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Die Puppe.

(Fortsetzung.)

Diese Absicht lag allerdings vor, leider aber fand sich
Niemand, der es miethen wollte, und so geschah es, daß das
Haus, nachdem Meubel und Geräth daraus verkauft worden,
drei volle Jahre leer und öde stand und mit den schwarzen

dunklen angelaufcnen Fenstern nur noch unheimlicher in die
Straße hinaus starrte. Dieß Leerstehen schien dabei keineswegs
geeignet, die umlaufenden abenteuerlichen Gerüchte zu vermindern,
und die Bewohner von H. waren bald darüber einig, daß
„Nachts in der zwölften Stunde" die Puppe in dem Hause
wirklich die Runde mache, und ihr, vom Stadtrath widerrecht-
lich entzogenes Eigenthum sicherlich gegen jeden Eindringling
vertheidigen würde. Einzelne Leute behaupteten dabei, in später
Nachtzeit die weißgekleidete Puppe an einem der dunklen Fenster
gesehen zu haben, und daß Andere dieß noch hcrausschmücktcn
und die tollsten Dinge dazu erfanden, läßt sich denken.

Dem Rathe der Stadt war es allerdings nicht gleichgültig,
das Haus so lange leer und zinsenlos stehen zu haben, wenn der
Verlust auch nicht gerade die einzelnen Rathsherren traf. Am meisten
ärgerte sich aber der Stadtrath Mäushubcr darüber und um
so mehr vielleicht, als er sich selber von einer kleinen Schwäche
in dieser Hinsicht nicht ganz frei wußte. Wo daher das Gespräch
in Privatgesellschaft, oder an einem öffentlichen Orte nur irgend
aus das sogenante „Puppenhaus" kam, (denn den Namen hatte
es überall in der Stadt bekommen) zog er aus das Unbarm-
herzigste über den wahnsinnigen Aberglauben, die Gespenster-

surcht und Ammenstubcnmärchen der Stadt H. her, machte die

Furcht der Leute lächerlich und schloß, sobald man ihn auffor-
derte, doch selber in das Puppenhaus zu ziehen, stets mit der
Betheuerung, daß er das mit dem größten Vergnügen thun
würde, wenn er nur nicht noch sechsjährigen Kontrakt in seiner
alten Wohnung hätte.

Zufällig traf es sich da, daß der Miethsherr des Stadt-
raths Mäushuber sein eigenes Haus verkaufte. „Kauf bricht
Miethe," ist eine allbekannte Sache, und der so eifrige und lei-
denschaftliche Vertheidiger des „Puppenhauses" sah sich plötzlich

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Puppe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Privatlehrer
Fenster <Motiv>
Umarmung
Beobachtung
Karikatur
Sympathie
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 25.1856, Nr. 593, S. 129
 
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