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<o Bestellungen werken in allen Buch- und Kunst- ^ - Erscheinen wöchentlich ein Mal. SubscriptionS- VVVIll

"■ Handlungen, sowie rvn allen Postämtern und ^ tzD^^prciS für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr. AAA*"**1-

ZcitungScrveditioncn angenommen. od. 2 Rtblr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. od. 4 Sgr.

Cosi fan tutti oder Die geheimnisivolle Dose.

Der Assessor Leberecht war zum Landrath befördert und
nach der Residenz versetzt worden. Die neue Frau Landräthin
war noch jung, somit war es kein Wunder, daß das wogende
und lärmende Treiben der Hauptstadt, die sie bisher nur vom
Hörensagen gekannt, auf sic einen magischen Eindruck übte.
Der Landrath, der ziemlich lange Hagestolz gewesen nnd sich
kr st vor wenigen Monden seine gegenwärtige Lebensgefährtin

erkoren, war in seine junge Frau noch zu sehr verliebt,
als daß er im Stande gewesen wäre, ihr irgend einen
Wunsch zu versagen, besonders wenn sich die junge
Frau auf's Bitten, verlegte; denn das that sic so schön
nnd unwiderstehlich, daß jede Einrede, die der gute
Landrath vielleicht dann und wann wirklich in petto
hatte, ihm aus den Lippen erstarb. Und warum sollte
er ihr auch nicht manchen Genuß bereiten, beglückte cs
ihn ja doch selbst, wenn er sie glücklich wußte. Und ist
denn weibliche Schönheit nicht dazu da, um zum Bei-
spiel durch Toiletten - Künste noch mehr gehoben zu
werden und ist es sogar nicht die Pflicht der Frau,
sich zu schmücken, um in den Augen ihres Ehchcrrn
noch schöner zu erscheinen, ihm noch mehr zu gefallen?
Freilich ist auf der andern Seite das Leben in der Re-
sidenz kostspieliger, jeder Genuß theuerer. Aber hört
nicht so Manches, was i» einer kleinen Stadt offen-
barer Lurus ist, in der Residenz auf, ein solcher zu
sein und wird cs hier nicht inehr oder weniger zuin
Bedürfniß? Muß man nicht in der Residenz so Manches,
— wie die Welt cs nennt — mitmachen, nur deßhalb
weil cs die Anker» gerade auch machen und man nun
Einer von ihnen geworden ist? Ich muß hier erwähnen,
daß unser guter Landrath so viel als gar kein Privat-
vermögcn besaß und deßhalb einzig und allein auf
seinen ZahreSgchalt angewiesen war. Deßhalb mochte es auch
mitunter geschehen, daß die Frau Landräthin sich das nied-
liche Köpfchen zerbrach, wenn sie darüber nachdachte, wie es
wohl anzustellcn wäre, um sich Dieses oder Jenes anzuschaffcn,
das sie da oder dort gesehen, das sie so schön kleiden und
ihren Herrn Gemahl so angenehm überraschen würde. Auch
wagte sie oft nicht den Letzter» um eine Beisteuer auS seinem

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Cosi fan tutti oder Die geheimnißvolle Dose"
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Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Landrat
Visitenkarte
Ball <Tanzfest, Motiv>
Tabaksdose
Pfandleihe
Entlarvung
Karikatur
Junge Frau <Motiv>
Pfandleiher <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 33.1860, Nr. 794, S. 89
 
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