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Die Meerbraut.

Fragment ans einem Tagebnche.

Der letzte Tag unseres Aufenthaltes in dem göttlichen Neapel
war angebrochen!

Mit sehr wehmüthigen Gefühlen begrüßten wir die rosige
Aurora, und beschlossen noch einmal im Fluge all die Plätze und
Plätzchen, an welche sich irgend eine schöne oder süße Erinnerung
knüpfte, zu besuchen. Ueberall galt es noch ein freundliches An-
denken mitzunehmen, und schon brachen sich die letzten, zitternden
Sonnenstrahlen in den Wellen des Golfes, als wir von Porticis
Gestade im leichten Boote abstießen, und auf der schimmernden
Fläche dahinsuhren. —

Bald war die Sonne untergegangen, und als unser Booi
gerade im Begriffe war anzulegen, fiel dicht neben uns ein Körper
mit dumpfem Geräusche in die Wellen, während zu gleicher Zeit

oben auf dem Quai ein heftiges Geschrei sich erhob, aus
dem wir nur die Worte „miserieordia! misericordia!“ und
„maladetto tedesco!“ vernehmen konnten.

Wir eilten schnell die Treppen hinan, dem bedrängten
Landsmanne zur Hülfe. Neben uns, wie es schien nicht
minder eilig, rannte ein durchnäßter Pudel, welcher der im !
Augenblicke unseres Anlandens in die See gefallene Körper
zu sein schien.

Oben angekommen, bot sich uns eine komische Scene
dar. Mitten unter einem Haufen kreischender Weiber und
schreiender Männer aus der niedersten Volksklaffe, wendete
sich in den absonderlichsten, demüthigsten Stellungen und
Geberde,r ein ärmlich gekleideter, bejahrter, hagerer Mann,
bald in italienischer, bald in deutscher Sprache an seine
Umgebung, welche jedoch dem armen Alten kein Gehör gab,
und von Minute zu Minute erhitzter wurde.

Plötzlich wurde das Getöse für einen Augenblick unter-
brochen, der durchnäßte Pudel stürzte mit lautem Bellen in
den Kreis, und sprang mit freudigem Heulen an einem der
ärgsten Schreier empor. „Ah Nettuno! povera bestia!“ rief
der Eigenthümer desselben, jeden Groll vergessend, und der
Alte, die Gelegenheit benützend, entschlüpfte gewandt durch
eine Lücke.

Schnell eilten wir ihm nach, und hatten ihn bald erreicht.
Wir wünschten ihm Glück, daß er der ihm drohenden Ge-
fahr so glücklich entkommen sei, und fragten zugleich nach
dem Grunde des Streites.

Seltsam lächelnd blickte unS der Mann an. Das volle
Mondlicht, welches auf seine bleichen Gefichtszüge strahlte,
gab denselben einen eigenthümlichen, fast unheimlichen
Ausdruck.

„Sie sind Deutsche, meine Herren," sprach er mit zitternder
Stimme, „auch ich bin ein Deutscher! An den Usern des

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Meerbraut"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Pier
Meer <Motiv>
Hafen <Motiv>
Vulkan <Motiv>
Boot <Motiv>
Karikatur
Hund <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 6.1847, Nr. 123, S. 17
 
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