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Unter

Von

dem

Ewald

R e g e n s ch i r tu.

August König.

„Ich begreife diese Leichtfertigkeit nicht, Theodor", sagte
j er, und der gereizte Klang seiner Stinnne harmonirte vortrefflich
mit den finster znsainmengezogenen Brauen; „ich mache Dir
einen Vorschlag, der das Glück Deines Lebens begründen soll,
und Dn lachst dariiber, gerade, als ob ich nur einen Witz bom
Stapel gelassen hätte. Deine gute Mutter ist leider zu früh
gestorben, wäre sie nur noch einige Jahre in unsrer Mitte
geblieben, so würde sie gewiß dafür gesorgt haben, daß Dein
Charakter und Deine Lebensanschanungen ernster geworden wären.
Geschwister hattest Du auch nicht, und ich konnte mich, meiner
Amtsgeschäfte wegen, leider nicht so angelegentlich Deiner Erziehung
annehmen, tute cs hätte geschehen müssen; so bildetest Du selbst
j Deinen Charakter!"

„Und ich hoffe, daß er den Vorwurf nicht verdient, den
Du ihm machst, Papa," warf der junge Mann scherzend ein.

„Leider verdient er ihn, cs ist traurig, daß ich cs sagen
muß! Ich begreife nicht, wie Du über einen so ernsten, wohl-
gemeinten Vorschlag lachen kannst! Was bist Dn?"

„Kaufmann, Papa!"

„Vorläufig nur Commis, aber Dn hoffst allerdings, später
einmal Kaufmann zu werden. Weißt Du, was dazu gehört?
Geld! Woher aber Geld nehmen? Ich. hinterlasse Dir nichts,
also muß das Geld ans anderem Wege erworben werden. Und
da sehe ich keinen Weg, der sicherer und bequemer wäre, als
eine reiche Heirath."

„Sehr richtig!" erwiderte Theodor lächelnd. „Aber ich
denke, kommt Zeit, kommt Rath!"

Der Calculator stieß mit dem Daumen die Asche in seiner
Pfeife nieder und schüttelte dabei mit mißbilligender Miene das
ergraute Haupt.

„Das ist ein bequemer Gedanke für alle Diejenigen, die
nicht gerne, -ernft in die Zukunft schauen," sagte er, „und die

Der Calculator Hagemann befand sich an einem heiteren
Augustsonntage in sehr verdrießlicher Stimmung.

Mit der langen Pfeife in der Hand, schritt er in dem
zwar einfach aber recht gemüthlich eingerichteten Zimmer auf und
ab, und so oft er an dem Sopha vorbei wanderte, traf aus
den sonst so jovial in's Leben schauenden Augen ein zürnender
Blick den jungen Herrn, der es sich in der weichen Ecke bequem
gemacht hatte, und mit sichtbarem Behagen seine Cigarre rauchte.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Unter dem Regenschirm"
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Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Ofen
Unzufriedenheit
Stube
Sohn <Motiv>
Gelassenheit
Gespräch <Motiv>
Karikatur
Tabakspfeife
Vater <Motiv>
Sofa <Motiv>
Bart <Motiv>
Sitzen <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 60.1874, Nr. 1486, S. 9
 
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