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Zeitgedichte.
in.
Wenn man das Erdöl sich betrachtet,
Wie es zu hohem Werth gedieh —
Jndeß man's früher kaum beachtet —
Muß staunen selbst die Poesie!
Und billig denkt dabei der Weise,
Daß in der Erde reichem Grund
Noch manche Quelle heimlich leise
Verborgen harrt auf ihren Fund.
Zch litt seit vielen Monden
An Liebe und Magenschmcrz,
Da zog ich die schönste der Blonden
Für immer an mein Herz.
Mein Herz kein Leid mehr spüret,
Der Magen hat keine Beschwer —
Hat nun mich die Liebe kuriret
Oder Daubitzer Kräuterliqucur?
Zeitgedichtc.
V.
Zch saß am Kamine behaglich
An Liebchens Seite gelehnt.
Sie sprach: „Was blickst Du so fraglich —
O sag', was Dein Herze ersehnt?!*
Lang wollt' ich es ihr nicht erkläre»,
Doch endlich erwidert' ich das:
„Wie lange wohl, wird's bei uns währen,
Bis man heizt, wie in England, mit Gas!«
VI.
Unumgänglich nöthig scheint
Neues mir zu sein;
Wenn die munt're Rebe weint,
Gibt sie neuen Wein.
Will der Sinn sich nicht bequemen,
Neue Formen anzunehmen,
Ei, so nehmt den Unsinn frisch
Und bestellt damit den Tisch.
Unumgänglich nöthig scheint
Neues mir zu sein;
Wenn die munt're Rebe weint,
Gibt cs neuen Wein.
In Sachen des Weltfriedens.
Warum die Londoner Confcrenz so schnell zu einem be-
friedigenden Abschlüsse gelangt ist? — Die Wenigsten wis-
sen die wahre Ursache. Wie uns „aus zuverlässiger Quelle"
mitgetheilt worden, hat allein ein Schreiben der Ge-
meindeverwaltung Schw ätze lhause» es vermocht, die
dem europäischen Frieden drohende Gefahr zu beseitigen. Es
ist uns gelungen, eine Abschrift dieses denkwürdigen Akten-
Zeitgedichte.
in.
Wenn man das Erdöl sich betrachtet,
Wie es zu hohem Werth gedieh —
Jndeß man's früher kaum beachtet —
Muß staunen selbst die Poesie!
Und billig denkt dabei der Weise,
Daß in der Erde reichem Grund
Noch manche Quelle heimlich leise
Verborgen harrt auf ihren Fund.
Zch litt seit vielen Monden
An Liebe und Magenschmcrz,
Da zog ich die schönste der Blonden
Für immer an mein Herz.
Mein Herz kein Leid mehr spüret,
Der Magen hat keine Beschwer —
Hat nun mich die Liebe kuriret
Oder Daubitzer Kräuterliqucur?
Zeitgedichtc.
V.
Zch saß am Kamine behaglich
An Liebchens Seite gelehnt.
Sie sprach: „Was blickst Du so fraglich —
O sag', was Dein Herze ersehnt?!*
Lang wollt' ich es ihr nicht erkläre»,
Doch endlich erwidert' ich das:
„Wie lange wohl, wird's bei uns währen,
Bis man heizt, wie in England, mit Gas!«
VI.
Unumgänglich nöthig scheint
Neues mir zu sein;
Wenn die munt're Rebe weint,
Gibt sie neuen Wein.
Will der Sinn sich nicht bequemen,
Neue Formen anzunehmen,
Ei, so nehmt den Unsinn frisch
Und bestellt damit den Tisch.
Unumgänglich nöthig scheint
Neues mir zu sein;
Wenn die munt're Rebe weint,
Gibt cs neuen Wein.
In Sachen des Weltfriedens.
Warum die Londoner Confcrenz so schnell zu einem be-
friedigenden Abschlüsse gelangt ist? — Die Wenigsten wis-
sen die wahre Ursache. Wie uns „aus zuverlässiger Quelle"
mitgetheilt worden, hat allein ein Schreiben der Ge-
meindeverwaltung Schw ätze lhause» es vermocht, die
dem europäischen Frieden drohende Gefahr zu beseitigen. Es
ist uns gelungen, eine Abschrift dieses denkwürdigen Akten-
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zeitgedichte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)