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o Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
O' Handlungen, sowie von allen Postämtern und
steitungsexpeditionen angenommen. _

_ Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptions-

M DD D preis für den Band von26 Nummern 3 fl. 54 kr.

XLii.Br>.

od. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 8 kr. od. 2% Sgr.

Farbige Stereoskopen aus Wien.

Eine Lebenöfahrt in auf- und absteigender Linie. — Von Dr. M-irzrolh.

die Tochter ein Fräulein, das einen Erdapfel nicht von einer
Holzbirne zu unterscheiden vermag, und umgekehrt: die
Mutter eine Dame, die Krämpfe kriegte, wenn Papa nach
Tabak roch, die Tochter eine Fanatikerin für Cigarren.

Kluge Eltern wissen das, und schneiden den Zweig
an ihrem Stamme nicht berscrkerwüthig mit dem pädagogi-
schen Messer zusammen, weil er sich anders biegen will.

Deshalb ertrug es derBuchhaltuugsbcamtc Franz Xaver
Steigert mit Fassung, wenn auch nicht ohne Schiucrz, daß
sein Sohn Otto schon von Kindheit an eine Leidenschaft
für Schonung seiner Glieder zeigte.

Er wollte durchaus nicht gehen lernen, und war schon
vier Jahre vorüber, als ihn Mama noch auf den Armen
tragen mußte. Endlich konnte er gehen, wenn eine Art
Wackeln und Torkeln auf den Beinen also zu nennen war,
aber nach den nöthigstcn Schritten sank Otto sogleich wieder
bereitwilligst auf den Boden nieder, wo er in sitzender oder
liegender Stellung so lange verharrte, bis irgend eine un-
abweisliche Nothwcndigkeit cintrat, die ihn zwang, von seinen
Füßen einen regelrecht fortschreitenden Gebrauch zu machen.
So ging cö bei Otto fort.

Er war ein erklärter Feind jeder überflüssigen Be-
wegung, ein Fanatiker für das Sitzen und Liegen. Der
Fauteuil, das Sofa blieben die Angelpunkte seiner Wünsche,
Promenaden, oder gar weitere Ausflüge erschienen ihm als
die Greuel des Lebens, ja als die llebcrblcibscl einer Zeit,
wo die Menschheit noch eine Specics des auf- und abklet-
terndcn Affenthums ausgemacht haben mochte.

Wenn wir nun sagen, daß Ottoö Vater auS an-
geborener Neigung und aus Prinzip ein Turner und
Tourist war, so kann man sich denken, was er empfand,

1.

Die Kinder des Touristen.

Die Extreme berühren sich oft nirgends fo sehr, als
1,1 Vater und Sohn, Mutter und Tochter. Der Vater ein
^^cnic, der Sohn ein Esel, umgekehrt: der Vater ein Zopf,
der Sohn ein Weltstürmer. Die Mutter eine Kücheumeistcrin,

3
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Farbige Stereoskopen aus Wien"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Tochter <Motiv>
Beamter <Motiv>
Wagen <Motiv>
Wanderer <Motiv>
Leidenschaft <Motiv>
Verheimlichung
Spaziergänger
Faszination <Motiv>
Betrachtung <Spiritualität>
Karikatur
Vorliebe
Satirische Zeitschrift
Wien

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1019, S. 17
 
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