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I , Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- m Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptions- ^

Handlungen, sowie von allen P ostä mtern und jM preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 fr.

Zeitungsexpeditionen angenommen. ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2V? Sgr.

Das Rendez-vous.

Humoreske von Ewald August König.

Sie waren nun schon seit vier Wochen verheirathet und
ihre Bekannten und Verwandten priesen sie als ein sehr glück-
liches Ehepaar. Sie waren Beide jung, hübsch, vermögend,
Beide lebenslustig und sorglos, welche Wolke also hätte den

Horizont ihres ehelichen Glückes trüben können, wenn sic nicht
ans Mnthwillen eine Gewitterwolke heraufbeschworen!

Oskar war ausgegangen, Jenny saß in ihrem amerikani-
schen Schaukelstuhle und studirte emsig in einem Kochbuche, um
sich mit den Pflichten einer guten Hausfrau in Bezug ans die
Küche bekannt zu machen.

Ihr Studium wurde durch den Eintritt des Stubenmäd-
chens unterbrochen, welches ihr einen Brief überreichte.

Es war ein feines, mit Arabesken verziertes Couvert,
welches einen leichten Patschnlidnft anshauchte und die Adresse
; trug: „An dem Hern Ohskarr Binder, hohchwollgebohren da-
hierselbst."

War das nicht eine Damenhand? Je länger Jenny den
Brief betrachtete, desto klarer ward es in ihrer Seele, daß nur
eine Damenhand diese Adresse geschrieben haben konnte.

Hatte die Vermuthung schon den Dämon der Eifersucht
wach gerufen, so mußte die Gewißheit ihm alle Marterwerk-
zeuge in die Hand geben, mit denen er die Seele der jungen
Frau foltern konnte.

Das Siegel war ebenso zierlich wie das Couvert, cs zeigte
im blauen Felde zwei weiße Täubchen.

Die Hände der schönen Frau zitterten, als sie das Siegel
lösten, das Kochbuch lag längst vergessen vor ihren Füßen
auf dem Teppich.

„Ich habe gehstern Abend Dir vergeblich erwahrtct," las
sie, „weßhalb bihst Du nicht gekohmcn? Du mahrtcrst mir,
die Quaalen der Hölle peihnigen mir, wenn Du heute nicht
lahmst. Muhst ich denken, Du habest mir vergehsscn Ich
wahrte auf Dir. An der bewußten Ecke — Friedrichstraße,
kohmc nur, sonsten weiß ich nicht, was ich thuhe. Mit glühen-
! der Lichbe H."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das Rendez-vous"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schneider, Hermann
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Briefumschlag
Lesen <Motiv>
Untreue
Brief <Motiv>
Rendezvous
Ehefrau <Motiv>
Karikatur
Zimmer <Motiv>
Junge Frau <Motiv>
König, Ewald August
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 55.1871, Nr. 1368, S. 105
 
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