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'S Görges Philippin'.

Erzählung im pfälzischen Dialekt von Fr. v. Ko bell.

In Landau Hot emol e' gewisser Görges gelebt, e' Ci-
garrekrämer, ich Hab' 'n gut gekennt, is e' großer vierschröti-
ger Mann gewest mit eine sinschtre' G'sicht, Hot nit gern ge-
redt (e' Selte'heik beim e' Pälzer), un' deswege' un' weil er
was Harts ghat Hot in sein'm ganze Wese, so Hot mer'n aach
de' steenerne Görges g'heeße. Der Görges Hot e' wunner-
schöni Tochter ghat, die Philippin', e' schlank' Mädche' mit
schwarze Aage wie Kohle un', was mer so sacht, is e' kleencr
Spitzbu' drin g'seße. War e' gut' Kind, du lieber Gott, Hot
sich viel plooche' müsse mit dem griesgrämige' Alte', un' Hot

Alles b'sorge müsse in der Haushaltung un' noch Marchande
de Mode-Sacha mache müsse for die Leut, um e' bische' was
zu verdiene, dann obwohl der Görges früher e' wohlhabender
Mann war, so is es doch gar knapp im Haus hergange un'
hot mer g'sagt, er hält mit 're Speculation viel Geld verlöre.

Weil die Philippin' so hübsch war un' aach manchmol
im Lade' hot Cigarre hergebe derfe, so hot's natürlich nit an
junge Leut g'fehlt, die ihr die Cour gemacht habe, wann der
Alte juscht nit do war, un' unncr denne Hot ihr b'sunner's c'
gewisser Ncnard g'falle, e' luschtiger hübscher Jung, e' Mo-
ler, der noch nit lang in Landau war. Im A'fang is gele-
geheitlich zwische denne zwee mit allerhand Artigkeite hin un'
her g'redt worre; is zufällig e'Grosche' usf de Boddcm g'falle,
un' hot'n sei' Hand un' ihr Händche zugleich nfshebe' wolle',
un' Hot er statt dem Grosche deß Händche erwischt nn' so fort.
Mer hot sich aach zufällig begegnet, wann die Philippin' e'
Haub' oder 'n Spitzekrage zu der Fraa Bino gctragc hot, c'
reicht Fraa, die hot vor der Stadt e' Landhaus ghat mi'm e
schöne Garte. Do is dann emol so zufällig am Ei'gang vun
der Allee der Herr Renard g'seße, un' hot gezeichet. „Ei
was, Herr Renard, gute Morge', schün Widder fleißig?" sacht
die Philippin', die zu der Bino 'n Gang ghat hot. Do hot
der Herr Renard die Hand uff sei' Papier gelegt ganz ver-
schämt: „Ei freilich, Mamsell Philippin', un war schun der

Müh' Werth, daß ich do was a'gfanga Hab', sehn Se, weil
jo Sic derzu komme sin, geht Alles gut, wann so e' lieber
Engl in der Näh' —" — »Mei gehn Se ewech, 's is

Ihne' nit Ernscht, aber zeige Se doch e' bische, was Se mache,
die klee' Kalnnt, oder was is es dann?" — „Ach Gott, ich
möcht' zeichne, was ich im Herze Hab', aber, lieb Binche, 's
geht nit!" un' do thut er die Hand vum Blatt wech un'

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"'S Görges Philippin'"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Allee
Maler <Motiv>
Sympathie <Motiv>
Bildnis
Karikatur
Zeichnen
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Pfälzer

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 36.1862, Nr. 877, S. 129
 
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