Redactio»: Caspar Braun und Friedr. Schneider. — München, Verlag von Braun S» Schneider.
Schuellpressendruck von I. P. Himmer in Augsburg.
Ach, der Aerger ist meine Pein;
Denn wer soll da lustig sein.
Wo da« Glück bis zum heil'gen Christ
Vom Neujahr an so wechselnd ist!
Da hink' ich hin durch Frost und Schnee
Mit meinem zerschossenen Bein,
Der Nordwind weht so kalt, o weh —
Ich könnte nicht elender sein!
Gefangene können im Warmen lungern,
Ich alter, verdienter Soldat
Muß ohne Obdach frieren und hungern,
Wie väterlich sorgt doch der Staat! —
144 Die Wahrheit ohne Herberge.
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Und das macht mir noch mehr Verdruß,
Daß ich mich so ärgern muß,
Und da ärgr' ich mich.
Wär' es nun auch umgedreht,
Daß das Glück mir feste steht,
Und der Aerger von mir weicht,
Wird das Herz mir doch nicht leicht,
Den» der Aerger fängt wieder an,
Weil ich mich nicht ärgern kann,
Und da ärgr' ich mich.
E. H.
Der Invalide am Zuchthaus.
Wer klopft bei solchen, Wetters —
— Ich bin'«, ein armer Mann,
Der, weil er Wahrheit redet, nicht Unterkommen kann! —
— Wie schlimm find doch die Leute! Geh Haus, mach auf die Thür;
Ich such indeß 'was Warmes dem armen Mann herfür! —
— Herein! wir li — li — lieben ein wa — wa — wahres Wort! —
— Wer weiß! Vielleicht muß hier ich auch balde wieder fort?
Drum sagt mir, krumme Mutter und stotteriger Mann,
Wo häng' ich etwa jetzo mein Reiscränzel an?
— Cr Grobian! — Gr Flegel, so — fort ans unfern, Haus! —
— Da habt ihr«! Niemand hält mehr die reine Wahrheit aus!
August Kopisch.
Der Aerger.
Schuellpressendruck von I. P. Himmer in Augsburg.
Ach, der Aerger ist meine Pein;
Denn wer soll da lustig sein.
Wo da« Glück bis zum heil'gen Christ
Vom Neujahr an so wechselnd ist!
Da hink' ich hin durch Frost und Schnee
Mit meinem zerschossenen Bein,
Der Nordwind weht so kalt, o weh —
Ich könnte nicht elender sein!
Gefangene können im Warmen lungern,
Ich alter, verdienter Soldat
Muß ohne Obdach frieren und hungern,
Wie väterlich sorgt doch der Staat! —
144 Die Wahrheit ohne Herberge.
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Und das macht mir noch mehr Verdruß,
Daß ich mich so ärgern muß,
Und da ärgr' ich mich.
Wär' es nun auch umgedreht,
Daß das Glück mir feste steht,
Und der Aerger von mir weicht,
Wird das Herz mir doch nicht leicht,
Den» der Aerger fängt wieder an,
Weil ich mich nicht ärgern kann,
Und da ärgr' ich mich.
E. H.
Der Invalide am Zuchthaus.
Wer klopft bei solchen, Wetters —
— Ich bin'«, ein armer Mann,
Der, weil er Wahrheit redet, nicht Unterkommen kann! —
— Wie schlimm find doch die Leute! Geh Haus, mach auf die Thür;
Ich such indeß 'was Warmes dem armen Mann herfür! —
— Herein! wir li — li — lieben ein wa — wa — wahres Wort! —
— Wer weiß! Vielleicht muß hier ich auch balde wieder fort?
Drum sagt mir, krumme Mutter und stotteriger Mann,
Wo häng' ich etwa jetzo mein Reiscränzel an?
— Cr Grobian! — Gr Flegel, so — fort ans unfern, Haus! —
— Da habt ihr«! Niemand hält mehr die reine Wahrheit aus!
August Kopisch.
Der Aerger.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Wahrheit ohne Herberge"
"Der Aerger"
"Der Invalide am Zuchthaus"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)