Lieder eines vagabundirenden Philosophen.
Da mach' ich in der Thüre schon
„Kehrt euch!" mit heiter'm Schwung,
Die Welt ist groß! Nur wo's dich freut,
Da bleibt dein Herze jung! —
Die Thüre, die hinein dich fuhrt.
Die führt dich auch heraus!
Da steckt die ganze Weisheit drin
Für's Leben und für's Haus.
Zeisig am Fliederbaum
Singt ohne Ruh';
Hörte dem Burschen so
Gerne wohl zu.
„Fräulein im Hanse d'rin!"
Ruf' ich schon lang',
„Lassen Sie enden doch
Ihren Gesang!!"
„Greift es, o Wanderer,
Gar so dich an?!" —
„'s ist, daß den Zeisig ich —
Würdigen kann!"
Ich habe auf meiner Wand'rung
Gesungen auf Gassen und Straßen;
Es hat mir nichts eingetragen,
Doch könnt' ich das Singen nicht lassen! —
Und wenn man so lange wandert,
Da gibt es viel hundert Lieder;
Die einen, i nun sic verklangen.
Die andern, sie hallten wieder!
Ich strebte mit all' den Liedern
Nicht, Beifall und Lob zu crhastcn;
Ich habe „auf Wunsch" sie auch niemals —
„Gewerkelt" im Leierkasten.
Ich habe znm Singen den Anlaß
In mir nur allein gefunden!
Das ist schon die Art so und Weise
Des leidigen Vagabunden! . . .
Der da vorbeigeht, war mein Kamerad
Einst in der Schule! . . Ja, das ist er,
Der nichts gelernt, der nie sich hielt gerad!!
Nicht weit mehr hat cr's zum Minister!
An seiner Brust, da schimmert jetzt ein Stern.^
Mich streift sein Blick: „Du armer Schlucker!"
Ich aber ruf' ihm zu: „Hab's ja gewußh
Du bringst es weit, wie alle — Mucker!"
„Doch sieh' nur her! An meine Brust sich schmiegt
Ein Stern, wie nie so gold'ne waren!
Mein Liebchen ist's, das an der Brust mir liegt
Mit ihren sonnig blonden Haaren!
Das Kind beweist, daß ich der Liebe werth,
Sonst that's mir nicht am Herzen lauschen!
Mit deinem Stern, den wedelnd du begehrt.
Verlang' ich, merk' es! nicht zu tauschen!" —
Sie stehen so gerne beisammen
In Haufen, und dreschen Stroh,
Sie dreschen, was — Andre gedroschen
Schon längst. Ach, es freut sie so!
Das klappert, und knattert im Takte.
Die Leute, sie meinen, herrje!
Da wogt wohl von Körnern und Samen
Ein hochausthürmender See! —
Von Weitem steht sinnend ein Vöglein,
Und guckt, wie sie dreschen so.
Dann rust's aufflatternd: „Ihr Narren!
Ihr dreschet ja — leeres Stroh!!"
Und Vöglein, es schwingt sich zum Feld hin.
Wo „Körnlein an Körnlein" liegt.
Dieß stillet den — Hunger, und jenes
Zum Keim in die Erde sich schmiegt.
Das hat sich ganz-still und bescheiden,
Und einsam von selber gemacht!
Da hat nichts — geknattert, geklappert,
Das kam so ganz leise und sacht. —
Doch drüben, da steh'n sie beisammen,
Im „Schaffcnsbcwußtscin" froh,
Und dreschen, was - And're gedroschen,
Das ewige — leere Stroh!
Zum Himmel zieht's dich.
Zur Erde drückt's dich,
Mit Beider Schimmer
Die Liebe schmückt sich.
Die Liebe das Geheimniß
Allein nur weiß zu finden:
Die Erde mit dem Himmel
Harmonisch zu verbinden. —
Wer nur den Himmel will,
Der strebt nach Göttlichem vermessen;
Wer nur das — Jrd'sche sucht,
Der wird sein Bestes bald vergessen!
Da mach' ich in der Thüre schon
„Kehrt euch!" mit heiter'm Schwung,
Die Welt ist groß! Nur wo's dich freut,
Da bleibt dein Herze jung! —
Die Thüre, die hinein dich fuhrt.
Die führt dich auch heraus!
Da steckt die ganze Weisheit drin
Für's Leben und für's Haus.
Zeisig am Fliederbaum
Singt ohne Ruh';
Hörte dem Burschen so
Gerne wohl zu.
„Fräulein im Hanse d'rin!"
Ruf' ich schon lang',
„Lassen Sie enden doch
Ihren Gesang!!"
„Greift es, o Wanderer,
Gar so dich an?!" —
„'s ist, daß den Zeisig ich —
Würdigen kann!"
Ich habe auf meiner Wand'rung
Gesungen auf Gassen und Straßen;
Es hat mir nichts eingetragen,
Doch könnt' ich das Singen nicht lassen! —
Und wenn man so lange wandert,
Da gibt es viel hundert Lieder;
Die einen, i nun sic verklangen.
Die andern, sie hallten wieder!
Ich strebte mit all' den Liedern
Nicht, Beifall und Lob zu crhastcn;
Ich habe „auf Wunsch" sie auch niemals —
„Gewerkelt" im Leierkasten.
Ich habe znm Singen den Anlaß
In mir nur allein gefunden!
Das ist schon die Art so und Weise
Des leidigen Vagabunden! . . .
Der da vorbeigeht, war mein Kamerad
Einst in der Schule! . . Ja, das ist er,
Der nichts gelernt, der nie sich hielt gerad!!
Nicht weit mehr hat cr's zum Minister!
An seiner Brust, da schimmert jetzt ein Stern.^
Mich streift sein Blick: „Du armer Schlucker!"
Ich aber ruf' ihm zu: „Hab's ja gewußh
Du bringst es weit, wie alle — Mucker!"
„Doch sieh' nur her! An meine Brust sich schmiegt
Ein Stern, wie nie so gold'ne waren!
Mein Liebchen ist's, das an der Brust mir liegt
Mit ihren sonnig blonden Haaren!
Das Kind beweist, daß ich der Liebe werth,
Sonst that's mir nicht am Herzen lauschen!
Mit deinem Stern, den wedelnd du begehrt.
Verlang' ich, merk' es! nicht zu tauschen!" —
Sie stehen so gerne beisammen
In Haufen, und dreschen Stroh,
Sie dreschen, was — Andre gedroschen
Schon längst. Ach, es freut sie so!
Das klappert, und knattert im Takte.
Die Leute, sie meinen, herrje!
Da wogt wohl von Körnern und Samen
Ein hochausthürmender See! —
Von Weitem steht sinnend ein Vöglein,
Und guckt, wie sie dreschen so.
Dann rust's aufflatternd: „Ihr Narren!
Ihr dreschet ja — leeres Stroh!!"
Und Vöglein, es schwingt sich zum Feld hin.
Wo „Körnlein an Körnlein" liegt.
Dieß stillet den — Hunger, und jenes
Zum Keim in die Erde sich schmiegt.
Das hat sich ganz-still und bescheiden,
Und einsam von selber gemacht!
Da hat nichts — geknattert, geklappert,
Das kam so ganz leise und sacht. —
Doch drüben, da steh'n sie beisammen,
Im „Schaffcnsbcwußtscin" froh,
Und dreschen, was - And're gedroschen,
Das ewige — leere Stroh!
Zum Himmel zieht's dich.
Zur Erde drückt's dich,
Mit Beider Schimmer
Die Liebe schmückt sich.
Die Liebe das Geheimniß
Allein nur weiß zu finden:
Die Erde mit dem Himmel
Harmonisch zu verbinden. —
Wer nur den Himmel will,
Der strebt nach Göttlichem vermessen;
Wer nur das — Jrd'sche sucht,
Der wird sein Bestes bald vergessen!