitgenossen es am besten zu ver-
stehen, das Volk zu regieren und es dabei so zu lenken, daß
dasselbe fteiwillig des alten Türken Kisten und Kasten fülle.
Er hatte einen Schwiegersohn, den er seiner Befähigung zu-
folge, vor allen seinen Kindern zu seinem Nachfolger im Regi-
ment bestimmt hatte. Eines Tages ließ er diesen zu sich ru-
fen, und cröffnete ihm, daß er sein Ende herannahen sehe, und
ihm deßhalb die Sorge der Regierung übergeben wolle. Der
Schwiegersohn ward traurig, seufzte und konnte nicht umhin,
dem sterbenden Alten zu erklären, daß er sich nicht würdig
fühle, eine so schwere Pflicht zu übernehmen, indessen er wolle
es versuchen, wenn der geliebte Vater ihm die Lehren der Weis-
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Die Kunst zu regieren"
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Fliegende Blätter
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

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Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Nachfolge
Schwiegersohn
Regierung
Gespräch <Motiv>
Pascha
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Türken <Motiv>
Sterbeszene
Bett

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 25.1856, Nr. 583, S. 49
 
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