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fi| Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- - m Erscheinen wöchentlich ein Mast SübscriptionS- v» 77

h andlungen, sowie von allen Postämtern und preis für den Band von 26 Nummern Ist. 54 fr.

Tsst ungserpeditionrn angenommen. ____ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2'/? Sgr.

Ein Briefmarken-Sammler.

(Fortsetzung.)

Der verhängnißvolle Mittwoch Abend kam heran,
scharenweise zogen die Gäste, Familienväter, von ihren Frauen
Jungfrauen Töchtern und Herrn Söhnen gedrängt,
sogar in Begleitung von letzteren, in den Schladern-
Hof. DaS große Gastzimmer wurde zu klein, der
>iich« Stühle waren fast zu wenig, um die Menge
^fsen, Allen Platz bieten zu können, und Franz Kreide

konnte nicht genug Schoppen und Flaschen, ganze und halbe
Portionen kommandiren und auffahren lassen. Strahlend vor
Wonne und Glück, in herrlichster Toilette, saß Frau Schnepfe!
da — ganz Gegenstück des goldenen Rostnenwirths, der über
solche Völkerwanderung in seinem leeren Gastzimmer ein
gar langes Gesicht machte — und begrüßte mit freundlichster,
liebevollster Miene, als ob nichts vorgefallen, die alten Kunden
und alten Gesichter, die ihrem Hause so treulos die Kehrseite
zugcwcndet. Allgemein fand man, daß Frau Schnepfe! sich
in der modernen, eleganten Tollctte ganz vortrefflich aus-
nehme, daß der Wein, das Essen noch immer so köstlich, die
halben Portionen noch immer so gewaltig wie früher seien,
und im Stillen fragte man sich schon, warum man denn
eigentlich den alten, echt deutschen Schlabcrndorfer Hof ver-
lassen und der goldenen Rosine hintcnangesctzt? Solche, für
den Wirth letzterer Lokalität höchst bedenkliche Gedanken hätten
in der Thal mehr und mehr die Oberhand gewonnen und
wären schließlich auch ganz sicher laut geworden, wenn nicht
eine andere, wichtigere Angelegenheit die Gcmüther der Menge
beschäftigt hätte. Der angekündigte Briefmarken-Sammler,
die große, einzige Sammlung, die Albums und Doublctten,
wo waren sie, wo blieben sic?

Schon war mehr denn eine Stunde vergangen, manche
Schoppen, manche Flaschen waren vertilgt worden, die meisten
Gäste hatten schon vollständig zu Nacht gespeist, besser uno
copiöscr sogar als je in der goldenen Rosine! — und noch >
immer wollte sich nichts Briefmarkenartiges sehen lassen.
Schon fingen einige der Gäste an, vom „ersten April" zu
reden, der gerade — doch gewiß ohne Nebenabsicht — auf
diesen Mittwoch gefallen war, als endlich Herr Franz Kreide,
nachdem er einen vielsagenden Blick des Einverständnisses auf
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Briefmarken-Sammler"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Versammlung
Sammler
Witwe <Motiv>
Gast <Motiv>
Trick
Gasthof
Weibliche Vorgesetzte
Rede
Briefmarke
Karikatur
Kellner
Philatelist
Kunde
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1025, S. 65
 
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