Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
handlungen, sowie von allen Postämtern und
20.
Zeitungserpeditionen angenommen.
M— SL8.
XXXIX.Sd.
Erscheinen wöchentlich ein Mal. Sudscriptions-
preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr.
od.ÜRlhlr. 5Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. od.2' 'sSar.
„Wenn Sie erlauben, gehe ich sofort mit Ihnen," ent-
gegnete der Antiquar, vor Aufregung zitternd, „verhält cs
sich so, wie Sie sagen, so besitzen Sie einen Schatz, der mit
Gold nicht aufzuwägeir ist."
Die Dame erhob sich von ihrem Sitze und näherte sich
der Thüre. „Ich bedaure, Ihrem Wunsche augenblicklich nicht
Nachkommen zu können", versetzte sie, „die Mittagstunde ist
schon nahe, wollen Sie mir heute Nachmittag das Vergnügen
schenken —"
Die Armspange Karl's des Großen.
Fortsetzung.
„Zählen Sie darauf, daß ich kommen werde", fiel der
Antiquar ihr ins Wort, „ich werde nicht versäumen, von
Ihrer gütigen Erlaubniß Gebrauch zu machen."
Das Fräulein gab dem alten Herrn ihre Wohnung an
und schritt dann hinaus.
Das erste, was Camphausen that, war, daß er die
Armspange behutsam wieder in ihr Futteral legte. In seiner
Ungeduld konnte er kaum den Augenblick erwarten, in wel-
chem er den Weg zur Wohnung der Dame antreten durfte,
er athmcte erleichtert auf,, als die Haushälterin das fast un-
berührte Mittagessen abtrug und die Uhr endlich zwei schlug.
Rasch griff er jetzt zu Hut und Stock, schloß die Thüre zu
seinem Cabinet sorgfältig zu und verließ das Haus, um das
Richtschwert in Augenschein zu nehmen. Das Fräulein
wohnte in einem alten verfallenen Hause und ein Grauen
überlicf den Antiquar, als er die schmale knarrende Treppe
erstieg, die zu den Wohnzimmern führte. Die Mcublirung
des letzteren ließ in Bezug auf den Comfort sehr Vieles zu wün-
schen übrig, nur kahle Wände, vergilbte, stellenweise zerrissene
Gardinen und ärmliche Meubels erblickte Camphausen, als er
sich in dem großen hohen Zimmer umschaute. Bei einem
jeden anderen unbefangenen Beobachter würde diese Dürftig-
keit Mißtrauen hervorgerufen haben, nicht aber bei dem alten
Manne, in dessen Seele sofort die Vcrmuthung aufstieg, die
Dame lege auf ihre Wohnung und Bedürfnisse weniger Werth,
um desto mehr für Kunstschätze ausgeben zu können.
„Geschwind, geschwind das Schwert, wenn ich bitte»
darf!" Hub er au, als er sich dem Fräulein gegenüber sah.
„Wenn Sie wüßten, wie sehr ich mich nach dem Anblick
desselben gesehnt habe, seitdem Sie mein Haus verließen—"
„Einen Augenblick Geduld, ich hole es", siel die Dame
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handlungen, sowie von allen Postämtern und
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Erscheinen wöchentlich ein Mal. Sudscriptions-
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od.ÜRlhlr. 5Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. od.2' 'sSar.
„Wenn Sie erlauben, gehe ich sofort mit Ihnen," ent-
gegnete der Antiquar, vor Aufregung zitternd, „verhält cs
sich so, wie Sie sagen, so besitzen Sie einen Schatz, der mit
Gold nicht aufzuwägeir ist."
Die Dame erhob sich von ihrem Sitze und näherte sich
der Thüre. „Ich bedaure, Ihrem Wunsche augenblicklich nicht
Nachkommen zu können", versetzte sie, „die Mittagstunde ist
schon nahe, wollen Sie mir heute Nachmittag das Vergnügen
schenken —"
Die Armspange Karl's des Großen.
Fortsetzung.
„Zählen Sie darauf, daß ich kommen werde", fiel der
Antiquar ihr ins Wort, „ich werde nicht versäumen, von
Ihrer gütigen Erlaubniß Gebrauch zu machen."
Das Fräulein gab dem alten Herrn ihre Wohnung an
und schritt dann hinaus.
Das erste, was Camphausen that, war, daß er die
Armspange behutsam wieder in ihr Futteral legte. In seiner
Ungeduld konnte er kaum den Augenblick erwarten, in wel-
chem er den Weg zur Wohnung der Dame antreten durfte,
er athmcte erleichtert auf,, als die Haushälterin das fast un-
berührte Mittagessen abtrug und die Uhr endlich zwei schlug.
Rasch griff er jetzt zu Hut und Stock, schloß die Thüre zu
seinem Cabinet sorgfältig zu und verließ das Haus, um das
Richtschwert in Augenschein zu nehmen. Das Fräulein
wohnte in einem alten verfallenen Hause und ein Grauen
überlicf den Antiquar, als er die schmale knarrende Treppe
erstieg, die zu den Wohnzimmern führte. Die Mcublirung
des letzteren ließ in Bezug auf den Comfort sehr Vieles zu wün-
schen übrig, nur kahle Wände, vergilbte, stellenweise zerrissene
Gardinen und ärmliche Meubels erblickte Camphausen, als er
sich in dem großen hohen Zimmer umschaute. Bei einem
jeden anderen unbefangenen Beobachter würde diese Dürftig-
keit Mißtrauen hervorgerufen haben, nicht aber bei dem alten
Manne, in dessen Seele sofort die Vcrmuthung aufstieg, die
Dame lege auf ihre Wohnung und Bedürfnisse weniger Werth,
um desto mehr für Kunstschätze ausgeben zu können.
„Geschwind, geschwind das Schwert, wenn ich bitte»
darf!" Hub er au, als er sich dem Fräulein gegenüber sah.
„Wenn Sie wüßten, wie sehr ich mich nach dem Anblick
desselben gesehnt habe, seitdem Sie mein Haus verließen—"
„Einen Augenblick Geduld, ich hole es", siel die Dame
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Armspange Karl's des Großen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)