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vrciS für den Band von 26 Nummern 3 st. 54 kr.
oder 2 Nlhlr. 5 Egr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. oder 4 Sgr.

Die Falsche und doch die Rechte.

Auf einer Reise kam ich eines Tages in das Landstadt-
chcn W. Dasselbe liegt in einem jener nur noch seltenen Winkel
unscrs liebe» Vaterlandes, wohin die Eisenbahnen ihre den
Reisenden dienstbaren Scbiencnarmc noch nicht ausgestreckt haben.
Auch der Postenlauf war beschränkt, und wer möglichst schnell
befördert sein wollte, mußte zu dem veralteten Mittel eines
Lohnfuhrwerks greifen.

Auch ich halte mich nothgedrungcn einem Lohnkutscher
anvertraucn müssen. Kur; vor W. bog ein Fahrweg von der
Landstraße rechts ab. Ich fragte meinen Wagenlenker, wohin
der Weg führe, denn unterwegs studire ich soviel wie möglich
Topographie. „Der geht nach Arnsdorf!" war die Antwort.

— Arnsdorf! der Name weckte die Erinnerung an einen alten ;
Bekannten, dessen ich lange nicht mehr gedacht. „Ob das jenes
Arnsdorf sein mag," dachte ich, „in welchem der Fritz Weber
Pastor ist?" —Fritz Weber war eine alte Jugendbekanntschaft,
er hatte mit mir das Gymnasium besucht, war gleichen Schrittes
mit mir von Scrta bis Prima gelangt, und endlich hatten
wir zu gleicher Zeit die gleiche Universität bezogen, er, um sich
der Gotteögclahrtheit, ich, um mich den Rechtswissenschaften in
die Arme zu werfen. — Eine grundehrliche Haut war der
Fritz von Kindesbeinen an gewesen, zu jeder Gefälligkeit bereit,
dabei war er ein witziger Bursche und, wenn man nur näher
mit ihm bekannt war, ein recht angenehmer Gesellschafter.
Freilich, wer ihn nicht näher kannte, mußte ihn für einen
hölzernen Patron halten, und allgemein stand er in dem Ruf
des ungeschicktesten, confuscsten Menschen, den es jemals gege-
ben. Es war dies in der That nicht der Fall, er war eigentlich
gar nicht so ungeschickt und confus, aber ein seltsames un-
barmherziges Mißgeschick verfolgte ihn seit den ersten Schritten,
die er auf seinem Lebenswege machte. Irgend ein Mißvcr-
ständniß, irgend ein Mißlingen begleitete gewißlich selbst seine
bcstdurchdachtestcn Handlungen. Sah man näher zu, so mußte
man sich oft gestehe», der Fritz Weber habe die Sache gar
nicht anders angcfangen, als es jeder Vernünftige in seiner
Lage gemacht haben würde, aber ebenso gewiß war cs, daß
irgend ein unvorhergesehener llmstand seine besonnensten Hand-
lungen durchkreuzen und sic in einem lächerlichen Mißlingen
enden lassen würde. — Da die Leute nun einmal gewohnt
sind, nach dem Erfolg zu urtheilcn, so war der Ruf eines
ungeschickten und confusen Menschen die unausbleibliche Folge
seines bösen Verhängnisses. Ganze Bände ließen sich füllen,
wollte man alle die tragikomischen Vorfälle aufzählcn, die dem
armen Fritz, meist ohne sein Verschulden, begegneten. Sei»

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Falsche und doch die Rechte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Junge <Motiv>
Streich <Scherz>
Beschuldigung
Straße <Motiv>
Ärger <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Handgreiflichkeit

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 33.1860, Nr. 805, S. 177
 
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