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„I Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- ^rl[ ^ Erscheine» wöchentlich ein Lial. SubseripiionS- vvv>»,

/iL' Handlungen, sowie non allen Postämtern und preis für den Band von 26 Nummern 3fl. 54 kr AAAIIliWlI.

ZeiiungSerpcditioncn angenommen. ___"der 2 Rihlr. 5 Egr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. oder 4 Sgr.

Herrn Grafs Nheinreisetagebuch.

(Fortsetzung.)

„Vater, ist dieses Dein wirklichker Ernst, daß ich in ein
Kloster soll?"

„Ja wohl! noch heute Abend nach Bingen hinüber,"
sagte Bremser finster.

„Nun — dann schlafen Sie alle aus ewig recht wohl,"
schrie Gisclia, sbrang an ein Fenster und — futsch! war
sie unten in den Rhein als Leichnam verschwunden. Da half
nun freilich kein Jammern nicht mehr, denn Giselia war todt,
ihr Breitigam ging mit Rachcschnaubung von dannen und
der alte Bremser bereite mit bittre Thrcncn sein voreiligtcS
Gelibde. Er ward nach und nach gans tiefsinnlich, nahm
keine Nahrung nicht mehr zu sich, sondern ernährte sich bloS
noch durch Trinken, wodurch seine VcrmögcnSverhältniffe zu-
rückgingcn und er selbst sammt seinen Schloß bald ganS ver-
fallen that.

Das Ende vom Ritter Bremser weiß man nicht, doch
wird er wahrscheinlich gestorben sein. Das einst so edle Ge-
schlecht kam ganS herunter und nock jetzt sicht man die
Nachkommen der Familie Bremser kimmcrlich bei die Eisen-
bahn beschäftigt.

Diese traurige Geschichte hatte uns so angegriffen, daß
wir erst uns aus das andere Ufer begaben um driben den
mchlankolischcn Eindruck mit ScharlachSbcrgcr zu verwischen,
welches unS auch nach mehrfach wiederholte Versuche glicklich
gelingen that.

Aber immer konnten wir doch auch nicht dablciben, son-
dern mußten wieder auf das andere Ufer nach Asmannshaußen,
welches die größte Schande gewesen wäre, wenn man cö nicht
gethan hätte, obgleich man dabei mit Lebensgefahr über das
Binger Loch muß, welches besonders in die frihercn unge-

2 I

Mit einem Schrei der Entsetzlichkeit stirztc Giselia in
Ohnmacht und alle Bitten des Herrn Ritters von Falken-
stein waren umsonst. Auch die Guwcrnante wollte mitbittcn
helfen, aber dieser gab der Ritter Bremser eine kohlosale
Ohrfeige und sagte: „Da, dieses ist der Lohn für die verliebte
ErziehungSmitodc, die Sie meiner Tochter gegeben hat."

Von den furchtbaren Knalle der Guwcrnantcnohrfcige
wachte Gisclia wieder auS der Ohnmacht auf und fragte ihren
Vater mit Thrcncn:
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Herrn Grafs Rheinreisetagebuch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Tochter <Motiv>
Fenster <Motiv>
Furcht <Motiv>
Toter <Motiv>
Sprung <Motiv>
Gouvernante <Motiv>
Burg
Karikatur
Ritter <Motiv>
Vater <Motiv>
Liebhaber
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 33.1860, Nr. 803, S. 161
 
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