Fliegende Blätter (30.1859 (Nr. 705-730))

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Bilder aus den Erlebniffen des Herrn Hieronymus Stränßle. *)

VII. Der Maskenball.

Wie mein Freund Stöpsle »och Bräutigam
war, kommt er einmal zu mir und bringt
zwei Einladungskarten zu einem Maskenball
nach Winkelhcim, wo seine Braut daheim war.
— Er hat mir lang zngcredct bis ich endlich
cingewilligt Hab', am Fastnachts-Montag hin-
über zu fahren, und zwar, weil er seine Braut
überraschen wollte, in der Mask'. — Wir
haben also ausgemacht, daß wir erst Abends
fortfahren und, weil wir nur drei Stunden
weit hatten, gleich in unserm Maskenkostüm;
— er als Türk, und ich als spanischer
Ritter. —

Am Fastnachts-Montag, also fahren wir
alle zwei in dem Maskcnanzng so gegen vier Uhr
Nachmittags mit einem Lohnkutscher, — weil
ich mit meinem Anzug, — und geschneit hat's
auch, — mit mein' Fuhrwerk nicht selbst hätt'
fahren können, — nach Winkelhcim ab; weil
wir aber vor acht Uhr nicht haben auf'n Ball
erscheinen wollen, so beschließen wir in Vell-
heim, das g'rad halb' Wegs war, ein Stündl
anzuhalten, und ich sag's dem Kutscher, dem's
auch gleich recht war. — Wir stellen also in
Bellhcim zu, und der Stöpsle und ich lassen
uns gleich — wegen unserm Anzug — ein extra
Zimmer geb'u. Wie cs so auf sieben Uhr Zu-
gängen ist, laß' ich dem Kutscher sagen, er
solle einspannen, stell' mich an's Fenster hin

*) Vgl. Band XXVIII. der fliegenden Blätter.

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