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' ' Handlungen, sowie von allen Postämtern und r#' U U M m preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr.
Zeitungseppeditionen angenommen. od, 2Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9kr.oder 2'/rSgr.

„Sei wullen von Bronswik nah Paris lopen und
kamen glücklich böt Scheppenstidde!" hört' ich einst von einem
Braunschweiger Bauer sprichwörtlich sagen. Just das Näm-
liche oder AehnlicheS ist von zwei Reisenden zu berichten, die
von Berlin aus über Dresden, Prag, Wien nach dem Salz-
kammergut und Tyrol gehen und von dort über München und
Nürnberg zurückkehrcn wollten. Es waren zwei Freunde;
! der Eine Staatsanwaltsgehülfe in Berlin, eine lange Figur
mit schwarzem Haar und ernstem aber gutmüthigem, an-
sprechendem Gesicht, hatte sich bisher sauer durch das Leben
schlagen müssen, denn er war unbemittelt; der Andere Assessor
am Stadtgericht daselbst, eine etwas sprudelnde, übermüthige
Natur, dem noch nie etwas mißlungen, daher voll Selbst-
vertrauen und reich an Witz und guter Laune, ein junger,
kräftiger Wein, der noch nicht ansgcgohren, mit beweglichem,

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keck-hübschem Gesicht und dazu der einzige Sohn reicher
Eltern. Beide hatten während der großen Gerichtsferien
einen sechswöchentlichen Urlaub erhalten, traten vergnügt und
erwartungsvoll die Reise an und kamen glücklich bis Teplitz,
wo sie hängen blieben wie zwei arglose Krammetsvögel im
Dohnenstiege. Daran waren sie selbst aber nicht schuld,
sondern einzig und allein der reiche Banguier Felsing aus
Nürnberg oder vielmehr dessen zwei Töchter, zwei junge
blühende Mädchen: Settchen, eine stillschmachtende, sinnende
und mehr ernste Blondine von achtzehn Jahren, und Käth-
chen, eine muntere, ausgelassene Brünette von siebenzehn
Jahren, beide so hübsch und anmuthig, wie man es von
Nürnbcrgerinnen nicht anders erwarten kann, dabei anspruchs-
los, kindlich, harmlos und ohne all zu strenge Formen. Mit
diesen waren sie nämlich von Dresden aus in einem Eisen-
bahncoups zusammengetroffen; der alte Felsing, ein ganz
gemüthlicher und lebenslustiger Mann, hatte bald mit ihnen
eine Unterhaltung angeknüpft und sie wiederum mit den
beiden ihnen gegenüber sitzenden Töchtern, und diese Unter-
haltung war mit jedem Augenblicke lebhafter und anziehender
geworden. Der Assessor namentlich entwickelte, angeregt von
den frischen und schlagfertigen Antworten Käthchenö, seinen
ganzen Humor, und auch der ernste, aber einem fröhlich ge-
würzten Gespräche nie ausweichende Staatsanwalt wußte
recht treffende, trocken witzige Bemerkungen einzuflechten. Der
Papa Felsing war in allerbester Laune, was bei einem
Banquier nicht immer der Fall sein soll, und den beiden
Mädchen lachte das Vergnügen aus den Augen. Sie sahen
wenig von den Reizen des Elbufers, fuhren am Königsstein
und Lilienstein theilnahmlos vorüber, als wären es nur zwei
Sandhügel in einer Wüste, hatten kein Auge für Schandau
und Bodenbach, und erst der Ruf des Conducteurs: „Außig!

r junior.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Bädeker junior"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Weibliche Reisende <Motiv>
Gespräch <Motiv>
Eisenbahnwagen
Karikatur
Reisender <Motiv>
Eisenbahnreise <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 43.1865, Nr. 1047, S. 33
 
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