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7. I Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Erscheinen wöchentlich ein Mal. SubscriptionS- VI. Ann-

_!handlungen, so wie von allen Postämtern und MMM» preis für den Band von 24 Nummern 3st. 38kr.! ‘^

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Sultan.

(Fortsetzung.)

„Spricht denn der Gras nicht sein Bedauern aus, hoher
Herr?" — fragte der Pater.

„3a, daS thut er," entgegnet« Albertus ein wenig heftig —
„gegen Euch! Aber nicht gegen mich! Findet 3hr da keinen
Unterschied, ob er an mich schreibt oder an wen Anderen? —
Gebührt mir nichts, den er beleidigte? Einen Pfaffenherzog
nannte er mich, der gleichwohl der feindlichen Parlhei den
Bügel gehalten habe zu Augsburg beim letzten Convent! 3n
meine Gehege brach er ein, als gäb's keinen sicheren Wild-

bann! Die Marksteine warfen mir seine Mannen um, als
wollten sie mit ihres Landesherren Markzeichen Würfel spie-
len! Streitig machte er mit keckem Uebermuthe, was mir aus
Rechtswegen angefallen, gleich als ob ich ein Erbschleicher '
lrär’ — ja er zeigte viel Bereitschaft, in offene Fehde aus-
zubrechen! Hört, das taugt schlimm in die schlimme Zeit,
und mag sich der Herr wohl bedenken, so Einem die Freiheit
zu geben. Leicht wird da viel neues Ungemach loS, und
draußen geht's ohnedem schon bunt genug her im Kamps
mit Schwert, Zunge und gedrucktem Wort. Was soll da noch
innerer Zwist? Bald müßte mir da bangen, einen Schritt aus
meinem Gebiet zu thun, trotz bestem Willen für mein Volk
und Land, wenn ich zittern müßte vor meinen eigenen stolzen
Insassen und ihren hochmüthigen Lehnsleuten!"

„Sicher hat er sich schwer vergangen," sagte der Pater —
„aber er ward wohl nur verleitet" —

„Verleitet?" — fiel Albertus ein. „Wozu soll das führen,
wenn Verführung jeder Zeit vor Strafe schützte? Hat der Graf
von Haag nicht seine Rechte besonnen erwogen? Warum
sollt' ihm die Vernunft fehlen, seine Pflichten zu erkennen?
Und wenn er auf daS Aeußerste ging, warum soll ich ihn
verschonen? Oder soll sich stets der Herr fegen lassen, der'S
gut meint mit seiner Lande Glück und Fortgang?!" Er warf
einen streng fragenden Blick aus den Pater.

„Wahrlich," fuhr er fort, „weder die Möglichkeit habe ich,
noch vergnügt eS mich, überall zu verkünden, wie ich mir die
Nachttuhe nicht vergönne, daß meineUnterlhanen schlafen mögen !
vor dem Feind draußen und im Land herin — aber der Graf
von Haag, der könnt' eS wohl wissen, sollte meine Sorgen
nicht vermehrt haben, und hält' sich einmal an mich wenden
können — denn wie Alle, weiß er, daß ich's nicht mit Hoch-
muth erwiedert hätte. Ich will Niemandens Schmach — und
auch ihm war' gelindere Strafe geworden, hart' es mich allein

»
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sultan"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Herzog
Käfig
Löwe <Motiv>
Karikatur
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 6.1847, Nr. 127, S. 49
 
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