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1 T) Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-

2 Handlungen, sowie von allen Postämtern und
Tss^ungs erpeditionen angenommen.

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XLIl.Bd.

preis für den Band von26Nummern3fl.54kr.
_ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2'/, Sgr.

Die letzte Aufgabe.

Ein Mährchen,

Sie lebten gut zusammen, waren freundlich gegen die
Nachbarn und Wenige wagten, einen Tadel gegen sie aus-
znsprcchen, obgleich sie zurückhaltend im Ilmgange und ein-
gezogen in ihrer Lebensweise waren, wenig zu verdienen und,
trotz dem kleinen Orte, wenig von sich zu reden gaben.

Der Mann war unter dem Beinamen Talar bekannt,
den wir ihm der Kürze wegen lassen wollen. Diesen Namen
hatte er von dem langen Nocke bekommen, den er gewöhnlich
trug: er reichte ihm bis an die Fußknöchel und nebst dem
langen Barte, der nicht kraus, sondern wie das Haupthaar
glatt auSgekämmt ihm über die Brust hinunter floß, war seine
Erscheinung die eines gütigen Zauberers. Die Kinder wichen
ihm ehrerbietig, doch ohne Furcht aus dem Wege, und die
Kleinen hörten bei seinem Anblicke aus, zu schreien, gleich
allzulauten Kanarienvögeln, über die man ein Tuch hängt.

Bisweilen ging er gemessenen Schrittes durchs Dorf;
seine Miene war wohlwollend und hie und da winkte er
einem Jungen — niemals einem Mädchen — zog eine
Düte aus der Rocktasche und ließ die Mandeln, welche sic ent-
hielt, als Wassersall in die hergchaltcne hohle Hand nicder-
rieseln. Die Knaben freuten sich dann, Knaben zu sein, und
die Mütter freuten sich, Knaben zu haben, denn jene Mandeln
waren keine gewöhnlichen, sondern über die Maßen köstlich
zu kosten, und manche Frau fragte die andere: „Hat Dein
Kind auch einen Wink erhalten von dem Herrn?"

Gewöhnlich saß Bibiana vor Talar's Wohnung im
sonnigen Hofe, wo eine vorspringende Gallcrie des Hauses
breiten Schatten auf ihr Plätzchen warf und auf den Tisch,
wo sich ihre Hände in allerlei schönen Dingen beschäftigten.
Ihre Miene war stets heiter, ein lieblich duftender Baum
ließ seine Blüthen auf sie niederregnen und ihre weißen, zarten

»n

,u . ®or vielen, vielen Jahren wohnte ein gewisser Gelehrter
gewissen Gegend. Er war mit seiner jungen Frau
^>eit her gekommen, man wußte nicht, aus welchen: Lande,
l wer sie eigentlich wären.


1L
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die letzte Aufgabe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Galerie
Haus <Motiv>
Perlenkette
Dorf <Motiv>
Mandel
Geschenk <Motiv>
Ehefrau <Motiv>
Karikatur
Kind <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1031, S. 113
 
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