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Eine sonderbare Krankheit.

Fräulein Dt., in E.., ein hübsches Mädchen von drci-
undzwanzig Jahren erkrankte plötzlich, — sic wurde nach
mehrmonatlichcm Zubetteliegen zwar von ihrer Krankheit durch
ärztliche Hilfe befreit, — ein bedenklicheres Hebel hatte sich
jebod) cingcfundcn, sic war contract geworden, — sie
konnte ihre Füße nicht mehr gebrauchen. Alle Mittel, welche
reichlich angcwcndct wurden, waren nicht im Stande, das Leiden
zu heben oder auch nur zu minder», — sie blieb contract
und konnte nicht einmal zu gehen versuchen.

Das arme Mädchen fügte sich endlich in das Unabän-
! dcrlichc — ihre Schwester hielt treulich bei ihr aus, indem
\ dieselbe sic verpflegte und Beide ernährten sich mühsam durch
l ihrer Hände Arbeit.

Nach acht langen Jahren siel dem Mädchen eine kleine

Erbschaft zu — welche Freude! Sic konnten jetzt die längst
gehegte Absicht ausführen und das berühmte Wiesbaden be-
suchen, das der kranken Schwester so dringend angcrathcn war.

An einem schönen Morgen wurde die Schwester sorg-
fältig angckleidet, mit Hilfe freundlicher Nachbarn vorsichtig
hinab in die Chaise getragen, wo sic sorgsam in Betten ge-
hüllt, natürlich in Begleitung der Schwester, die Reise nach
Wiesbaden antrat.

Da kamen sie Abends spät an. — Am folgenden Mor-
gen besuchte sic der Geheimrath Lehr, an welchen sie einen
Empfehlungsbrief hatten.

' Nach einer allgemeinen Besprechung — und einer halb-
stündigen Geschichtscrzählung der Kranken, begann das spezielle
Eramen:

„Sagen Sic mir, liebes Kind, — welcher Art sind die
Schmerzen in Ihren Füßen?"

„Ich habe, gar keine Schmerzen, Herr Geheimrath!"

„Schon recht, — aber wenn Sic den Versuch machen,
auf ihre Füße zu treten, so muß cs Ihnen doch Schmerzen
verursachen! Da Sic mir sagen, Sic könnten Ihre Füße in dem
Bette wenigstens ein wenig in die Höhe hebe», so scheint cs
mir keine allgemeine Schwäche, eher ein örtliches Nebel irgend
einer Art zu sein, und da ist cö mir von Interesse zu wissen,
ob Sic bei dem Versuche auf die Füße zu treten, einen
stechenden oder schneidenden oder brennenden Schmer; fühlen,
ob die Fußsohlen Sic besonders schmerzen oder die Gelenke
und welche Gelenke u.. s. w."

„Bester Herr Geheimrath! ich kann Ihnen das unmög-
lich sagen, denn ich kann ja gar nicht auftrcten — das ist
ja eben meine Krankheit."

„Ich verstehe Sic wohl, liebes Kind, und kann cs mir
denken, daß Sic nicht auftrcten können, sonst wären Sic
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eine sonderbare Krankheit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Heil, Friedrich Michael
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Schwester <Motiv>
Bett <Motiv>
Hauspflege
Lähmung
Karikatur
Junge Frau <Motiv>
Bein <Motiv>
Weibliche Kranke
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 32.1860, Nr. 764, S. 57
 
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