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Bestellungen werten in allen Buch- und Kunst-
Handlungen, sowie non allen Postämtern und chM
Zei ti,ngserveditiönen migenommen.__

ro.

_ _ Erscheinen wöchentlich ein Mal. SubseriptioiiS- VVVIll z»><

N1 4» preisfürden,Band-on26Nümmedü3fl. 54 kr. ' ' '

od. 2 Rtblr. 5 Sgr. Einzelne Numincrii kosten 12 kr. od. l Sgr.

Nachspiele zu deutschen Bühnenstücken.

(Einleitung.

Wenn auch unsre Trauer-, Schau- nnb Lustspiele em
mehr oder weniger abgeschlossenes Ganzes an fiA ^cu'
entsteht doch gar zu ost in den Herzen der Zuschauer o er
Leser jener Bühnenstücke der Wunsch, die Hand ung es f
noch nicht geschlossen zu sehen, sondern zu erfahren, nie
den eben vorgeführten Persönlichkeiten später wohl mag g

gangen sein. „ ..

Besonders sind es die ernstern Bühnendarstellungen,

1 einen solchen Wunsch rege werden lassen. Cft steht ”u™ ,n
Trauerspielen das Laster zwar bestrafen aber züglet i au t
schöneren tugendhaften Charaktere im Unglück unt^ge en.
Das Schauspiel dagegen schließt wiederum stets ander
neuer Begebenheiten und Entwickelungen, über welche wir
nur unsere dunkeln unbestimmten Ahnungen haben können.

Sollte es daher unter solchen Umständen nicht vo ein
logisch gerechtfertigt erscheinen, wenn wir durch einige ers
unfern freundlichen Lesern den Entwicklungsgang 0CTJV '
der die tragische Handlung nach dem bisher bekannten ^
der betreffenden Stücke nimmt? Wir glauben im ^uuie t
zu handeln, wenn wir das ost ungerecht austretende 'a u
■ in der Tragödie in unsren „Nachspielen" duräi lansrer^
Wendungen auszugleichen suchen. Die. mehr oder weniger er
freuliche Fortentwickelung des Schauspieles miissen wir t
doch von unfern Ansichten über die Fortentwickelung der g
gebenen Charaktere abhängig machen.

Nachspiel m Haim's „Sohn der Wildnisi.

i Der Timarch von Massalia. ' Wildniß, jetzt selbs
Kora, seine Frau. eines wilde» Sohn s.

S SSSÄS W ...

Crt der Handlung: Massalia, etwa zwei Jahre nach dem
Schluffe des Dramas: „der Sohn der Wildniß" spielend.

1. Seene.

Jngomais Wohnung. Parthenia sitzt auf einem Scheinmel und ist mit
Nähen beschäftigt. Nach dem Hintergründe zu steht eine Wiege, in
welcher ihr Knabe schläft.

Der Timarch (von Außen an das Fenster klopfend):

Bist Du allein, Parthen'chen, holder Engel?

Parthenia (zusammenfahrend):

Ach, wie erschreckt Ihr mich, gestrenger Herr,

Ei, wohl bin ich allein, den Kleinen dort
Zwar ausgenommen, doch der plaudert nicht.

Der Timarch (springt durch das Fenster herein):

Dann nütze ich den schönen Augenblick.

(Er will Partbeuia küssen.)

Parthenia (abwehrend):

Ei nicht doch, lieber Herr, wie schickt sich das

Für einen Mann, den ersten in der Stadt,

Der noch dazu ein Ehemann sogar.

Der Timarch:

Erinn're mich nicht an mein böses Weib.

Sie hak mich eben aus dem Haus vertrieben

Mit ihrer unbegrenzten Eifersucht.

Laß mich den ganze» Hergang Dir erzählen.

P arthenia:

Nein, Herr, nicht lange dürft Ihr hier verweilen,

Denn Jngomar kehrt sicher bald zurück.

Er ist hinüber in das Wirlhshaus nur,

Den Mittagsschoppen, wie gewohnt, zu trinken
Der Timarch:

So laß mich Dir in aller Kürze sagen,

Daß ich nicht länger meine Frau behalte.
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