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Ein Weihnachtsmorgen.

(Schluß.)

Sorger sah sich überrascht um. Ueberall, wohin er blickte, !
prangten in frischen Farben die herrlichsten Blumen, überall
waren blühende Gebüsche vertheilt; als Sorger aber genauer
hinsah, bemerkte er erst, daß er sich in einem Kirchhofe be- j
fand. Er hatte im ersten Augenblicke über dem Reichthum
der Blumenpracht die Denksteine und Kreuze übersehen, die

übrigens allerdings so mit Epheu und Schlingpflanzen be-
wachsen waren, daß man sie für Gebüsche und Bosqnets
halten konnte. Uebcrall ließ sich die sorgfältigste Pflege der
Gräber erkennen; nur ein einziges Grab, auf welches der
Geist Sorger aufmerksam machte, war ganz vcrnachläßigt.
Der hier Begrabene schien Niemand auf der Welt gehabt zu
haben, der sein Andenken durch eine sorgsame Aufsicht über
die letzte Ruhestätte des Dahingeschiedenen geehrt hätte.

Das Phantom, welches an Sorgers Seite stehen geblieben
war, deutete mit der Hand auf den verwitterten Grabstein.

„Gehe hin," sagte es, „und lese die Inschrift!"

Zitternd gehorchte der Geizhals. Er näherte sich dem
Steine schwankenden Schrittes und je näher er kam, desto
deutlicher wurden die Buchstaben der Inschrift. Zuerst ein
dl, dann ein A und ein T...., ja, ja, es war sein Name,
es war der Name:

Nathaniel Sorger,
der auf dem Steine stand

Im ersten Augenblicke war der Unglückliche wie vom
Schlage gerührt. Er sank in die Kniee, und mit weitaufgc-
rissenen Augen, sprachlos, ein wahres Bild des Entsetzens,
starrte er die Inschrift des vernachläßigtcn Grabes an.

„So bin also ich der Mensch gewesen, den ich als Leiche
auf seinem ausgcplündcrtcn Bette liegen sah?" stammelte er
mit gebrochener Stimme.

Der Geist deutete schweigend zuerst auf ihn, dann auf
das Grab.

„Nein, nein, Geist! O sage nein!" flehte Sorger. „Höre
mich, höre mich an! Ich bin der nämliche Mensch nicht mehr,
der ich gewesen; ich will, ich werde mich bessern, aber wenn
es zu spät, wenn keine Rettung mehr möglich wäre, warum

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Weihnachtsmorgen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Wandel
Neffe
Freude <Motiv>
Ehefrau <Motiv>
Begrüßung <Motiv>
Älterer Mann
Karikatur
Weihnachten
Zimmer <Motiv>
Weihnachtsbaum <Motiv>
Umarmung <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 37.1862, Nr. 912, S. 201
 
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