140
Güterzertrümmerer.
die Kinder vorfand, so stieß er die ärmlichen Habseligkeiten mit
seinen schmutzigen Schuhen zur Thüre hinaus, und rief ein
verächtliche-: .marsch Bagage!"
Mit unfichern Tritten, bald links bald rechts wankend, ging
nun die von ihrem Elende zu Boden gedrückte Mutter sammt
ihren Kindern davon — hinaus in ein Elend ohne Hoffnung.
WaS auS dem unglücklichen Bauern und den Seinen ge-
worden, schildern wir wohl später einmal dem günstigen Leser.
Heute verlassen wir die Unglücklichen an dem Rande deS Ver-
derbens als hilflose Opfer eineS pestartig sich verbreitenden
Krebsübels unsrer Zeit, vor dem zu warnen und zu behüten
dieses ernste aber wahre Bild von dem Verfasser aufgerollt
wurde. Möge man es günstig aufnehmen, wenn wir mitten
unter den heitern Gestalten der fliegenden Blätter auch das
Elend schildern, waS gleich giftigem Unkraute Glück und Frie-
den erstickt, und dessen Urheber, hinter den Formen veralteter
Gesetze verschanzt, tagtäglich neue unheilvolle Saaten ausstreuen.
„Wie gehtS denn Ihrem Herrn Bruder?"
„Gut, der ist noch immer Pfarrer in spe!"
„In Spe? Entschuldigen Sie, wo liegt daö Spe?" —
„Sehen Sie, hier hat fich voriges Jahr ein junger reicher
Baron hinabgestürzt!"
„Wahrscheinlich auS Melancholie?!"
„Nein — auS Halberstadt!"
Geschichte des Pferdefleisches.
In ihrem heidnischen Urzustände essen die Deutschen Pferdefleisch. Sie werden zum Christenthum bekehrt und civilistrt.
Mißverständnisse.
Güterzertrümmerer.
die Kinder vorfand, so stieß er die ärmlichen Habseligkeiten mit
seinen schmutzigen Schuhen zur Thüre hinaus, und rief ein
verächtliche-: .marsch Bagage!"
Mit unfichern Tritten, bald links bald rechts wankend, ging
nun die von ihrem Elende zu Boden gedrückte Mutter sammt
ihren Kindern davon — hinaus in ein Elend ohne Hoffnung.
WaS auS dem unglücklichen Bauern und den Seinen ge-
worden, schildern wir wohl später einmal dem günstigen Leser.
Heute verlassen wir die Unglücklichen an dem Rande deS Ver-
derbens als hilflose Opfer eineS pestartig sich verbreitenden
Krebsübels unsrer Zeit, vor dem zu warnen und zu behüten
dieses ernste aber wahre Bild von dem Verfasser aufgerollt
wurde. Möge man es günstig aufnehmen, wenn wir mitten
unter den heitern Gestalten der fliegenden Blätter auch das
Elend schildern, waS gleich giftigem Unkraute Glück und Frie-
den erstickt, und dessen Urheber, hinter den Formen veralteter
Gesetze verschanzt, tagtäglich neue unheilvolle Saaten ausstreuen.
„Wie gehtS denn Ihrem Herrn Bruder?"
„Gut, der ist noch immer Pfarrer in spe!"
„In Spe? Entschuldigen Sie, wo liegt daö Spe?" —
„Sehen Sie, hier hat fich voriges Jahr ein junger reicher
Baron hinabgestürzt!"
„Wahrscheinlich auS Melancholie?!"
„Nein — auS Halberstadt!"
Geschichte des Pferdefleisches.
In ihrem heidnischen Urzustände essen die Deutschen Pferdefleisch. Sie werden zum Christenthum bekehrt und civilistrt.
Mißverständnisse.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mißverständnisse" "Geschichte des Pferdefleischers"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 5.1847, Nr. 114, S. 140
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg