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jg Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Erscheinen wöchentlich. Snbscriptionspreis YYYTTT -ßh

Handlungen, sowie von allen Postämtern und E£? für den Band von 24Nnimnern 3 fl. 36 kr. HtUlt.

Ze itungsexpeditionen angenommen. vd. 2 Rthlr. Einzelne Nnmmern kosten 12kr. vd. 4 Sgr.

Herrn Grass Rheinreisetagebuch.

(Fortsetzung.)

Für den alterthimlichten Vaterlandsfreind ist Frankfurt
so merkwirdig, als wie vielleicht keine andere Stadt nicht weiter
und gewiß wird sich Jeder sogleich nach den beriemten Römer
nmsehen. Dieses ist nun nicht etwa ein lcbendigter römischer
Römer, wie vielleicht Einer, der davon ließt, in seiner Be-
schränkung wohl denken könnte, sondern Römer heißt ans
Frankfurterisch das Rathhaus.

Zn der Bewachung von den Römer verwendet man blos
drei Versöhnen, welche ans zwei rothe Bortigehs und eine
Katze bestehen und die sich in die Geschäfte von das Meise-
fangen und Frcmdcnzurechtverwcisnng cintheilen. Tie Katze
kann der Beobachter schon mit Stillschweigen übergehn, aber
dagegen stechen die Herren Bortigehs einen Jeden sogleich in
die Augen, lvcil sie als Staatskostihm einen gaus feierrothen
Anzug haben. Wie wir sic erblickten, so machten >vir Beide,
Kohle und ich, eine ganz tiefe Verbergung vor den zwei rothen
Herren, lveil lvir dachten, daß sie ihrer Uniform nach wohl
so Etwas wie englische Offiziere oder Staatsbeamte sein müßten,
die vielleicht mit den Frankfurter Rathe eine dieblomadischc
Verhandlung zn machen hätten. Wir traten deshalb auch an
sic heran, weil wir die Absichtlichkeit ihres Daseins allhicr
gern etwas genauer wissen wollten.

„Sie entschuldigen, meine Herren," fragte ich sic „können
Sie uns nicht sagen, >vie es jetzt driben bei Sie in England
aussieht?"

Da sahen die beiden rothen Herren erst sich selbst und
dann uns selbst an und schittclten sich mit ihre Köbfe gaus
verwundert.

„Nun, ich meine cs ja nur so oberflcchlich," sagte ich
weiter. „Was macht denn die Frau Königin Biktorian und
wie sind denn Ihre Ansichten von wegen Nabolion in Baris?"

Aber da kamen wir nicht schlecht an.

„Glaawe Se denn, daß Se mit uns kenne Utz treiwe,"
schrien sie alle zlvei Beide ans einen und denselben Munde.
„Wenn Se net gleich mache, daß Se fortkommen, wolle
merr Se aaf de Baa helfe."

Hierdabei drehten sich die rothen Herrens herum und griffen !
nach zwei große firchterliche Sbiese und riefen auch nach ihrer '
Katze, die sie auf uns loshetzcn wollten. Aber bis dorthin
ließen wir es nicht kommen, sondern mit sturmwindigter

Schnelligkeit entliefen >vir gleich durch die nächste Thire hinaus
und waren froh, daß wir aus diese bedrohlichte Lebensgefahr
glicklich endronnen waren.

I*
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Herrn Grafs Rheinreisetagebuch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Verfolgung
Flucht <Motiv>
Besucher
Nische
Museumswärter
Ärger
Karikatur
Plastik
Katze <Motiv>
Beleidigung
Satirische Zeitschrift
Römer <Frankfurt am Main>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 33.1860, Nr. 800, S. 137
 
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