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jhandlungcn, so wie von allen Postämter» und vreio für den Band von 24 Nummern 3 fl. 3bfr.______ I

Zeirungscrpeditiouen angenommen.

R.-W. od. 2 Rthlr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. R.-W. od. 3 ggr.

Sultan.

Bon Franz Trautmann.

1.

Daß Herzog Albertus der Fünfte ein muthiger, rechter
Mann gewesen, dabei guter Zucht und Sitte fest zugethan,
hat ihm noch Keiner widerstritten. Fand also der Herzog in
sich selbst den besten Schutz und mocht' es Einer nicht leicht
wagen, ihm vor den Ohren zu läuten mit der Hochmuthsglocke,
schlimmen Wandel zu führen oder was cs sonst noch gibt.

Denn da war der hohe Herr gleich beschlossen, scheute sich in
nichts und ließ strenge Pön über die Schuld ergehen.

Zu allem seinem Muthe hatte er aber noch eine treffliche
Leibgarde. Die war der treue Sultan, sein Löwe, hochrühm-
lichen Andenkens. Zahm war er, wie's selten wohl vorge-
kommen, frei durste er umhergehen in den Gängen von des
Herzogs Gemächern bis an die umgitterte Herberg', wo er
gefüttert wurde, und jedes Kind mochte ihn streicheln. Nie
zeigte er eine Spur von böser Absicht und verborgenem, wilden
Wesen. Galt es aber seinem Herren oder wer sonst ihm lieb
und werth war — da nahm er sich nicht wenig um seine
Freundschaft an, und gar lange ward im deutschen Reich beim
Bankett und in den Schenken davon geleiert, wie derselbige
fränkische Gesandte bei Albertus das Maul recht voll nehmen
wollte, aber spornstreichs davon rannte, als er des Löwen
funkelnde Augen, sein ungestümes Kopfschütteln gewahr wurde
und sein lautes Brüllen vernahm.

Nun war einstmals ein recht windflüchtiger Geselle zu
München angekommen, gerade da das Laub gelb und roth
von den Bäumen tanzte. War's also im Herbst und wird
man gerade gezählt haben 1557.

Derselbe lose Herr rühmte sich aber viel großer Künste
mit der Wünschelruthef wie man's in Kurzem dahinbringe,
aller Seelen Geheimnisse zu ergründen, wollt' er Jedweden
lehren, der ihn gut zahlte, und von der Leibeskraft, die er
durch allerlei Tinkturen verleihen könne, machte er viel Wesens.
War's dem zu Folge schon Einer von Jenen, die dem lieben
Herrgott den Tag mit nutzlosem Streben abstehlen und dabei
aus fremder Leute Kosten ihrem lustigen Leben nachhängen
wollen — der Herr nannte sich den Meister Talamont und
war im Lothringen drüben zu Haus.

Wie er nun schon vieler Orten die Großen genarrt hatte,
wollte er den Herren zu München auch einmal in die Seckel

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sultan"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Herzog
Löwe <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 6.1847, Nr. 126, S. 41
 
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