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Poesie und Prosa.

Im Euicnhorslcr Schloßhofc ging's gar lebendig zu.
9» langen Reihen standen, sonntägig aufgcputzt, obschon es
mitten in der Woche war, die Dicnstlente des alten Rittcr-
fihes und die Bewohner des dazu gehörigen Dörfchens, Knecht
und Magd, und Mann und Weib mit Kind und Kegel. Die
Frauenspersonen trugen sämmtlich blühende Kränze in den
Haaren, denn die Herrschaft des Sommers hatte just begonnen,
Und das männliche Personal schmückten von dem eisgrauen
Voigt bis zum Gänsejungen herab, gewaltige a» den Brust- l

lätzen befestigte Blumensträuße, deren Mittelpunkt
meist eine Sonnenrose oder Kaiserkrone bildete.

Und durch die Reihen schritt im besten Staate,
die festlich geschmückte Ehehälfte an der Seite,
der Inspektor sichtend und ordnend, um endlich,
nachdem er Ruhe geboten, die folgenden Worte
an die Versammelten zu richten:

„Ich will Euch jetzt," sprach er, „in aller
Kürze von den Verhältnissen der gnädigen Herr-
schaft, soweit diese Euch zu wissen nöthig sind,
in Kcnntniß Hetzen. Nach dem vor etwa einem
halben Jahre bekanntlich erfolgtem Tode des seeli-
gen Herrn, erbte das Gut hier dessen einzige
lebende Verwandte, Fräulein Emmelinc von Birkcn-
duft, welche an die achtzig Meilen von hier wohnt
und ganz ihre eigene Herrin ist, sintemal die lie-
ben Eltern das Zeitliche schon längst gesegnet und
Geschwister nicht vorhanden sind. -Das gnädige
Fräulein, dessen Ankunft wir von Minute zu
Minute cntgegenschcn, kommt erstlich hierher, ihr
ererbtes Gut kennen zu lernen, und dann zwei-
tens in der Mitte ihrer Unterthancn einige Zeit
sich aufzuhalten, von deren biederer Treuherzig-
keit und sittenreiner Einfalt sie schon so viel
Rühmliches gehört."

Der Redner scbwieg jetzt und holte tiefAthem, hier und
da aber spitzten sich die Lippen der in Parade Ausgestellten '
zu einem pfiffige» Lächeln.

Da krachte draußen auf der Straße ein Schuß, das Signal j
des HerannahcnS des gutsherrlichen Wagens, und fünf Mi i
nuten später rasselte die Equipage in den Schloßhof herein. >
Während nun die beiden Damen, welche im Innern derselben j
saßen, gar anmuthig grüßten und die Zofe sich mühte, den >

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Poesie und Prosa"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Diener <Motiv>
Herrin <Motiv>
Kutsche <Motiv>
Landbevölkerung
Karikatur
Schloss <Motiv>
Ankunft <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Empfang <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 31.1859, Nr. 734, S. 25
 
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