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XXVII. Dd.

Schloß Justingen.

(Fortsetzung.)

Es war in selbigem Jahr von 1752/53 ein gar böser
Winter, so daß wegen der großen Schncemassen auch die Bah»
für die Schlitten nit gut konnte offen gehalten werden und ich
blos etliche Male mit dem Obervogt balbwegs in Schelklingcn
bin zusammen getroffen, wo jedesmal die Agnes und der Amandus,
welcher kutschiret, sind mitgckommcn, und ich wohl gemerket,
wie der in der Gunst des Obervogts, so wie in der Jnclinatio
meiner Pathin Agnes je länger je mehr fortschritte. Ich habe
an diesem Vcrhältniß nie eine rechte Freude haben können, cs
hat auch die Agnes nickt recht mit der Sprach' wollen heraus

rücken und ist mir ausgcwichen, wenn ich wollt sic das Nähere
aussorschcn, um ihr mit gutem Rath bcizustehen.

Gewißlich hat der Obcrvogt über seiner Jagdfrcud in
diesem Punkto vieles übersehen und sich auch nichts hat ein-
sprcchcn lassen, denn so ich davon anfinge zu reden, er mich
mit den Worten zur Ruh verwiesen: „bist nicht aus der rechten
Fährd, Bruder! er ist nit nur ein tüchtiger Jäger, craminire
nur einmal den Amandus in der Jurisprudenz, wirst Respekt
vor ihm bekommen, und mein ick fast, ich hätt' nickt wohl
gethan, als ich's ihm verwiesen, so er in denen Concepten
manches abgcändert, er ist ein tüchtiger Bursch, und kann etwas
Rechtes aus ihm werden, zudem mag ihn meine Agnes gar
wohl leiden."

Und unter sothane» Umständen Hab' ich dann auch Ruh'
gegeben und nicht mehr darüber gesprochen.

Es war drei Wochen nach Ostern, im Jahre 1753, als
ich einstmals um Mitternacht, durch eigenen reitenden Boten
einen Brief von der Agnes überkam, daß ich sollt schleunigst
»ach Justingen in's Schloß eilen, und mich durch nichts sollt
abhaltcn lasten, wenn ich wollt als ein aufrichtiger Path ihr
zur Seite stehen. Also machte ich mich alsbald reitend auf
den Weg, und fände im Schloß Justingen Alles in großer
Brest und Bcstürtzung, und kam mir die Agnes ganz eigent-
lich vor, wie aus dem Himmel plötzlichen zur Erde gcstürzet.
Da habe ich mir das Folgende müssen erzählen lassen:

Tags zuvor hatte des Hüttencr Bürgermeisters Tochter
Hochzeit, welche im Dorf Justingc» gefeycrt wurde, und kam
dieß daher, weilen die Adlcrwirthschaft zu Justingen ein altes
Bannrccht gehabt, also, daß alle Taufen, Hochzeiten und Lei-
chcn-Schmäuse von der ganzen Justinger Herrschaft alldortcn


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Schloß Justingen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Adel <Motiv>
Tanz <Motiv>
Tanzveranstaltung
Gesellschaftsleben <Motiv>
Junger Mann <Motiv>
Karikatur
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 27.1857, Nr. 642, S. 121
 
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