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Glück und Geld.

Roman-Fragment aus der Gegenwart.

katholisch geworden war, hatte machen lassen. Von Goldfuchs
J erhob sich nun, küßte seine Tochter und wandelte behaglich durch
die beteppigten Gemacher in sein Arbeitscabinet, um sein Mir-
i tagsschlüfchen zu halten. Wer hatte in ihm den Mann erkannt,
der durch gewissenloses Handeln den jungen Schuldcnau um sein
Vermögen gebracht hatte, und der mit kaltem Blute Rosa, die
liebliche Lilie, knicken konnte, indem er ihr Schuldeuau's Hand ;
anzunehmen verbot!

Und wer hätte geahnt, als Rosa in ihrem Boudoir eine j
Arie von Verdi trällernd, sich im Spiegel mit sich selbst coquet- j
tirend besah, daß sie, die so blühend und heiter aussah, ein >
gebrochenes Herz im jungfräulichen Busen trug!

Aber so ist die Gegenwart: der Reichthum streut seinen
goldenen Schimmer auf Alles, damit die, so ihn besitzen, sich *
desto elender fühlen.

Nur den mit der Gegenwart völlig unbekannten Psycho-
logen könnte aber der Schein täuschen. — Beide waren sehr, i
sehr unglücklich.

15. Capitel. Die Hiobspost.

Von Goldfuchs wurde aus dem Schlafe geweckt. Sein !
Kammerdiener schüttelte ihn. „Was gibt es?" fuhr von Gold-
fuchs auf. — „Es kam," erwiderte der Kammerdiener, „soeben
eine (Staffelte von Wien, der Bote hat ein Pferd todtgeritten."
— „Ein Pferd?" — „Ein Pferd." — „Und brachte einen
Brief?" — „Einen Brief." — „Von Wien?" — „Bon
Wien." — Von Goldfuchs erbrach das Siegel. Er wurde

kreidebleich und funk auf das Sopha zurück. Es standen in bem
Brief nur folgende Worte: „Ich beehre mich Ew. Hochwohl-
geboren mitzutheilcn, daß Schwindel & Compagnie durchgebrannt
sind. Consols 68. Spiritus flau. Knoppern gar nicht. Wolle

III. Band.

14. Capitel. Die Unglücklichen.

Von Goldfuchs saß bei der reichbesetzten Tafel. Langsam
schlürfte er den Cyperwein, sein Lieblingsgetränk, und blickte
auf Rosa, die während des Essens in einem Modejournal las.
Wie reich war das Zimmer dekorirt, welch' prächtige Gemälde
hingen an der Wand, und vom schönsten Eichenholz geschnitzt
war der Betstuhl, den sich Goldfuchs, seitdem er adelig und


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Glück und Geld"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Konversion <Religion>
Mahlzeit
Fragment
Tochter <Motiv>
Modezeitschrift
Lesen <Motiv>
Speisezimmer
Trinken <Motiv>
Glück
Geld
Unglück
Karikatur
Roman
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 55.1871, Nr. 1373, S. 145
 
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