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Der erste Ball.

'"l-ßt,

Durch die Tauzunlust der heutigen Männerwelt ver-
haben Packträgcr-Institute Ankündigungen erlassen,
n,it'U ^lc '^rc gewandtesten unb schönsten Dienstleute, die
!ür °Fanten Ballanzügen equipirt seien, alö flotte Tänzer
hj.-^ ^watballc angelegentlichst empfahlen. Diese kultur-
'"^würdige Annonce, die vielleicht ein humoristischer
chjr ^ll'erirt haben mochte, rief mir meinen ersten dcnk-
'gen Ball wieder in's Gedächtniß.

hatte mich in daS Handlungshaus Philipp Triller
zur Erlernung der Kaufmannschaft gesteckt. Dieses

Hauö gehörte zu den bedeutendsten Firmen der Residenzstadt;
sein Personal bildete schon eine sehr ansehnliche Truppe
hoffnungsvoller Handlungsbcflissencr, von denen mich speziell
zwei meiner Collcgen intercsstrten.

Der Obercollege, der älteste von unS Lehrlingen, nur
scherzhaft so genannt, und mein Vorgänger, den ich seiner
satyrischen Bemerkungen halber, meinen College» den sar-
kastischen, nennen will.

Der Obercollege, der diesen sonderbaren Titel nur seiner
Ancicnnität verdankte und ihn durch besondere geistige Vor-
züge nie erlangt haben würde, war stets die Zielscheibe des
Witzes und oft, ohne es weiter zu bemerken, der Dupirte.
Schon seine Persönlichkeit war reif für eine Illustration.
Man denke sich auf einer hageren Gestalt mit dünnen,
nach außen gebogenen Beinen in Form eines 0, die für
einen Jockey oder Groom vielleicht zweckmäßig sind, einen
dicken Kopf mit üppigen, borstigen, gelbröthlichen Haaren,
in dem ebenso farbigen Gesichte einen Mund mit schmalen
Lippen, die stets etwas SüßeS zu schmecken schienen, und
eine Nase von solch' immenser Größe, daß sich einmal
mein College, der sarkastische, gegen den Obercollegen zu
der Bemerkung veranlaßt fühlte, er bedaure herzlich, daß
letzterer nicht Apotheker geworden sei, wobei ihm doch die
Groß - Folioausgabe seiner Nase, womit er doch gut hätte
in die Flaschen riechen können, vortrefflich zu Statten ge-
kommen wäre. Trotzdem ihn Mutter Natur so stiefmütterlich
behandelt hatte, war der Obercollcgc überaus eitel, trug sich
strict modern, gewöhnlich in den hellsten Farben und liebte
es, ähnlich den Indianerhäuptlingen, sich mit allerlei be-
merkenswerthcn Geldsachen zu behängen. Ein wahres Gau-
dium war cs für uns, alö der Obcrcollege den Tanzuntcr-
richt besuchte, und Abends im Comptoir seine Etüden machte.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der erste Ball"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Tanzunterricht
Lehrling <Motiv>
Kaufmann <Motiv>
Tanz <Motiv>
Ziehharmonika
Solo <Musik>
Begleitung <Musik>
Übung
Karikatur
Laden <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1029, S. 97
 
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