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_ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2,/s Sgr.

Ein uneigennütziger Freund.

(Fortsetzung.)

Um diese letztere Reflerion des Barons zu verstehen, ist
es nöthig, daß wir einen flüchtigen Blick auf seine Ver-
gangenheit werfen. Der Baron hatte, kaum mündig

geworden, seine Eltern verloren, die nicht in der Lage
waren, ihm ein großes Vermögen zu hinterlassen. Der
junge Mann, der ein vortreffliches Herz besaß und auch nicht
ohne Geist war, hatte aber eine Erziehung erhalten, wie sic
jenen seiner jugendlichen Standesgenossen, die Reichthümer

zu erwarten haben, theilhaftig zu werden pflegt, er war also
in vollständig kavaliermäßigen Gewohnheiten ausgewachsen.
Erst nach dem Tode seines Vaters, der wenige Monate nach
dem Ableben seiner Gattin starb, sah der junge Mann, daß
er, statt ein reicher Erbe zu sein, wie er es stets geglaubt
hatte, nur auf ein Kapital angewiesen sei, dessen Interessen
auch nicht im entferntesten hinreichten, die Kosten seiner ge-
wohnten Lebensweise zu decken.

Aber was war jetzt zu thun? Er besaß nicht Willens-
kraft genug, seine kostspieligen Zerstreuungen abzubrechen.
In jugendlichem Leichtsinn vergeudete er daher nicht allein
sein bescheidenes Vermögen, sondern bürdete sich obendrein
eine Schuldenlast von ungefähr vicrzigtausend Thalern aus.
Nun kam eine böse Zeit für den jungen Mann. Seine
Gläubiger bedrängten ihn von allen Seiten. Um dem
Schuldenarreste zu entgehen, machte er sich aus dem Staube,
das heißt, eines Tages verbreitete sich die Nachricht, er sei
in's Ausland gereist, um in einem Bade seine angegriffene Ge-
sundheit hcrzustellen. Der leidende Zustand des jungen
Mannes mochte sich wohl mit hartnäckiger Langsamkeit ge-
bessert haben, denn volle drei Jahre waren vergangen, bis
er wieder in der Vaterstadt auftauchte. In Wahrheit hatte
er sich im Auslande in seiner Lebensweise eingeschränkt und
auf ehrenhafte Art durch die Welt geschlagen, er war mit
einem Worte durch die Schule des Lebens gebeflert worden.

Aber es hatte ihm draußen das Heimweh keine Ruhe
gegeben und so war er denn nach der Heimath gekommen,
aus die Gefahr hin, unmittelbar nach dem Bekanntwerden
seiner Rückkunft auf längere Zeit in den Schuldcnarrest
wandern zu müssen.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein uneigennütziger Freund"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Tochter <Motiv>
Geschicklichkeit
Herr <Motiv>
Ball <Tanzfest, Motiv>
Ballsaal
Begrüßung <Motiv>
Karikatur
Vater <Motiv>
Baron
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Vorstellung <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1037, S. 161
 
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